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0003 - Ich zerschlug die Bande der Fünf

0003 - Ich zerschlug die Bande der Fünf

Titel: 0003 - Ich zerschlug die Bande der Fünf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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aus Grönland. Aber wenn Sie mich aufgesucht haben, um mich zu verhören, dann bedaure ich. Ich muß es ablehnen, oder ich muß einen meiner Anwälte herbitten. Hören Sie, Gentlemen, ich lehne es ab, auf Ihre Fragen zu antworten, wenn ich nicht einen Anwalt zuziehen kann.«
    »An meiner Meinung, daß Sie ein Gauner sind, Castello, ändern auch Ihre Anwälte nichts«, stoppte ich ihn.
    »Ich bin nicht verurteilt, nicht einmal angeklagt«, brauste er auf.
    »Es handelt sich nicht um Sie und all das, was Sie auf dem Kerbholz haben. Es handelt sich um Ivry Jordan.«
    Das saß ganz gut. Ich sah es seinem Gesicht an. Er nahm sich eine Zigarre, schnitt sie umständlich zurecht, um Zeit zu gewinnen, und suchte sich einen Stuhl.
    »Ivry Jordan«, sagte er langsam, als müsse er sich auf den Namen besinnen. »Richtig, ich erinnere mich. Er arbeitete einmal eine Zeitlang für mich.«
    »Nett, daß Sie wenigstens das nicht leugnen«, antwortete ich ironisch. »Und sicherlich wird Ihnen auch bekannt sein, daß er nach der Trennung von Ihnen in Glendive einen Polizisten tötete, verurteilt wurde und nur deswegen nicht hingerichtet werden konnte, weil der Staat New York ihn außerdem noch wegen seiner Taten in New York zu verurteilen wünschte. Inzwischen fand er dann Gelegenheit, zu türmen.«
    Pete Castello schüttelte bekümmert den Kopf. »Ich hätte das nie von ihm gedacht. Er machte einen so anständigen Eindruck.«
    Ich hütete mich, ihm zu sagen, daß meiner Meinung nach Jordan seine New Yorker Verbrechen alle in Castellos Auftrag verübt hatte. Er hätte sofort ein großes Gezeter erhoben und wieder nach seinen Anwälten geschrien. Es handelte sich um Ivry Jordan, der ein zweifacher Mörder war und das Zeug zu noch mehr Morden hatte; und es handelte sich um Slug Callighan, der zu noch mehr fähig war, weil er klüger war als Jordan.
    So hielt ich mich bei dem Eindruck, den Jordan auf Castello gemacht hatte, nicht länger auf.
    »Wir haben allen Grund zu der Annahme, daß Jordan in New York einen neuen Mord begangen hat. Einen Mord, an dem Sie sicherlich keine Schuld tragen, Castello. Wir glauben außerdem, daß Jordan sich, sobald er sich in Schwierigkeiten befindet, an Sie wenden wird. Wir möchten Sie bitten, uns dann unverzüglich zu benachrichtigen.«
    Er hob beschwörend die Hände. »Aber selbstverständlich, Gentlemen, wenn er auch mein Angestellter war, so werde ich mich doch nicht vor einen Mörder stellen.«
    Es war geradezu grandios, wie Castello Theater spielte. Beste italienische Oper.
    Ich neigte mich leicht vor und fragte: »Oder hat er sich am Ende sogar schon bei Ihnen gemeldet?«
    Er öffnete den Mund, aber bevor er etwas sagen konnte, fuhr ich ihn scharf an: »Besser, Sie lügen jetzt nicht, Castello. Ich verstehe vielleicht einen Spaß, wenn es um Buchmachergeschäfte geht, aber ich verstehe keinen Spaß mehr bei Mord. Sie haben zwei Minuten, um zu antworten.«
    Er senkte den Kopf und knautschte an seiner Zigarre. Zwischendurch warf er uns einen raschen unsicheren Blick zu. Ich wußte recht genau, was in seinem Kopf vorging. Natürlich war er längst entschlossen, Jordan auf irgendeine Art abzuhalftern. Er war sich nur nicht darüber klar, ob er dabei die Hilfe der Polizei in Anspruch nehmen sollte oder ob sich ein paar Burschen fanden, die das auf lautlose und sichere Art besorgen konnten. Vielleicht war es richtig, wenn ich ihm seine Chancen vorrechnete.
    »Die zwei Minuten sind um«, sagte ich, »und die Tatsache, daß Sie nicht geantwortet haben, ist so gut wie ein Eingeständnis. Jordan ist lästig und gefährlich für Sie, Castello. Sie sind sich nur noch nicht über die Art im klaren, wie Sie ihn verraten sollen. Faßt ihn die Polizei, so erzählt er vielleicht etwas über seine Laufbahn als Ihr Angestellter, was Sie belasten könnte. Aber es belastet Sie noch mehr, wenn Sie einigen Burschen den Auftrag geben, ihn zu beseitigen. Abgesehen davon, daß so etwas bei Ivry Jordan nicht ganz einfach ist. Wenn Jordan irgendwo als Leiche gefunden wird, Castello, dann weiß ich, daß nur Sie dafür in Frage kommen, und dann werde ich nicht ruhen, bis ich Sie gefaßt habe; und ein Dutzend Ihrer Anwälte holt Sie nicht heraus. Verlassen Sie sich darauf. Und jetzt wollen Sie uns sicherlich nicht mehr erzählen, daß Jordan noch keinen Kontakt mit Ihnen aufgenommen hat?«
    Er schüttelte den Kopf.
    »Wann?« fragte ich.
    »Gestern! Telefonisch. Er rief mich in meiner Firma an.«
    »Was wollte er?«
    »Vor

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