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0004 - Götterdämmerung

Titel: 0004 - Götterdämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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Rhodan Amerikaner."
    „Er war es!" sagte Mercant schneidend. „Wie Sie ja wohl wissen, wurde er seiner Ämter und Rechte enthoben. Aber das spielt keine Rolle mehr. Wir stehen im Grunde genommen einer Invasion aus dem All gegenüber, die wir unter allen Umständen zurückschlagen müssen. Gelingt uns das nicht, wird die Erde bald nicht mehr uns allein gehören."
    Es entstand eine kurze Pause. Mitten in das Schweigen hinein fragte Leutnant Kosnow, der Agent des Ostblocks: „Welche Aufgabe werden wir erhalten?"
    Mercant lächelte. „Darauf habe ich gewartet. Es ist klar, daß ein international zusammengestelltes Kontingent auch seine schwachen Punkte besitzt. Rhodan hat Freunde unter den Menschen, das ist nicht zu bestreiten. Vielleicht werden einige dieser Freunde sogar beim Sprengkommando sein, obwohl sie ihm da auch nicht helfen können. Immerhin möchte ich, daß die Leute des Spezialkommandos ständig überwacht werden. Da das nicht von uns allein getan werden darf, dachte ich daran, auch hier ein Team von Agenten einzusetzen, die nichts anderes zu tun haben, als die Sicherheit des Unternehmens zu überwachen. Ich glaube, ich habe mich deutlich genug ausgedrückt, nicht wahr?"
    Klein beobachtete Mercant, während er sprach. Die Augen verrieten nicht, was hinter der Stirn vor sich ging. Und doch war es Klein, als könne er die herausfordernde Ironie spüren, die hinter den Worten des IIA-Chefs lauerte.
    Generalleutnant Tai-Tiang klopfte auf die Karte. „Sobald der Nachschub rollt, kann ich den Beschuß erneut beginnen. Wann, glauben Sie, kann der Stollen fertig sein?"
    Oberst Cretcher hob die Schultern. „Die Zusammenstellung des Kommandos nimmt einige Tage in Anspruch. Die eigentlichen Arbeiten nun, ich dachte an zwei Wochen, wenn wir mit den modernsten Mitteln arbeiten können. Es kommt auch auf die Bodenformation an. Wenn wir in der Hauptsache Felsen vorfinden..."
    „In der Tiefe schon."
    „Sagen wir drei Wochen. In einem Monat also könnte es sein, daß in der Wüste Gobi ein gewaltiger Krater klafft - und Perry Rhodan und Arkoniden werden dann nichts weiter als eine bald vergessene Legende sein..."
    „Die uns immerhin eine Periode des Friedens brachte!" schloß Kosselow trocken.
    Später, als Allan D. Mercant wieder allein in seinem Büro saß und die Ereignisse rekapitulierte, gedachte er besonders dieses Ausspruchs. Iwan Martinowitsch Kosselow war sich seiner Sache absolut nicht sicher. Genausowenig wie er selbst. Nur der Geheimdienstchef der AF, Mao-Tsen, dachte kompromißlos und gerade. Für den Chinesen war Rhodan der Erzfeind, der vernichtet werden mußte. Mao dachte nicht darüber nach, was später sein würde, Kosselow tat es, ebenso wie er, Mercant.
    Auch Klein gehörte zu den intensiv denkenden Menschen, und vielleicht war es so erklärlich, daß Mercant einige der starken Gehirnschwingungen auffangen und vage deuten konnte.
    Mercant lächelte. Er wußte von den Redereien seiner Leute, die ihn für einen Zauberer hielten, wenn er ihnen auf den Kopf zusagte, was sie dachten. Er war kein ausgesprochener Gedankenleser oder Telepath, aber immerhin vermochte er gewisse Emotionen anderer zu spüren.
    Das Gehirn besaß so viele brachliegende Partien, daß vielleicht nur ein geringer Anstoß genügte, eine von ihnen zum Leben zu erwecken. Bei ihm mußte das geschehen sein. Wenn er an sich arbeitete, so konnte er die Fähigkeit des begrenzten Gedankenlesens sicherlich weiter ausbauen. Er war ein Mutant. Mercant betrachtete seine schlanken Finger, dann schüttelte er den Kopf. Nein, ein wirklicher Mutant war er keineswegs. Immerhin besaß er einige außergewöhnliche Fähigkeiten, die es ihm ermöglichten, Lügen von Wahrheit zu unterscheiden.
    Und so wußte er mit tödlicher Sicherheit, daß bei der heutigen Konferenz von acht Anwesenden genau die Hälfte völlig oder zumindest teilweise mit Perry Rhodan sympathisierte.
    Fast hätte er den fünften Mann vergessen, der zwar bedingungslos den Anordnungen der Regierungen zu folgen hatte, mit dem Herzen jedoch bereits schwankte und sich Gedanken über die wahren Ziele Rhodans zu machen begann. Sich selbst.
     
    3.
     
    Seit fünf Tagen war kein Schuß mehr gefallen. Die vier Männer in der STARDUST spürten, daß sich etwas Großes und Entscheidendes vorbereitete, aber sie konnten nicht ahnen, was es war. Bully war gereizt und rannte wie ein gefangenes Raubtier durch die Gänge des Schiffes, wenn er es nicht vorzog, um den Arkonidenraumer zu streifen und

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