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0004 - Ich entdeckte den Goldmacher

0004 - Ich entdeckte den Goldmacher

Titel: 0004 - Ich entdeckte den Goldmacher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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Aufmerksamkeit. Ganz langsam zog seine Hand den Colt aus dem Futteral.
    Ich stand mit dem Rücken zur Treppe. Ich drehte mich um, und jetzt sah auch ich, was meine Kameraden so in Bann schlug. Oben, am Ende der Treppe, unmittelbar vor der Öffnung, die in das Innere des Baues führte, stand, oder besser ragte eine Gestalt. O nein, es war kein Mensch, und es war auch nicht wieder ein Panther. Vielleicht trifft es am besten, wenn ich sage, es war ein Mittelding von beiden. Irgend etwas grünlich Phosphoreszierendes wallte um es herum. Der Kopf war eindeutig der eines Jaguars, aber furchtbar entstellt und ins Große und Grobe verzerrt. Von diesem Kopf ging ein goldenes Strahlen aus, das die hinter der Gestalt liegende Mauer erhellte. Die ganze Erscheinung hatte etwas Durchsichtiges und Unwirkliches, und ich gebe gern zu, wenn ich mir als kleiner Junge bei den Erzählungen meiner Großmutter Gespenster vorstellte, dann sahen sie so aus wie das Ding dort In den Burschen geriet Bewegung. Sehr langsam, und ohne daß ein eigentliches Schreiten festzustellen war, kam er die Treppe herunter. Ungefähr auf der Mitte verharrte er noch einmal. Sehr plötzlich, mit einer ruckartigen Bewegung, hob er so etwas wie zwei Arme. Im nächsten Augenblick füllte blendend weißes Licht die Gegend, ein so helles Licht, daß ich nichts mehr sehen konnte, und gleich darauf rollte krachender Dogner.
    Das war zuviel für unsere Leute. Als ich die geblendeten und im Reflex geschlossenen Augen wieder aufriß, waren Juan, Pedro, Gustom und Folio verschwunden, ebenso die Erscheinung auf der Treppe. Friedlich und bescheiden flackerte unser rotes Feuer. Tanto lag immer noch auf dem Gesicht.
    Ich jagte die Treppe hoch. Wenn es noch irgendeinen Zipfel von diesem Geist zu packen gab, dann wollte ich ihn fassen. Ich mochte die Hälfte geschafft haben, als ein schriller und gellender Schrei scharf cfurch die Nacht schnitt, ein Schrei anderer Art als der, der mich geweckt hatte: der Todesschrei eines Menschen. Er kam von draußen, jenseits der Mauern.
    Ich warf mich herum und hetzte in großen Sprüngen zurück. Ein Wunder daß ich nicht kopfüber unten landete.
    Fast gleichzeitig mit mir erschienen zwei andere Gestalten keuchend am Feuer. Sie kamen aus dem Mauertor. Es waren Pedro und Folio.
    »Die Alacientes«, keuchte der Alte.
    Ich verstand sofort.
    »Das Feuer aus!« rief ich und stieß selbst mit dem Fuß die Äste auseinander. »Die Treppe ‘rauf!« Ich sah, wie sie zögerten. »Verdammt, versteht ihr nicht, daß wir nur dort vor ihren Pfeilen sicher sind!« brüllte ich sie an.
    Lohmann und Phil hatten mit wenigen Griffen unsere notwendigsten Habseligkeiten zusammengerafft, vo.s allen Dingen die Waffen und die Munition und liefen schon. Jetzt entscihlossen sich auch Pedro und Folio und Tanto. Zwei Minuten später hockten wir alle oben auf der breiten Steintreppe, wenige Stufen unterhalb des Gebäudes, aus dem das, na ja, Gespenst erschienen war.
    Ich knöpfte mir mit Lohmanns Hilfe den alten Pedro vor und bekam schließlich trotz allen Zäh:.eklapperns heraus, was sich ereignet hatte.
    Als die Erscheinung auftauchte, waren sie alle wie gelähmt gewesen. Das grelle Licht, der donnernde Knall hatte sie in eine Panik gestürzt, und sie waren blindlings davongerast. Sobald sie die äußere Mauer hinter sich gelassen hatten, waren plötzlich im Trümmerfeld Gestalten vor ihnen aus dem Boden gewachsen: die Älacientes. Juan und Gustom bekamen Blasrohrpfeile oder Messer oder Speere ctb. Pedro und Folio konnten sich hinter die Mauer zurückziehen. Das war alles.
    Wir saßen hier oben, die Gewehre über den Knien, und warteten darauf, daß die Indios uns angriffen, aber es geschah nichts. Unten verglimmten die auseinandergezerrten Äste.
    Ich ließ mir von Lohmann die Taschenlampe geben und betrat mit Phil den Bau. Wir leuchteten die Wände ab. Es war alles unverändert.
    »Es riecht so seltsam hier«, sagte Phil.
    Ich schnupperte. »Stimmt. Jedenfalls anders als heute mittag, aber es ist nicht der Geruch von Pulver.«
    Er lachte ein wenig. »Nein, aber ich finde, es riecht ausgesprochen modern. So nach Chemie.«
    Wir gingen zu den anderen zurück. Klar, daß keiner in dieser Nacht mehr ans Schlafen dachte. Wir atmeten auf, als der Morgen langsam über den Wäldern aufstieg.
    Unser erster Weg galt dem Trümmerfeld, um nach Juans und Gustoms Leichen zu sehen. Wir fanden nichts von ihnen. Einzig ein paar Blasrohrpfeile und einen Speer entdeckten wir.
    Im

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