Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0004 - Ich entdeckte den Goldmacher

0004 - Ich entdeckte den Goldmacher

Titel: 0004 - Ich entdeckte den Goldmacher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
Vom Netzwerk:
ganze Anzahl von höchstens armdicken Durchbrüchen nach oben. Sie sind vorzüglich durch überdeckte und von unten bewegbare Steine getarnt. Ich benutze sie im allgemeinen, um durch sie mit Hilfe eines Scherenfernrohres die Gegend zu überwachen. In Ihrem Falle machte ich mir den Spaß, Ihnen den Spuk der glühenden Katzenaugen vorzuführen.«
    Er blieb vor einer Höhle stehen, die mit einem Gitter abgeschlossen war. Eine Anzahl Jaguare schlich träge darin herum.
    »Das sind die Tiere, mit denen Sie vorhin gekämpft haben, Mr. Cotton. Wir haben sie in ihre Käfige zurückgetrieben.«
    »Hören Sie, warum haben Sie eigentlich den ganzen Zauber mit uns veran-, staltet?« - fragte ich. »Sie hätten uns doch leicht aus dem Hinterhalt töten können?«
    Er zuckte die Achsel. Der dicke Jaguarkopf auf seinen Schultern wackelte grotesk.
    »Es war ein Experiment. — Ich wollte sehen, ob Weiße von Geistererscheinungen ebensogut in Angst und Schrecken versetzt werden wie Eingeborene.«
    Ich lachte. »Das haben Sie im Ernst geglaubt?«
    »Nein, ich wollte es erproben. Außerdem machte es mir natürlich Spaß, Ihnen meine Macht zu zeigen. Wie immer Sie darauf reagiert hätten, in meine Hände wären Sie doch gefallen, sobald ich es ernsthaft wünschte.«
    Der Gang endete vor einer verschlossenen Tür. Rimbeau öffnete mit einem Schlüssel. Wir standen in einer Höhle, aber wir hätten glauben können, in einem modernen Fabrikationsraum zu stehen, wenn nicht der gewölbte Fels über unserem Kopf gewesen wäre. Acht Leute, soviel ich auf den ersten Blick zählte, arbeiteten an einer Anzahl Becken. Ich sah Schalttafeln und Hebel an den Wänden.
    »Die Galvanisierungs- und Schmelzanlage«, erklärte Rimbeau. Nur einer von den Männern, die hier arbeiten, kannten ihn zuerst nicht, denn er trug einen vollen, blonden Bart, aber dann traf uns sein Blick, und wir erkannten uns gleichzeitig.
    »Hallo, Bower!« sagte ich.
    »Hallo, Cotton«, antwortete er schüchtern und kam auf uns zu.
    Wir schüttelten uns die Hände, aber bevor wir fragen konnten, sagte Rimbeau: »Sie werden später Gelegenheit haben, mit Mr. Bower zu reden. Gehen wir weiter.«
    Unser Kollege ging an seinen Platz zurück. Rimbeau durchschritt den Raum, wir folgten, und hinter uns gingen die fünf Alacientes, die sich uns gleich am Anfang des Weges angeschlossen hatten.
    Am Ende der Höhle befand sich wieder ein Durchbruch, der von einer starken Holztür verschlossen war. Als der Doktor diese Tür öffnete, drang das Stampfen, das ich schon am Afnang vernommen hatte, laut und nah an mein Ohr.
    Mitten in dieser kleinen Höhle stand eine relativ große Maschine, die Prägeapparatur. Drei Männer bedienten sie, weiße Männer, und ich brauchte nicht erst zu fragen, um zu wissen, daß es sich um die drei vermißten Graveure Redborn, Kaspers und Roch handelte. Sie sahen uns neugierig entgegen, aber sie gaben keinen Laut von sich.
    Links in dem Raum waren eine Anzahl kleinere Kisten aufgestapelt.
    »Fertigware«, erklärte unser Führer mit einer Handbewegung.
    In der Tat, diese Kisten waren bis an den Rand gefüllt mit Goldmünzen, mit Münzen, an denen nicht mehr Gold war als ein dünner Überzug.
    Rimbeau verhielt den Schritt vor einem niedrigen Gang, aus dem ein kühler Luftzug wehte.
    »Hier geht es zu dem unterirdischen Fluß, an dem unsere Dynamomaschine steht, die uns den Strom liefert. Sie sehen das Kabel. Der Fluß mündet in den Rio Alacies, aber es wäre zwecklos für einen von Ihnen, hineinzuspringen, in der Hoffnung, er würde Sie in die Freiheit tragen. Er verläuft über zwei Meilen in einem so engen Tunnel, daß kein Raum zum Atmen bleibt. Sie würden nur als Leiche die Freiheit erreichen.«
    Wir gingen zurück. »Die Schlaf- und Eßräume befinden sich dort in einem Seitengang«, erklärte er an einer Abzweigung. »Sie werden auch dort untergebracht, aber kommen Sie jetzt bitte noch einmal mit in mein Zimmer.«
    Es passierte dasselbe wie beim ersten Eintritt. Die Alacientes blieben zurück und verbargen ihre Gesichter, und Rimbeau stieg aus seinem Kostüm, sobald sich die Tür geschlossen hatte.
    »Meine einzige ernsthafte Schwierigkeit«, erklärte er ohne Umschweife, »besteht darin, einigermaßen tüchtige Arbeitskräfte zu bekommen. Die Alacientes eignen sich nicht für einen Deut zu den einfachsten technischen Arbeiten, außer primitiver Transportiererei. Die Senores Sestros haben mir eine Anzahl Leute verschafft, aber es sind nicht gerade die besten

Weitere Kostenlose Bücher