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0005 - Atom-Alarm

Titel: 0005 - Atom-Alarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Mahr
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Pistole.
    Dann stand er auf, schaltete das Licht aus und ging hinaus.
    Vor der Tür lag ein Büro. Es gab eine Reihe von kleinen Schreibtischen und Stühlen. Über allem lag eine fingerdicke Staubschicht, die nur dort unterbrochen war, wo von der Tür, durch die Webster das Büro betreten hatte, ein Weg zur Außentür führte.
    Die EASTERN TRANSPORT war eine Firma, die nur auf ihrem eigenen Aushängeschild existierte. Sollte jemand aus Versehen ihr einen Auftrag geben wollen, so würde man ihn in der gebührenden Form darauf aufmerksam machen, daß man leider völlig überlastet sei und im Laufe der nächsten acht bis zehn Wochen keinen neuen Auftrag annehmen könne.
    Die Außentür mündete auf einen Gang in der dreißigsten Etage eines Bürohauses. Um diese Zeit war der Gang leer. Mit geräuschlosen Schritten ging Webster bis zum Lift und fuhr hinunter. Dem Portier wünschte er einen guten Abend, dann nahm Webster ein Taxi und fuhr zur 7. Straße, in der Fratellini seine Cafeteria hatte. Finch saß in einem Nebenraum, den Fratellini für besondere Gäste stets reserviert hielt. Webster setzte sich ihm gegenüber. Finch sah auf. „Es sieht so aus", sagte er langsam und müde, „als wäre uns der Fisch eben aus dem Netz gesprungen!"
     
    *
     
    An der Schlappe, die Finchs Leute erlitten hatten, war Jesse Morgan bewußt beteiligt. Morgan war ein Pinkerton-Mann, den seine Agentur auf bestimmte Dauer zu der Ferroplastics Ltd. abgestellt hatte, und Morgan besaß alle Vorzüge, die Pinkerton-Detektive in sich zu vereinigen pflegten.
    Es war ihm nicht lange entgangen, daß bei seinen Bemühungen, an den ominösen Japaner Yamakura heranzukommen, ihm unablässig jemand folgte. Er stellte fest, daß es sich um mehrere Verfolger handelte, die einander ablösten, und, daß die Leute mit einem erstaunlichen Geschick verfuhren.
    Es kostete ihn eine Reihe Taxigebühren, den Eintritt für ein Kino und eine größere Portion Muskelenergie für einen Spurt durch mehrere Seitenstraßen, um sich seiner Verfolger zu entledigen.
    Damit war jedoch sein eigentlicher Plan, bis zu Yamakura in sein Hotelzimmer vorzudringen, zumindest für heute abend ins Wasser gefallen.
    Er dachte darüber nach, wer die Leute sein mochten, die sich an seine Fersen hefteten. Aber nachdem Laffitte darauf verzichtet hatte, ihn über die Absonderlichkeiten des Japaners zu informieren, betrachtete Morgan die Sache als etwas, womit er seine private Neugierde zu befriedigen hoffte. Ob für die Ferroplastics Limited ein Nutzen dabei heraussprang, interessierte ihn erst in zweiter Linie.
    Morgan hatte, was den Japaner betraf, eine ziemlich genaue Vorstellung. Bis vor einigen Wochen, als eine merkwürdige Flaute in den Nachrichten einzutreten begann, hatten die Zeitungen vollgestanden von erstaunlichen Dingen, die in der Zentralgobi geschehen waren und von jenen Leuten ausgingen, die sich die Dritte Macht nannten. Auf dem Wege von China bis nach den Vereinigten Staaten war manche der Meldungen verzerrt, übertrieben und vergröbert worden, so, daß man in den amerikanischen Zeitungen Dinge zu lesen bekam, die selbst völlig Unvoreingenommene mit einem verächtlichen Lachen abtaten.
    Morgan jedoch besaß die Fähigkeit, von einer unglaublichen Nachricht soviel zu streichen, daß das Glaubhafte wieder zum Vorschein kam. Wenn er das tat, dann erschien es ihm mehr als wahrscheinlich, daß Yamakura nicht in Wirklichkeit ein Beauftragter der Asiatischen Föderation war, wie Laffitte sich mit halben Andeutungen glaubhaft zu machen bemühte, sondern ein Agent der Dritten Macht.
    Als solcher, meinte Morgan, würde er vielleicht auf den billigen Trick hereinfallen, den er ihm vorzuspielen gedachte.
    Als er völlig sicher war, daß ihm keiner der Unbekannten mehr folgte, betrat er eine Snack-Bar, setzte sich an einen Tisch im hintersten Winkel des Raumes und bestellte sich etwas zu trinken.
    Nach einer Weile stand er auf und ging zum Telefon, Der Apparat hing in einer gut verschließbaren Box. Niemand würde hören, was Morgan zu sagen hätte.
    Er rief das Atlantic an, in dem Yamakura wohnte. „Donovan hier. Ich möchte Mr. Yamakura sprechen."
    Die Vermittlung murmelte etwas Unverständliches. Knacksen in der Leitung. Dann: „Es tut mir leid; aber Mr. Yamakura ist zu Tisch." „Bei Ihnen?" „Ja. Ich lasse ihn rufen." Wieder Knacksen, das Geräusch von Schritten, Stimmengemurmel im Hintergrund. Dann eine hohe Stimme: „Ja?" „Hier spricht Donovan", sagte Morgan langsam und

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