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0005 - Der Mörder mit dem Januskopf

0005 - Der Mörder mit dem Januskopf

Titel: 0005 - Der Mörder mit dem Januskopf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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    Suko zögerte nicht länger. Er sprang auf den Wagen zu, probierte den Türgriff und stellte fest, daß nicht abgeschlossen war. Da zog er die Wagentür auf.
    Er sah die beiden Männer im Fond des Bentleys!
    Der Chinese tauchte in den Wagen und beugte sich über die Lehne des Fahrersitzes. Die Innenbeleuchtung brannte, und Suko konnte erkennen, daß einer der Männer schon aus seiner Bewußtlosigkeit erwacht war. Der Knabe erschrak, als er in das Gesicht des Chinesen blickte.
    Sukos rechter Arm schnellte vor. Seine Finger drehten das Hemd des Mannes zusammen.
    »Wie heißt du?« zischte Suko.
    »Curd«, ächzte der Friedhofswärter.
    »Okay, Curd, jetzt will ich einiges von dir wissen, und ich hoffe in deinem Interesse, daß du mir die richtigen Antworten gibst.«
    Curd nickte eingeschüchtert. Sukos Anblick mußte ihm wohl Angst einflößen.
    »Du und dein Kumpan, ihr seid die Leichenräuber!«
    »Ja.«
    »Und Oberinspektor Sinclair hat euch festgenommen?«
    Curd nickte, was ihm aber schlecht bekam. Er verzog schmerzhaft das Gesicht. Den Schlag hatte er noch nicht so recht verdaut.
    »Und wo ist der Oberinspektor jetzt?« wollte Suko wissen.
    »Keine Ahnung!«
    Suko verengte seine Augen noch mehr und fletschte die Zähne. Die Grimasse rief bei dem Friedhofswärter eine noch größere Angst hervor. »Ich weiß nichts«, heulte er. »Wirklich nicht. Er – er hat uns niedergeschlagen. Ich bin erst wieder in diesem Wagen erwacht. Ich weiß überhaupt nicht, wie ich hier hereingekommen bin.«
    Suko knurrte. »Und du hast wirklich nicht gesehen, daß Oberinspektor Sinclair weggegangen ist?«
    »Ich schwöre es.«
    »Ach verdammt.« Suko ließ den Kerl los. Curd fiel zurück in die Polster.
    Der Chinese überlegte. Irgend etwas war vorgefallen. Freiwillig verließ ein Mann wie John Sinclair niemals einen vorher abgemachten Treffpunkt. Daß die beiden Leichenräuber im Fond des Wagens noch Kumpane gehabt hatten, daran glaubte Suko nun auch wieder nicht. Dann hätten die anderen ihre Freunde nicht einfach so zurückgelassen.
    Es war schon ein verdammtes Spiel!
    Was war wirklich mit John Sinclair geschehen? Wo war er hingegangen? Oder wo hatte man ihn unter Umständen hingeschleppt? Diese Fragen drängten sich förmlich auf. Suko dachte an das Sprechgerät, das John bei sich trug. Sollte der Freund keine Möglichkeit mehr gefunden haben, es einzuschalten? Oder hatte man ihn schon so weit fortgeschafft, daß die Sendestärke des Geräts nicht mehr ausreichte?
    Suko konnte die Fragen nicht beantworten, trotzdem wollte er etwas tun und nicht untätig herumstehen.
    Der Chinese warf die Wagentür ins Schloß. Um die beiden Männer kümmerte er sich nicht mehr. Die waren gut versorgt. Und die Handschellen garantierten dafür, daß sie keine Dummheiten machten. Zusätzlich schloß Suko mit dem Zweitschlüssel den Wagen noch ab.
    Der Chinese suchte die nähere Umgebung des Parkplatzes ab. Er schaute in jeden Wagen, entdeckte von John aber keine Spur und wollte schon zum Walkie-Talkie greifen und versuchen, sich mit dem Geisterjäger in Verbindung zu setzen, als sein Sprechgerät anschlug.
    Überrascht blieb Suko stehen.
    Er hörte eine Stimme. Sie gehörte nicht John Sinclair.
    »Los, öffne das Tor!«
    Einen Moment Pause.
    Dann wieder. »Mit Musik!«
    Einen Atemzug später dröhnte Orgelmusik aus dem Gerät und übertönte alle anderen Geräusche.
    Dem Chinesen lief eine Gänsehaut über den Rücken. Wo spielte man Orgelmusik? In der Kirche und auf einer Beerdigung. Genauer gesagt, in der Leichenhalle.
    Für Suko gab es jetzt kein Halten mehr. Er rannte los. Selten in seinem Leben hatte der Chinese so rasch eine Mauer überwunden. Mit Riesensätzen hetzte er auf die große Trauerhalle zu. Seine Füße schienen den Boden kaum zu berühren.
    Aus dem Gerät dröhnte noch immer die Musik. Und die hätte er auch noch verstärkt hören müssen, als er vor der Trauerhalle stand.
    Das war nicht der Fall.
    Da war John also nicht.
    Wo dann?
    Das Krematorium! Siedendheiß fiel Suko die Verbrennungshalle ein. Er wußte, wo sie lag.
    Suko flog förmlich den schmalen Pfad entlang. Und er sah Licht hinter einigen kleinen Fenstern des Rundbaus schimmern.
    Der oder die Männer wollten John Sinclair verbrennen, und Suko fragte sich, ob er nicht schon zu spät kam…
    ***
    John Sinclair kämpfte verzweifelt gegen die sich andeutende Bewußtlosigkeit an!
    Er hatte dem Schlag durch sein Ausweichmanöver etwas von der ungeheueren Wucht

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