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0005 - Der Mörder mit dem Januskopf

0005 - Der Mörder mit dem Januskopf

Titel: 0005 - Der Mörder mit dem Januskopf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ertragen.
    Suko hatte die Waffe des Bewußtlosen an sich genommen. »Kennst du ihn?« erkundigte er sich.
    »Nein, aber Beau Ranson ist mir ein Begriff. Er arbeitet für Alex Tarras, einen bekannten Gangsterfürst.«
    »Was hast du denn mit dem zu tun?«
    »Bisher noch nichts«, erwiderte John.
    Er ging auf den bewußtlosen Gangster zu. Den Hut kickte er zur Seite. Auf der Krempe rollte er einen Halbkreis, kippte um und blieb liegen.
    John Sinclair ging neben dem Gangster in die Knie. Mit dem Handrücken schlug er auf die Wangen des Mannes. Buds Augen hatten noch einen glanzlosen Blick, doch John schaffte es, den Mann aus seinem Zustand herauszuholen.
    Verwirrt schlug der Gangster die Augen auf. Er stöhnte, atmete flach und blickte verständnislos in die Weltgeschichte. Auf seinem Kopf hatte er eine Platzwunde. Ein dünner Blutfaden versickerte im Haar.
    »Du hast Glück gehabt«, hielt ihm der Geisterjäger vor. »Dein Kumpan schmort schon in der Hölle!«
    John ging bewußt so hart vor. Er wollte den Mann schocken und ihn in einen Zustand versetzen, in dem er keine Zeit zum Überlegen hatte, wenn er seine Antworten gab.
    »Haben Sie ihn erschossen?«
    »Nein. Er ist in den Schacht gefallen.«
    Bud wurde noch weißer. »Geben Sie mir ‘ne Zigarette«, bat er und hustete.
    John tat ihm den Gefallen. Er ließ den Gangster ein paarmal an der Zigarette ziehen und stellte dann seine Fragen.
    »Euer Boß ist Alex Tarras?«
    Nicken.
    »Warum solltet ihr mich killen?«
    Bud stieß den Zigarettenrauch hastig durch seine Nasenlöcher aus. »Ich weiß nicht.«
    John sah dem Knaben an, daß er log. Und das sagte er ihm auch auf den Kopf zu.
    Der Gangster drehte und wand sich noch, rückte aber schließlich mit der Sprache heraus. »Tarras wollte Ihren Kopf«, gab er zu. »Wir sollten ihm Ihren Kopf bringen, haben es aber dann doch nicht getan.«
    John spürte, wie sich sein Magen zusammenzog. Er warf Suko einen raschen Blick zu. Der Chinese hatte die Lippen zusammengepreßt und die Hände zu Fäusten geballt.
    »Welchen Grund hatte Tarras, meinen Kopf zu fordern?« wollte John wissen.
    »Keine Ahnung. Er wollte ihn nur als Beweis.«
    John stellte noch einige Fragen, doch Bud konnte oder wollte keine Antwort geben. Schließlich war der Geisterjäger es leid. »Wir schaffen ihn zum Wagen«, sagte er zu Suko. »Und dann erst einmal in die Untersuchungshaft.«
    Der Chinese hatte nichts dagegen. Er stützte Bud, als sie die makabre Stätte verließen.
    Die frische Nachtluft tat dem Oberinspektor gut. Tief saugte er den Sauerstoff in die Lungen. John fühlte sich wie neugeboren. Doch nach wie vor quälten ihn die Fragen. Er wußte jetzt zwar, was Tarras von ihm wollte, aber er kannte das Motiv noch nicht. In diesen Minuten nahm John Sinclair sich vor, dem Gangsterboß kräftig auf die Zehen zu treten. Und das in aller Kürze.
    Die mit Handschellen gebundenen Gefangenen befanden sich noch im Wagen. Sie hatten es nicht riskiert, auszubrechen und mußten es sich gefallen lassen, noch für einen dritten Passagier Platz zu machen. Suko hatte Bud sicherheitshalber mit einem Ledergürtel gefesselt.
    John Sinclair übernahm das Steuer und startete. Vorher jedoch steckte er sich seine Ersatz-Beretta ein, die immer im abgeschlossenen Handschuhfach lag.
    Die andere Waffe hatte der tote Killer mit in die Tiefe genommen.
    John Sinclair erwartete gespannt die kommenden Ereignisse.
    ***
    »Scheiße, diese Dunkelheit!« schimpfte Hank Destry und kauerte sich auf der schmalen Sitzbank noch mehr zusammen. Über die Fluten der Themse wehte ein steifer Nachtwind. Er ließ das kleine Boot mit dem Außenborder auf den Wellen tanzen wie einen Strohhalm.
    »Du hättest wenigstens eine Flasche Brandy mitnehmen können«, maulte Maja. Sie hockte auf dem Boden des Bootes und hatte ihren mageren Oberkörper in einen Poncho gehüllt. Aus dem rauhen Stoff schaute nur der Kopf mit den langen braunen Haaren und das weiße Oval des Gesichtes, in dem die komische Drahtbrille mehr als störend wirkte. Aber so etwas war ja groß in Mode. Besonders bei Hippies und Haschern.
    Zur letzten Kategorie zählten beide. Maja und ihr Hank. Sie verdienten ihren Haschbedarf als Dealer und tuckerten nicht zum Vergnügen auf der Themse herum.
    Sie wollten neuen Stoff abholen. Aus ihrem todsicheren Versteck. Es lag am Flußufer und war nur mit dem Boot zu erreichen. Der Stoff wurde in einen wasserdichten Beutel verpackt und an einer bestimmten Stelle in die Themse gehängt.
    Maja

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