0005 - Der Mörder mit dem Januskopf
blieb erschöpft liegen.
Er hörte die Killer schreien. »Der verdammte Hund hat es geschafft!« brüllte Bud.
Einen Herzschlag lang wußte der Killer nicht, was er machen sollte. Aber auch Beau Ranson war überrascht. Sein Gesicht war rot vor Wut.
»Knall ihn ab, den Schnüffler!« schrie er.
Bud zog seine Kanone.
Wütend legte er auf den wehrlosen John Sinclair an…
***
Plötzlich wurde mit einem ungeheueren Ruck die Tür aufgestoßen. Sie flog förmlich aus den Angeln, prallte gegen die Wand und wurde sofort wieder zugeschleudert.
Da war Suko schon im Raum.
Der Chinese kam wie ein Unwetter über die beiden Gangster. Bud, der zum Schuß ansetzte, wirbelte herum. Sein Mund öffnete sich zu einem Schrei. In Sekundenbruchteilen sah er einen riesigen Körper auf sich zufliegen, riß instinktiv beide Hände zur Abwehr hoch und konnte doch nichts mehr ändern.
Sukos ausgestrecktes rechtes Bein traf ihn hart.
Bud flog der Hut vom Kopf. Er selbst wurde quer durch den Raum katapultiert, krachte mit dem Rücken gegen die Wand und brach dort stöhnend zusammen. Die Kanone hatte er während seines unfreiwilligen Fluges verloren.
Aber da war noch Beau Ranson.
Und er war schnell.
Blitzartig tauchte Ranson zur Seite, zog seine Pistole und feuerte aus der Hüfte.
Suko hatte die Bewegung geahnt. Er drehte sich noch im Flug, das Blei wischte hautnah an ihm vorbei. Suko kam auf, federte sofort wieder hoch und hechtete flach auf Beau Ranson zu.
Der schöne Killer schoß und fluchte zugleich.
Doch er konnte den wirbelnden Chinesen nicht treffen. Sukos Hände umspannten seine Waden. Einen Herzschlag später lag Beau Ranson am Boden. Doch er gab nicht auf. Er versuchte, Suko den Lauf seiner Waffe in den Nacken zu hämmern. Suko zog den Kopf ein, und doch traf der Stahl sein Ohr.
Der Chinese zuckte zusammen. Er knurrte wie ein Raubtier, bekam die Waffenhand des Killers zu fassen, bog sie zur Seite, riß den Kerl hoch und schleuderte ihn von sich.
Dabei stieß Suko einen wilden Kampfschrei aus. Er hatte viel Kraft hinter seine Attacke gelegt.
Beau Ranson, der schöne Killer, wurde auf den Verbrennungsschacht zugeschleudert. Er drehte sich einige Male um die eigene Achse, drückte in wahnsinniger Panik die Waffe ab, hämmerte die Kugeln in die Decke, und mit dem letzten Schuß traf er ins Leere.
Ein gellender, markerschütternder Schrei – und Beau Ranson war verschwunden. Es war noch zu hören wie er auf den Rost prallte. Im gleichen Augenblick war der Zeitpunkt erreicht, wo sich die Stahlklappe automatisch über dem Schacht schloß.
Das Schicksal, das Beau Ranson John Sinclair zugedacht hatte, erfuhr er nun am eigenen Leibe.
Breitbeinig stand Suko mitten im Raum. Er hatte die Hände zu Fäusten geballt, sein mächtiger Brustkorb hob und senkte sich.
John Sinclair quälte sich auf die Füße. »Stell ihn ab!« keuchte er. »Du mußt den Apparat abstellen.«
Suko hob nur die Schultern.
Der Oberinspektor taumelte auf die Konsole zu. Er sah die zahlreichen Schalter, müßte sich erst orientieren, und so dauerte es eine Zeitlang, bis er den richtigen Knopf gefunden hatte.
»Es wird zu spät sein«, klagte Suko und legte John seine rechte Hand auf die Schulter.
Der Oberinspektor nickte. Er stellte auch die verdammte Orgelmusik ab. Die Stille danach war erdrückend.
John blickte seinen Freund an. »Danke«, sagte er nur.
Suko machte eine wegwerfende Handbewegung. »Nicht der Rede wert«, erwiderte er und lächelte. »Aber nun erzähl mal.«
John berichtete in Stichworten, was ihm widerfahren war. Suko schüttelte nur immer den Kopf. »Unmöglich«, murmelte er ein paarmal. »Ich weiß gar nicht, was die beiden Killer von dir wollten.«
John lachte. »Denkst du ich?«
Der Chinese zeigte auf den bewußtlosen Bud. »Den kannst du gleich fragen.«
»Und Beau Ranson?« John blickte unwillkürlich auf den Verbrennungsschacht. »Dieses Ende hätte ich dem Killer nicht gegönnt.«
Suko zuckte die Achseln. »Ich konnte nicht anders, John. Entweder er oder du. Die Killer hätten dich eiskalt erschossen.«
»Ich weiß.« John griff nach einer Zigarette. Allmählich ging es ihm besser. Es verschwanden auch die permanenten Schmerzen aus seinem Schädel. Der Oberinspektor war ja einiges gewöhnt. Er hatte einen harten Schädel und besaß eine Bombenkondition.
Die Zigarette schmeckte. Der Geisterjäger wertete das als Pluspunkt. Zwarzuckte hin und wieder noch ein stechender Schmerz durch seinen Kopf, doch das ließ sich
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