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0007 - Ich und die Staatenbande

0007 - Ich und die Staatenbande

Titel: 0007 - Ich und die Staatenbande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich und die Staatenbande
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früher oder später mit seinen Partnern in Verbindung setzen wird. Kontakt wird er bestimmt auf nehmen, wenn er sich wieder sicher fühlt.«
    »Wenn dieses verrückte Warten in unserem Beruf nicht wäre«, stöhnte Joe in komischer Verzweiflung auf. Er packte aus dem Seitenfach seines Schreibtisches eine Flasche Whisky aus, und wir genehmigten uns einen kleinen Schluck. Leider war der Stoff viel zu warm, er schmeckte nicht besonders, obwohl die Marke wirklich nicht schlecht war.
    Ich blieb über eine Stunde bei Joe.
    Als ich wußte, daß Dean zu Hause angelangt war, verabschiedete ich mich von meinem Kollegen und setzte mich in den roten Jaguar. Jetzt wurde es höchste Zeit, daß ich Hank Landen aufsuchte, der inzwischen auch wieder von seiner Überlandfahrt zurückgekommen war.
    Er war im Schlafanzug, als er öffnete. Hank war nicht sonderlich erstaunt, als er mich sah. Er zog die Tür wortlos weit auf, damit ich einmarschieren konnte. Er fragte mich, ob ich einen Schluck nehmen wollte.
    »Trinken können wir immer noch«, sagte ich und ließ mich in einen Sessel fallen. »Sie wissen, weshalb ich hier bin?«
    »Ich habe immer noch kein Alibi«, sagte Hank. »Ich habe mir den Kopf zerbrochen, aber ich kann nur immer wieder sagen, daß ich allein unten am Meer war.«
    »Hauptsache, es war schön«, sagte ich nur und zündete mir eine Zigarette an. Hank war ziemlich fassungslos und schaute mich entgeistert an.
    »Wie soll ich das verstehen?« fragte er schließlich. »Liegt plötzlich nichts mehr gegen mich vor?«
    »Das Bild hat sich etwas verschoben«, sagte ich und nickte. »Wir haben uns mächtig mit Ihnen befaßt, Landen. Wir wissen jetzt, daß Sie Margy Wilkens auch noch nach der Trennung belagert haben. Wir wissen von Ihrem Streit mit Strime, und wir wissen auch, daß Ihnen bekannt war, daß Margy sich mit Dean Holden angefreundet hatte.«
    »Das mit Dean weiß ich nicht«, behauptete er.
    »Lassen Sie doch den Blödsinn, Landen«, ermahnte ich ihn. »Sie wollen mir doch nicht erklären, daß ein rasender Othello wie Sie nicht gewußt haben will, was mit Margy los war, oder? Ganz abgesehen davon, daß wir Zeugen dafür haben, die das beweisen können.«
    »Ja, schon gut«, sagte Landen da und machte eine ärgerliche Handbewegung.
    »Was ist schon dabei, wenn ich’s zugebe?«
    »Sie sollten besser alles zugeben«, sagte ich lächelnd. »Sie unterschätzen die Polizei, mein Junge. Was ist mit dem Verein los, den Sie aufgezogen haben? Hat Dean euch unter die Fuchtel bekommen?«
    »Mit seinen Methoden…«
    »Er schlägt alles zusammen, was nicht parieren will, wie?«
    »So hat er’s gemacht«, antwortete Landen. »Und das mit der Bande stimmt wirklich nicht. Schön, wir haben vielleicht mal Mist gemacht, aber jetzt haben wir nur ’nen Club für Jazzliebhaber aufgezogen.«
    »Hört sich ja harmlos an.«
    »Wir sind auch harmlos«, sagte Landen.
    »Sind Sie’s auch, Hank?«
    »Was wollen Sie damit sagen?«
    »Eifersucht kann bis zum Mord gehen«, stellte ich fest.
    »Ich meine, Sie haben doch eben gesagt, das Bild hätte sich verschoben. Glauben Sie denn immer noch, ich hätte was mit der Sache zu tun gehabt?«
    »Was verdienen Sie so im Monat?«
    »Das geht Sie doch nichts an.«
    »Mir brauchen Sie nicht zu antworten«, erwiderte ich. »Aber für den Untersuchungsrichter lassen Sie sich mal was Hübsches einfallen… Ich weiß nur, daß Sie Geschenke machen, die weit über Ihrem Einkommen liegen.«
    »Ich hab’ mir eben Geld für solche Gelegenheiten gespart«, sagte er aufgebracht. »Mann, warum sollte ich Margy umgebracht haben? Ich liebe sie ja noch immer. Bringt man etwas um, was man liebt? Ich kann mir so etwas nicht vorstellen.«
    »Ich kenne so etwas leider zur Genüge«, war meine Antwort. »Mit Ihren Argumenten, Hank, werden Sie vor Gericht nicht gestehen können, verlassen Sie sich darauf.«
    Hank Landen sah aus wie ein Mann, dem alle Felle weggeschwommen sind.
    Ich heizte ihm noch etwas ein und verließ ihn dann. Er war noch nicht endgültig reif, ich mußte noch etwas warten. Aber ich sorgte später dafür, daß er überwacht wurde. Ich wollte genau wissen, was er tat und wohin er ging.
    Als ich gegen Mittag im Büro auftauchte, war dort die Hölle los. Mr. High ließ mich sofort zu sich kommen, bevor ich mir ein Bild von alldem machen konnte. Mr. High stand hinter seinem Schreibtisch und legte mir einige Meldungen auf die Platte, die, wie er sagte, vor einer halben Stunde per Fernschreiber

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