Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0007 - Ich und die Staatenbande

0007 - Ich und die Staatenbande

Titel: 0007 - Ich und die Staatenbande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich und die Staatenbande
Vom Netzwerk:
Danach nahm sich Wendell etwas mehr in acht.«
    »Ist mit Strime gut Kirschen essen?«
    »Na ja«, erwiderte Creston vielsagend. »Ich will nicht gerade sagen, daß ich ihn besonders gern habe, aber er ist eben der Chef… Sein Geschäft versteht er ja.«
    »Strime war mit der Wilkens befreundet, habe ich mir sagen lassen?«
    Er sah mich entgeistert an und schüttelte dann den Kopf.
    »Glauben Sie wohl auch nicht, wie?« fragte ich.
    »Niemals«, sagte Creston entschieden. »So was traut sich der Chef doch gar nicht zu machen. Wenn seine Frau dahinterkäme, würde sie ihn glatt an die frische Luft setzen.«
    Wir unterhielten uns noch eine Weile über die internen Betriebsdinge, und dann ließ ich mir die Bücher zeigen, aus denen hervorgehen sollte, wann und welche Fahrten durchgeführt worden waren. Nun, die Bücher waren verdammt wenig ergiebig, interessanter wurde es erst, als ich mir die Urlaubslisten ansah. Creston führte genau Buch, auch über Stunden, die sich mal ein Angehöriger der Garage freigenommen hatte.
    Ich setzte mich an den Arbeitstisch und machte mir Notizen. Creston konnte nicht länger bei mir bleiben, denn er wurde an einem Fahrzeug verlangt. Er ließ mich aber ungestört wühlen, was mir nur lieb war.
    Ich hatte die Daten und Zeiten genau im Kopf, an denen die Staaten-Bande gewirkt hatte. Daher konnte ich sofort an Ort und Stelle feststellen, wer sich an den kritischen Tagen kurzfristig Urlaub genommen hatte. Es handelte sich um Namen, die ich bisher noch nicht gehört hatte, was aber nichts zu besagen hatte. Von der Staaten-Bande wußten Phil und ich ja bisher immer noch nichts.
    »Sind Sie klargekommen?« fragte mich Creston, der zurückgekommen war. »Ach, Sie haben sich die Urlaubslisten vorgeknöpft…«
    »Schon erledigt«, erwiderte ich. »War nett von Ihnen, Creston, daß Sie mir keine Schwierigkeiten gemacht haben.«
    Er brachte mich noch über die steile Treppe nach unten in die Garage. Dort am Tor verabschiedeten wir uns, und ich ging allein zurück zu meinem roten Jaguar. Kurz hinter der Stechuhr neben der Portiersloge traf ich auf ein nett angezogenes Mädchen, das eine Aktentasche unter dem Arm trug. Bevor ich etwas sagen konnte, redete sie der Portier mit Miß Ball an.
    Sie sah abweisend hoch, als ich vor ihr stand und an meinen Hutrand tippte. Sie wollte seitlich an mir Vorbeigehen, blieb aber stehen, als ich ihren Namen genannt hatte.
    »Fein, daß ich Sie endlich mal erwische«, sagte ich. »Ich heiße Cotton und bin vom FBI. Haben Sie einen Moment Zeit für mich?«
    »Jetzt, während der Arbeitszeit?« fragte sie erstaunt.
    »Ich habe mit Ihrem Chef, Strime, gesprochen«, sagte ich. »Er hat nichts dagegen.«
    »Ich weiß nicht recht…« zögerte sie. »Sie brauchen nichts zu befürchten«, sagte ich. »Wollen Sie einsteigen?«
    »Was wollen Sie denn von mir?« fragte sie, als wir zusammen zum Wagen gingen. »Ich fürchte, daß ich Ihnen überhaupt nicht helfen kann.«
    »Werfen Sie nur nicht gleich die Flinte ins Korn, Miß Ball«, sagte ich höflich. »Wir werden bestimmt zu einem Resultat kommen. Ich habe mir sagen lassen, daß Sie mit Miß Wilkens gut befreundet waren.«
    »Ach, es dreht sich um Miß Wilkens«, sagte sie und nickte. Ich half ihr beim Einsteigen und ließ dann den Jaguar in langsamer Fahrt durch die Straße rollen. Miß Ball fühlte sich im Wagen äußerst wohl. Vor allen Dingen legte sich ihre Befangenheit sehr schnell. Als wir vor einem Lokal hielten und sie ausstieg, wirkte sie wieder selbstsicher.
    »Ich weiß nicht, ob Sie die Zeitungen gelesen haben«, schickte ich voraus. »Wissen Sie, in welchem Zusammenhang Ihre Freundin ermordet worden ist?«
    »Wegen der Staaten-Bande, nicht wahr?« fragte sie. »Wenigstens habe ich das so in den Zeitungen gelesen.«
    »Stimmt auch«, erwiderte ich. »Miß Wilkens war in der Lage, der Polizei wichtige Mitteilungen über die Staaten-Bande zu machen. Bevor sie es tun konnte, lebte sie nicht mehr… Miß Ball, versuchen Sie sich an den Tag zu erinnern, an dem Miß Wilkens ermordet wurde. Ich brauche jede Einzelheit, verstehen Sie? Fangen wir mit dem Punkt an, als sie sich für den Morgen freiholte.«
    »Daran kann ich mich noch recht gut erinnern«, sagte Miß Ball, die wieder etwas nervös geworden war. »Margy war noch kurz vorher bei mir im Schreibsaal und bat mich, sie zu vertreten.«
    »Wo holte sie sich frei?«
    »Bei Wendell natürlich«, erwiderte Miß Ball.
    »Nicht bei Strime?« fragte ich überrascht.

Weitere Kostenlose Bücher