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0007 - Ich und die Staatenbande

0007 - Ich und die Staatenbande

Titel: 0007 - Ich und die Staatenbande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich und die Staatenbande
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entschuldige mich nachträglich«, sagte ich lächelnd. »Wie steht’s, Eddy, nehmen wir einen auf die allgemeine Versöhnung?«
    »Immer. Ich hab’ eigentlich auf dich gewartet. Ich wußte, daß du mal wieder auftauchen würdest.«
    »Ich hab’ nur so lange gewartet, bis sich deine Angst vor Dean gelegt hatte«, frotzelte ich.
    »Ich und Angst vor Dean?« fragte Eddy. »Ich wüßte nicht, was er mir tun sollte.«
    »Jetzt nicht mehr. Er sitzt.«
    »Ich wußte, daß du es schaffen würdest«, sagte Eddy und genehmigte sich das erste Freibier. »Muß ja eine tolle Schießerei gewesen sein.«
    »Warum hast du solchen Bammel vor ihm gehabt?« fragte ich.
    »Ich war nur vorsichtig«, sagte Eddy. »Du hast ja am eigenen Leib erfahren, was für ein Bursche das ist.«
    »Aus solchem Holz werden Staaten-Banden geschnitzt«, meinte ich. »Wenn du Angst hast, kannst du abziehen.«
    »Dean gehört tatsächlich zur Staaten-Bande«, sagte Eddy. »Hier im Viertel wußten das alle. Aber alle wußten auch, was für ein schießwütiger Hund Dean war… Er hatte hier alle Straßengangs unter einen Hut gebracht — soviel blaue Augen wie in den letzten Wochen habe ich noch nie gesehen. Er knüppelte alles nieder, was nicht parieren wollte.«
    »Mit wem arbeitete er zusammen?«
    »Mit keinem aus dem Viertel«, sagte Eddy, und ich glaubte ihm diesmal wirklich aufs Wort. »In der Beziehung hat er nie einen in seine Karten blicken lassen. Plötzlich war er weg, und wenn er wieder kam, hatte er Geld in jeder Menge.«
    »Seit wann war er mit Margy Wilkens befreundet?«
    Schnorrer-Eddy pfiff durch die Zähne. Er sah mich hochachtungsvoll an.
    »Mensch, das habt ihr auch schon rausbekommen?« fragte er. »Ich hab’ das ermordete Mädchen sofort widererkannt. Ich hab’ das Bild in der Zeitung gesehen. Vor ein paar Tagen habe ich Dean mit ihr in ’nem Lokal gesehen. Es kann sogar bei Elsa gewesen sein, aber festlegen kann ich mich nicht. An dem Tag hatte ich ’ne Menge getrunken.«
    »Waren sie sehr nett zueinander?«
    »Dean war hingerissen, das Mädchen weniger«, sagte Eddy. »Für mich ist das ’n klarer Fall, daß er sie umgebracht hat. Na, er wird dafür ja zahlen müssen. Was wird er wohl bekommen?«
    »Vorher wird er erst mal gegen Kaution freigelassen«, sagte ich. »Eddy, wohin so eilig?«
    Schnorrer-Eddy hörte nicht mehr hin. So schnell sein lahmes Bein es ihm erlaubte, hatte er sich abgesetzt und verschwand auf der Straße.
    ***
    Ich hatte mich bei Joe Cramer einquartiert.
    Dean Holden befand sich nun schon seit zehn Minuten auf freiem Fuß. Er war von Anwalt Stossen abgeholt worden. Holden, dessen Hüftverletzung gut geheilt war, war auf seinen eigenen Beinen in die Freiheit marschiert. Er hatte dabei allerdings eine Krücke benutzt.
    Das war die erste Meldung, die wir über Sprechfunk bekommen hatten. Bisher war nichts passiert, und Dean Holden schaukelte in Anwalt Stossens Wagen bereits der Bowery zu. Phil und Cramer hatten ein dichtmaschiges Netz gewoben und dafür Sorge getragen, daß uns die Mitglieder der Staaten-Bande keinen Strich durch die Rechnung machen konnten.
    Zivilwagen der Polizei, mit Sprechfunk ausgerüstet, säumten Holdens Weg. Selbst bei allem Mißtrauen konnte Dean nie auf den Gedanken kommen, daß er so scharf bewacht wurde. Er ahnte vielleicht insgeheim, daß er den Köder für uns spielen sollte, aber er konnte ganz ruhig sein, so leicht war ihm nicht beizukommen. Ein Gangster wurde von der Stadtpolizei und auch vom FBI bewacht und beschützt. Es hörte sich an wie ein Witz, aber wir wußten sehr genau, warum wir uns diese Mühe machten.
    Joe Cramer war in seinem Element. Großeinsätze dieser Art lagen ihm immer besonders. Abgesehen von den Streifenwagen tummelte sich eine ganz nette Streitmacht in Zivil herum. Die Bound Garage wurde ebenso unter die Lupe genommen wie alle Lokale, in denen Holden zu verkehren pflegte. Wir waren von der Ansicht ausgegangen, daß selbst ein Gangster wie Holden trotz einer Verwundung nicht die Ruhe aufbringen konnte, sich auszuheilen.
    »Ich glaube, wir können vorerst runtergehen«, sagte ich zu Joe. »Wenn was ist, werden wir ja wohl verständigt werden, wie?«
    »Dann werden die Gespräche sofort runtergeschaltet«, sagte Joe. »Hoffentlich geht deine Rechnung auf, Jerry.«
    »Geduld ist alles«, sagte ich. »Wir wissen ja noch nicht einmal hundertprozentig, ob Holden umgelegt werden soll. Das ist und bleibt nur eine Vermutung… Ich hoffe aber, daß er sich

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