Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0008 - Der Vulkanteufel von Hawaii

0008 - Der Vulkanteufel von Hawaii

Titel: 0008 - Der Vulkanteufel von Hawaii Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Tenkrat
Vom Netzwerk:
Büro waren Landkarten an die Wand genagelt. Die eine zeigte die Insel Kauai. Die andere das Gebiet um den Moano-Vulkan. Eine dritte Karte ging noch mehr ins Detail.
    Bill Conolly und Suko machten inzwischen einen Rundgang durch das Camp. Bill sammelte für seine Reportage Eindrücke, die er in Stichworten auf einem Schreibblock festhielt. Er sprach mit einigen Leuten, um sich ein besseres Bild von ihrer Arbeit machen zu können.
    Die ganze Zeit über schielte Suko mißtrauisch zum Krater des Vulkans hinauf. Sein sechster Sinn signalisierte ihm eine Gefahr, und er war sicher, daß sie von dort oben kommen würde. Hell glühend spritzte der Aschenregen aus dem feuerspeienden Berg, in dem ein Lavadämon hausen sollte. Nun, es würde sich sehr bald weisen, was es mit dieser Legende auf sich hatte.
    »Sie wissen, weshalb ich hier bin«, sagte John Sinclair zu Mort Agamemnon.
    Der Projektleiter nickte. »Superintendent Powell sagte zu, seinen besten Mann rüberzuschicken.«
    »Er übertreibt gern.«
    Agamemnon rieb sich das Kinn. »Haben Sie wirklich schon so viel mit Ungeheuern und dergleichen zu tun gehabt?«
    »Erwarten Sie von mir, daß ich mich jetzt zu brüsten anfange? Ich bin einer der wenigen Spezialisten, die sich im Kampf gegen Geister und Dämonen seit Jahren bewähren. Da Eigenlob bekanntlich stinkt, werde ich Ihnen nicht mehr über meine Person erzählen, Mr. Agamemnon.«
    »Wie Sie wollen.«
    »Berichten Sie mir von Reggie und Nathaniel Renner.«
    »Die beiden kamen eines Tages hier angetanzt, fielen mir eine Weile auf den Wecker, fotografierten die Männer bei der Arbeit, nach der Arbeit und… Wir haben da so eine kleine Bar, in die auch Hawaii-Mädchen mal reingucken. Die Arbeiter vergnügen sich mit ihnen. Und wenn sie sich über den Preis einig werden können, verschwinden sie in ihrem Quartier, um dem Körper zu geben, wonach er verlangt. Ich finde das nicht verwerflich, verstehen Sie? Diese Männer müssen hart arbeiten. Und wir leben hier alle nicht in einem Kloster oder so. Also warum nicht… Aber Reggie und Nathaniel Renner versuchten die Sache in ein anderes Licht zu bringen. Sie wollten daraus eine Sensation machen: Sodom und Gomorrha, am Fuße des feuerspeienden Berges. Sie gaben den Girls Geld, damit sie sich nackt in der Bar mit den Arbeitern fotografieren ließen… Naja. Bis ich mit einem Blitzdonnerwetter dazwischen fuhr. Danach war Ruhe. Aber die Renners hatten bereits die nächste Idee geboren. Sie wollten unbedingt in den Vulkan hinabsteigen und dort unten Aufnahmen machen, wie sie vor ihnen noch kein Mensch zustande gebracht hatte. Jeder, dem sie von ihrem wahnwitzigen Vorhaben erzählten, riet ihnen ab. Auch ich warnte sie. Aber das schien sie nur noch mehr anzustacheln. Mit ihrer spärlichen Ausrüstung machten sie sich auf den Weg. Als sie das Camp verließen, war ich sicher, daß wir sie nicht wieder sehen würden. Und so kam es dann auch. Der Vulkan hat sie bei sich behalten.«
    »Der Vulkan oder der Dämon, der in ihm wohnt?«
    Mort Agamemnon hob die Schultern. »Für mich ist das nichts weiter als ein feuerspuckender Berg. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, daß da einer in der kochenden Lava sitzt und auch noch Gefallen daran findet.«
    »Die Suchmannschaft brachte nur das Bergsteigerseil zurück, das die Renners bei sich hatten, nicht wahr?« fragte John.
    »So ist es.«
    »Und der Vulkan, wie hat sich der in der Zeit verhalten, in der er von den Renners Besuch hatte?« forschte John Sinclair weiter.
    »David King, unser Vulkanologe, stellte fest, daß der Berg unruhig war. Und Neal Wheeleck, unser Geophysiker, will beobachtet haben, wie eine Flamme kurz aus dem Krater schlug. Außer ihm hat das aber niemand sonst gesehen. Wir haben hier andere Dinge zu tun, als immerzu den Krater zu beobachten.«
    »Wurde der Moano-Vulkan bereits mit modernen geophysikalischen, geochemischen und petrologischen Methoden untersucht?« erkundigte sich John.
    »Nun ja, zahlreiche Untersuchungen hat er schon über sich ergehen lassen müssen, aber es sind bei weitem noch nicht alle Tests gemacht worden. Inzwischen versuchen wir hier künstliche Geysire zu bohren, die dann zur Stromgewinnung herangezogen werden sollen. Die ganze Welt sucht nach neuen Energiequellen. In jedem Vulkan schlummert eine Unmenge Energie. Es wird Zeit, daß die Menschheit sich ihrer zu bedienen beginnt.«
    »Wann ist der Moano-Vulkan zum letztenmal ausgebrochen?« fragte John weiter. »Och, das ist schon eine Ewigkeit

Weitere Kostenlose Bücher