Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
001 - Das Grauen schleicht durch Bonnards Haus

001 - Das Grauen schleicht durch Bonnards Haus

Titel: 001 - Das Grauen schleicht durch Bonnards Haus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
Vom Netzwerk:
Gespräch mit Taillant! Er hatte es in der Aufregung ganz vergessen. Er
griff nach dem Hörer und sprach in die Muschel. »Hallo, Taillant? Sind Sie noch
da?«
    Die Aufregung des Anrufers am anderen Ende der Strippe schien noch
zugenommen zu haben. »Monsieur Sarget ... endlich ... was war denn los? Die
Geräusche in Ihrem Haus ... die Schüsse ... es wird doch nichts passiert sein?«
    »Ich weiß jetzt, wie Ihre Fledermäuse aussehen, Taillant.«
    »Aber Kommissar ...«
    »Ich habe eben eine auf den Balkon gelegt, weil sie mich auf der
Bettvorlage gestört hat.«
    »Sie scherzen, Kommissar!«
    »Es gibt Dinge, Taillant, mit denen spaßt man nicht. Es ist so, wie ich's
sage. Und jetzt kann ich Ihnen nur raten, was Sie wahrscheinlich schon selbst
herausgefunden haben. Halten Sie Türen und Fenster verschlossen! Ich komme ...
Öffnen Sie nur, wenn Sie mich hören, verstanden?«
    »Oui, Monsieur Kommissar.« Sarget legte auf und wandte sich noch mal an
seine schreckensbleiche Frau, die angsterfüllt im Bett saß, die Hände um die
Knie gespannt hatte und den Blick nicht von ihm wandte.
    »Ich muss dich allein lassen, Chérie«, murmelte Pierre Sarget dumpf,
schlüpfte aus seinem Pyjama und zog sich an. »Doch du brauchst nichts zu
befürchten, Lisette. Das Haus ist gut gesichert. Ich habe mich davon überzeugt.
Außerdem werde ich zu deiner Sicherheit unten noch einen Polizeibeamten
postieren. Gegen eine Bleikugel kann zum Glück auch ein Vampir nichts
ausrichten.«
    »Diese riesigen Tiere, Pierre«, murmelte seine Frau benommen. »Wo kommen
sie her?«
    Er zuckte die Achseln. »Wenn wir es wüssten, wären wir weiter. Doch jetzt
hoffe ich, einen entscheidenden Schritt voranzukommen.«
    Er steckte seine Dienstpistole ein und rief kurz sein Revier an. Dann
verließ er sein Haus.
    Er musste daran denken, dass ihm der Bauer Taillant das Leben gerettet
hatte. Wenn der nur fünf Minuten später angerufen hätte, wäre Sarget, nicht
mehr am Leben gewesen. Im Schlaf hätte der Vampir in ihm ein leichtes Opfer
gefunden. Jener Vampir, der den Auftrag hatte, ihn zu töten ...
     
    ●
     
    Larry Brent trat in den schwach erleuchteten Raum, in dem es manchmal
blinkte, als ob jemand eine zusätzliche Lichtquelle aktivierte und dann wieder
löschte.
    Er hatte das Gefühl, in einen Stall zu kommen.
    Beiderseits an den Wänden standen große, engmaschige Käfige, in denen –
Fledermäuse hingen, große Fledermäuse, Desmotidae, wie sie im tropischen
Amerika vorkamen.
    Am Boden der Käfige schnüffelten Ferkel herum. In einem anderen Käfig waren
kleine Hunde mit den Fledermäusen eingeschlossen, im dritten waren es Vögel,
die aufgeregt von einem Ende ihres Gefängnisses zum anderen flatterten. In den
Käfigen hingen künstliche Baumhöhlen, breite Dächer, unter denen sich die
Fledermäuse teilweise verbargen.
    Alles lag in leichtem Dämmerlicht. Doch es war hell genug, dass Larry
Einzelheiten erkennen konnte.
    Wieder flammte eine Lampe auf. Für einige Sekunden wurden die Käfige in
helles Tageslicht getaucht.
    Im dem Augenblick lösten sich die Fledermäuse aus ihrem Versteck.
    Zwei, drei der Blutsauger stürzten sich auf ein Ferkel, auf einen Hund, die
aufgeregt quiekend und wimmernd das Weite suchen wollten, doch nirgends ein
Versteck fanden.
    Die Fledermäuse fielen ihre Opfer an. Sie ernährten sich vom Blut der
Tiere, wie dies auch in der freien Natur geschah. Da erlosch die unsichtbare
Lichtquelle wieder. Im selben Augenblick ließen die Fledermäuse von ihren
Opfern ab und suchten ihre Höhlen auf. Alles war wieder so wie zuvor. Das war
ungewöhnlich! Eine Fledermaus, die bei hellem Tageslicht ausflog und auf Jagd
ging?
    Mit einem einzigen Blick erkannte Larry Brent, was hier vorging.
    In dem Versuchsraum wurden die Blutsauger der Dunkelheit entwöhnt. Die
Dämmerungs- und Nachttiere sollten zu Tageskreaturen erzogen werden. Sie waren
von derselben Gattung wie jene Tiere, die Larry Brent angefallen hatten. Aber
diese hatten ihre normale Größe, waren nicht riesenwüchsig ...
    War er durch Zufall einem großen Geheimnis auf der Spur?
    Sein Verdacht, dass jemand zum Schaden der Allgemeinheit verbotene Forschungen
trieb, schien sich zu bestätigen.
    Larry ahnte, dass diese Fledermäuse, die jetzt nur eine Kopf-Rumpf-Länge
von etwa siebzehn bis achtzehn Zentimeter hatten, bald solche Ungeheuer von
einem Meter und mehr waren, wie jenes Tier, das ihn angefallen hatte. Jemandem
musste es gelungen sein, das Wachstumsvermögen der

Weitere Kostenlose Bücher