0012 - Das Geheimnis der Zeitgruft
unser verlorengegangenes Schlachtschiff. Hat man von dem keine Spur gefunden?"
"Immer noch nicht, Admiral. Selbst unsere auf dem neunten Planeten abgesetzten Spione fanden keine Hinweise. Es ist wie aus der vierten Dimension verschwunden."
"Sehr gut möglich", knurrte Chrekt-Orn wütend. "Sehr gut möglich. Dann werden wir es auch niemals mehr wiedersehen. Aber vielleicht ist das auch gut so, denn wie sollten wir uns gegen den Schlachtkreuzer wehren können, wenn er in den Händen intelligenter Feinde ist? Mit den kleinen Jägern aber...", seine Stimme wurde befehlsgewohnt und energisch, "mit den kleinen Jägern aber sollten wir kurzen Prozeß machen. Ich erwarte bald Erfolgsmeldungen. Geben Sie das an die Kommandanten weiter. Ich setze eine Belohnung aus."
Aber auch das half nicht. Vergeblich versuchten die Echsen, die wendigen Jäger zu fassen. Mit unglaublicher Frechheit wagten sich diese bis in die unmittelbare Nähe der schweren Kreuzer, um dann mit blitzschnellen Manövern auszuweichen und die feindlichen Kräfte immer weiter fortzulocken, von Rofus weg.
Inzwischen landete Bully die STAR-DUST unbemerkt auf Rofus und setzte sie in die gewaltige Höhle eines neugeschaffenen Hangars, in dem sonst ganze Geschwader Platz haben mochten. Rhodan erließ seine Anordnungen, und zehn Minuten nach Beendigung des Landemanövers saß er bereits beim Thort, dessen Erleichterung unverkennbar war.
"Ich bin sehr froh, daß Sie so schnell meinem Ruf gefolgt sind", begann er das Gespräch. Rhodan, Crest, Thora und Marshall saßen ihm gegenüber.
"Die Topsider bereiten die Invasion dieser Welt vor, und wir wissen nicht, wie wir sie abwehren sollen. Sie mit Ihrem Kugelschiff..."
"Wir werden die Topsider schlagen, ohne das Schiff einzusetzen", sagte Rhodan gelassen. Er achtete nicht auf das Erstaunen des ferronischen Herrschers, sondern fuhr fort: "Ich habe von meinem Heimatplaneten eine Spezialtruppe mitgebracht, die von nun an den Krieg gegen die Feinde führen wird. In wenigen Tagen oder Wochen schon werden Sie nach Ferrol zurückkehren können."
"Meine Kampfflotte steht zu Ihrer Unterstützung bereit."
"Danke, ich werde sie entsprechend einsetzen. An sich sehe ich keinen offenen Kampf gegen die Topsider vor. Wenn man uns dazu zwingen sollte, werden wir natürlich nicht ausweichen, aber ich möchte, daß soviel Topsider wie möglich in ihr Heimatsystem zurückkehren und berichten, was sie erlebten. Das wird ihnen für immer die Lust nehmen. Wenigstens ins System Wega oder in das von Sol."
"Sol?" fragte der Thort begierig. "Das ist Ihre Sonne?"
"Ja", nickte Rhodan, der das plötzliche Interesse des Ferronen sehr wohl bemerkte, "das ist meine Sonne." Er wechselte das Thema. "Die Materietransmitter nach Ferrol funktionieren noch?"
"Zu den Sichas haben wir eine ständige Verbindung. Kekeler leitet den Widerstand auf Ferrol."
"Ausgezeichnet", nickte Rhodan. "Dann werden wir dort unseren Hebel ansetzen. Was uns mit der Eroberung des Arkonidenschiffes gelang, wird uns nun um so leichter fallen. Wir werden den Widerstand der Invasoren brechen, und zwar direkt an der Wurzel."
"Sie meinen...?"
"Ich meine, daß ich noch heute meine Leute nach Ferrol schicken werde. Bully, du leitest diese Aktion. Crest, haben Sie noch Vorschläge?"
Der Arkonide schüttelte langsam den Kopf. "Ich ahne, was Sie beabsichtigen, und finde keine bessere Lösung. Ihre Mutanten sind die richtigen Leute, den Topsidern einen lebenslangen Schock einzujagen. Ich bin einverstanden." Thort nickte wortlos.
"Also gut", sagte Rhodan befriedigt. "Dann stellen Sie Transportwagen bereit, Thort, die mein Mutantenkorps zu den Transmittern bringen. Ich werde den Einsatz bis nach dort leiten. Dann übernimmt Reginald Bull das Kommando. Bully, du wirst wissen, was du zu tun hast?"
"Ich ahne es nur", gab Bully zu und grinste schwach. "Der Herr möge mir einige gute Ideen geben..."
"Es wird Zeit, daß er das tut", erhob sich Rhodan und beendete damit die kurze Sitzung. "Und noch etwas, Thort: Ich möchte von Ihnen in allen Einzelheiten wissen, was vor einigen Jahrtausenden auf Ferrol geschah. Besitzen Sie Aufzeichnungen Ihrer Geschichte?"
Der Thort war blaß geworden und starrte Rhodan fassungslos an. Sein kleiner Mund war weit geöffnet, als sei ihm die Antwort im Hals steckengeblieben. In den Augen war ein hektisches Flackern. John Marshall beobachtete den Herrscher der Ferronen aufmerksam. Seine forschenden Gedankenfühler drangen ein und versuchten, die Impulse
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