Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0012 - Das Geheimnis der Zeitgruft

Titel: 0012 - Das Geheimnis der Zeitgruft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
Vom Netzwerk:
Chrekt-Orn, gegenüber. Vor wenigen Wochen war Trker-Hon schon so gut wie tot gewesen, als sein Flaggschiff beim Kampf gegen den Arkonidenraumer zerstört wurde. Ein versprengtes Schiff hatte ihn rein zufällig im Raum treibend gefunden und aufgefischt. Die beiden Echsenabkömmlinge mit ihren grauschwarzen Schuppen wirkten absolut fremdartig. Die breiten, froschähnlichen Gesichter und Münder, darüber die schwarzen und hervorstechenden Augen, die flachen Köpfe und die nichtmenschlichen Gliedmaßen das alles trug nicht dazu bei, sie den Menschen oder Ferronen sympathisch zu machen.
    "Die Offensive wird morgen beginnen", sagte Chrekt-Orn mit einigem Nachdruck. "Wir können damit rechnen, daß der gestohlene Arkonidenkreuzer einen Unfall erlitten hat. Wahrscheinlich wurden die Ferronen nicht fertig mit ihm und verschwanden auf Nimmerwiedersehen im Hyperraum. Somit erhöhen sich unsere Chancen, einen schnellen Sieg über dieses Volk zu erringen und das gesamte System in Besitz zu nehmen. Dabei werden wir auch jenes Schiff finden, das den Hilferuf ausschickte, der unser Hiersein bewirkte."
    "Manchmal meine ich", sagte Trker-Hon sinnend, "daß wir uns irrten und in einem falschen System landeten. Bei der großen Entfernung ist eine Fehlrechnung durchaus möglich."
    "Die Techniker des Despoten irren sich nie!" erklärte der Admiral streng und erinnerte seinen Untergebenen daran, daß Vorgesetzte sich niemals einen Fehler zuschulden kommen lassen. "Dies ist das richtige System, und wir werden das havarierte Schiff der Arkoniden finden und damit einen Ersatz für das verlorengegangene erhalten. Oder wollen Sie ohne Ihr Schiff nach Topsid zurückkehren? Sie wissen, was Sie dort erwartet."
    Das allerdings wußte Trker-Hon sehr gut. "Der Despot ist ein Narr!" sagte Trker seelenruhig. "Er ist ein grausamer und zugleich dummer Kerl. Jawohl!"
    Der Admiral starrte seinen Untergebenen fassungslos an und ließ ein zischendes Pfeifen maßloser Überraschung hören. Die Schuppen rasselten nervös. Sie verfärbten sich.
    "Was?" stieß er hervor, und schnappte nach Luft. Bisher hatte noch nie jemand gewagt, derartige Beleidigungen auszustoßen. Es war seine Pflicht, den jungen Offizier sofort vor ein Ehrengericht zu stellen und verurteilen zu lassen. Es gab nur ein Urteil: Tod. "Was sagten Sie?"
    "Außerdem sind auch Sie ein Narr, Admiral! Sehen Sie denn nicht, wie ungerecht wir vorgehen? Die Ferronen sind doch nette und freundliche Wesen, die ein Anrecht auf ihren Heimatplaneten haben. Es ist nicht recht von uns, ihre Welt zu besetzen. Ich wiederhole also: Sie sind ein Narr, weil Sie die Befehle unseres Despoten so widerstandslos ausführen. Das wird Sie später nicht von der Verantwortung befreien, wenn man Sie vor Gericht stellt."
    Der Admiral versuchte, seine in Aufruhr geratenen Schuppen zu beruhigen. Das war ihm in seiner ganzen Laufbahn noch nicht passiert, daß ein Offizier in seiner Gegenwart einfach zu meutern begann. Der Kerl mußte den Verstand verloren haben.
    "Trker-Hon! Im Namen des Despoten verhafte ich Sie!" Er drückte auf den Knopf seines Nachrichtengerätes und wartete, bis eine Ordonnanz eintrat. "Hjera, holen Sie die Wache! Trker-Hon ist seines Offiziersranges enthoben. Er wird vor ein Gericht gestellt."
    "Sie sind wohl nicht ganz in Ordnung", sagte die Ordonnanz und rührte sich nicht vom Fleck. Der Admiral hatte das Gefühl, ihn habe der Schlag getroffen. Eine Welt stürzte in ihm zusammen. Seine Art kannte seit Beginn der Zeiten nur Gehorsam. Das geringste Zeichen einer Rebellion wurde stets mit entsprechenden Mitteln unterdrückt. Und nun...
    Er gab Alarm. Bewaffnete Posten stürzten ins Zimmer. In ihren Händen trugen sie die gefährlichen Todesstrahler.
    "Nehmt die beiden fest!" keuchte Chrekt-Orn atemlos. "Sie verhöhnen den Despoten. Vor Gericht mit ihnen! Sie sollen..."
    Er fand keine Worte mehr und sank hinter seinem Tisch zusammen. Er war zu alt, diese Ungeheuerlichkeit länger zu ertragen. Schweigend entwaffneten die Posten die beiden Übeltäter, in deren Gesichtsausdruck sich plötzlich nichts als maßlose Überraschung zeigte. Völlig überrumpelt ließen sie sich abführen.
    "Was ist denn geschehen?" konnte Trker-Hon nur murmeln, aber er bekam keine Antwort auf seine Frage.
     
    *
     
    Doch das war nur der Anfang der Offensive der Mutanten. Bully hatte den Einmanntransmitter im Roten Palast wieder in Betrieb genommen und hatte somit die Möglichkeit, seine Leute einzeln direkt in die Zentrale der

Weitere Kostenlose Bücher