Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0012 - Das Geheimnis der Zeitgruft

Titel: 0012 - Das Geheimnis der Zeitgruft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
Vom Netzwerk:
Topsider zu schicken. Der Empfangskäfig stand in einem Geheimfach zwischen Hohlwänden und war vom Gegner bisher noch nicht entdeckt worden. Ein enger Gang verzweigte sich und führte zu verschiedenen Räumen, Kammern und Korridoren. Diese Einrichtung ermöglichte es Bullys Leuten, jederzeit überall im Palast unerwartet aufzutauchen und wieder zu verschwinden. Die Erbauer hatten wirklich an alles gedacht und sicherlich niemals geahnt, daß ihre weise Voraussicht einmal dazu dienen würde, eine Invasion Fremder abzuwehren.
    Wuriu Sengu war wieder einmal die Schlüsselfigur. Zusammen mit Bully hockte er in einer Ecke der Hohlmauer und ließ seine unglaubliche Fähigkeit spielen. Der kräftig gebaute Japaner besaß ein rundes Gesicht mit kurzen Stachelhaaren auf dem Kopf. Er war der "Seher" des Mutantenkorps. Feste Materie bedeutete für seine Augen kein Hindernis. Er sah durch alles hindurch und konnte jeden Gegenstand erkennen, auf dessen Atomstruktur er sich einstellte. Veränderte er diese Einstellung, wurde auch der gesuchte Gegenstand wieder unsichtbar.
    "Was ist?" flüsterte Bully gespannt. Ihm machte dieser gefährliche Kleinkrieg mitten im Hauptquartier der Echsen ungeheuren Spaß. Seine angeborene Lust, die Dinge möglichst zu komplizieren, um sie dadurch um so spritziger zu gestalten, verhinderte es, daß er einfach seine Mutanten losließ und ihnen befahl, die Armee der Topsider meutern zu lassen. Nein, wenn schon, dann wollte er auch seine Freude an der Geschichte haben. Also immer der Reihe nach. Die Topsider sollten ihr Leben lang an diesen Kriegszug zurückdenken.
    Der Japaner flüsterte zurück: "Der Admiral hat den Offizier und die Ordonnanz verhaften lassen. Andre Noir hat seine Sache ausgezeichnet gemacht."
    In der anderen Ecke kicherte der in Japan geborene Franzose befriedigt. Er wurde als Hypno" bezeichnet und konnte fremden Menschen seinen Willen aufzwingen. Aber nicht nur Menschen, sondern sogar auch Tieren oder außerirdischen Intelligenzen, wie sich gerade erneut bewiesen hatte. "Ist das ein Spaß! Ich habe diesen Trker-Hon soeben aus dem Bann entlassen. Er kann sich natürlich an nichts erinnern und wundert sich, warum der General ihn verhaften ließ."
    "Admiral!" verbesserte ihn Sengu sanft.
    "Ist doch egal, Wuriu. Hauptsache ist, der Echsenhäuptling sieht die Disziplin seiner Leute schwinden. Er wird sich das nicht erklären können und an seinem Verstand zu zweifeln beginnen. Das beste wird sein, er beginnt allmählich an Geister zu glauben."
    "Das wird kaum ausbleiben", grinste Bully im Schein der schwachen Lampe. "Die gesamte Streitmacht der Topsider soll an Geister glauben. So möchte es Rhodan." Sengu starrte gegen die Wand. "Die Posten bringen die beiden Gefangenen in ein Gefängnis und sperren sie darin ein. Ich bin gespannt, was der Admiral nun tun wird. Ob er seinen besten Mitarbeiter zum Tode verurteilen läßt?"
    "Die Moral der Echsen läßt keine andere Möglichkeit zu", nickte Bully. "Eine verrückte Einstellung."
    "Warum?" fragte Andre Noir ernst. "Ich kann mich entsinnen, daß es auch auf Terra einst eine Zeit gab..."
    "Pst!" machte Anne Sloane, die sich bisher nicht bemerkbar gemacht hatte. Die zierliche Amerikanerin war eine Telekinetin. Sie konnte auf große Entfernungen hin jeden beliebigen Gegenstand kraft ihres Geistes anheben und transportieren. Ihre rechte Hand lag fest in der Sengus, und sie konnte somit sehen, was auch der Japaner sah. Diese Kombinationsmöglichkeit unter den Fähigkeiten der Mutanten erhöhte selbstverständlich deren Einsatzchancen.
    "Der Admiral kommt wieder zu sich. Er spricht in den Kommunikator. Ich kann natürlich nicht verstehen, was er sagt."
    "Aber ich", warf Noir ein. Auch er umklammerte Sengus Hand. Lediglich Bully als Nichtmutant saß nichts sehend in seiner Ecke. "Er gibt den Befehl zur Einberufung einer außerordentlichen Einsatzbesprechung. Alle Kommandanten der nicht im Einsatz befindlichen Schlachtkreuzer sind eingeladen. Gleichzeitig hat er angeordnet, daß die Hypersendegeräte vorbereitet werden. Er will nach der Konferenz eine Direktverbindung zum Despoten auf Topsid herstellen. Donnerwetter, das sind über achthundert Lichtjahre. Da bin ich aber gespannt!"
    "Die Nase kann er aber doch wohl noch nicht voll haben...?" meinte Bully. Seine Stimme klang so enttäuscht, daß Anne unwillkürlich lachen mußte. "Er soll doch richtige Angst bekommen, ehe er..."
    "Keine Sorge", unterbrach ihn der Franzose mit glänzenden Augen. Er

Weitere Kostenlose Bücher