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0013 - Geister-Roulett

0013 - Geister-Roulett

Titel: 0013 - Geister-Roulett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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noch bewegen. Und er tat dies auch, damit der Blutkreislauf nicht völlig einschlief.
    Auch der Gedanke an seine Frau peinigte ihn. Wie würde Sheila auf sein Verschwinden reagieren? Sicherlich machte sie sich große Sorgen, und in ihrem momentanen Zustand war das schlimm.
    Bill hätte sich vor Wut in den Hintern beißen können. Wie ein Anfänger hatte er sich überrumpeln lassen.
    Die Zeit verging. Dem Reporter war es nicht möglich, einen Blick auf seine Uhr zu werfen. Seiner Schätzung nach waren sie schon fast zwei Stunden unterwegs.
    Irgendwann wurde Bill schläfrig. Vielleicht machte es die Luft, vielleicht auch das eintönige Fahrgeräusch. Auf jeden Fall schlief Bill Conolly ein.
    Er schreckte hoch, als der Wagen abgebremst wurde.
    Stimmen. Das Schlagen einer Tür.
    Wieder ruckte der Transporter an. Er fuhr ein Stück bergauf und hielt wieder.
    Dann holten sie Bill endgültig. Nicht die beiden Schwarz gekleideten kletterten in den Wagen, sondern zwei grobschlächtige Typen in grauen Kitteln.
    Die Kerle hatten Bürstenhaarschnitte, stupide Gesichter und Hände so groß wie Teller.
    Schweigend schnallten sie Bill Conolly los. Der Reporter versuchte, sich aufzurichten, denn durch das lange Liegen war sein Körper steif geworden. Zwei Männer mußten ihn stützen.
    Sie schleiften ihn aus dem Wagen.
    Tief saugte Bill Conolly die frische Luft in seine Lungen. Wind fuhr durch sein Haar. Die Luft schmeckte irgendwie salzig, wie an der Küste. Das Meer schien also nicht weit zu sein.
    Erkennen konnte der Reporter nicht viel. Er befand sich auf einem Hof, der von drei Mauern eingerahmt wurde. Es waren die Rückseiten bungalowähnlicher Häuser. Bill sah vergitterte Fenster. Auf den blanken Stäben spiegelten sich die letzten Sonnenstrahlen.
    Von den Schwarz gekleideten sah er nichts. Dafür stand eine schmale Tür offen, durch die Bill Conolly in das Innere eines Hauses geführt wurde. Der Steinboden glänzte wie poliert. Es roch nach Wachs und Desinfektionsmitteln. Ein unangenehmer Geruch.
    Die Aufpasser sprachen kein Wort. Hastig schleiften sie den Reporter vorwärts. Bills Gummisohlen zogen dicke Streifen über den Boden. Sie erreichten einen kahlen, ziemlich breiten Gang, an dessen Ende eine Treppe in den Keller führte.
    Dort wurde Bill Conolly hinuntergetragen.
    Der Keller entpuppte sich als ein großer Raum. Durch mehrere Gitter war er in zahlreiche Zellen unterteilt. In einen dieser Käfige wurde der Reporter hineingestoßen.
    Mit einem harten, metallisch klingenden Laut fiel die Gittertür zu, ein Schlüssel wurde im Schloß gedreht. Bill war bis gegen die andere Käfigseite geprallt und hatte sich dort gerade noch fangen können.
    Die beiden Aufpasser warfen ihm keinen Blick mehr zu. Schweigend verließen sie den Keller.
    Wie ein Tier, dachte Bill. Wie ein Tier haben sie dich hier eingesperrt. Er fragte sich, ob dieser Raum auch zum Service eines Millionärs-Sanatoriums gehörte.
    Bill fügte sich seinem Schicksal. Er blickte sich um, die anderen Käfige waren leer. Er schien der einzige Gefangene zu sein. An der Steindecke des Kellers brannten zwei Lampen. Ihr Licht war ziemlich trübe. Bald würden sie ihren Geist aufgeben.
    Langsam fühlte sich Bill besser; er spürte, wie das Blut durch seine Adern lief. Jetzt machte sich Bill daran, die Zelle zu untersuchen.
    Die Eisenstäbe waren im Boden verankert. Die bekam er beim besten Willen nicht heraus. Selbst ein Mann wie Herkules hätte seine Schwierigkeiten gehabt. Die Gitterstäbe standen so eng, daß Bill nicht hindurchschlüpfen konnte. Ob es ihm paßte oder nicht, er mußte sich in sein Schicksal ergeben.
    Oder auf John Sinclair warten. Schon oft hatte ihn der Geisterjäger aus aussichtslos erscheinenden Situationen herausgehauen. Bill hoffte, daß John es auch diesmal schaffte. Allerdings wußte er auch, daß man nicht immer im Leben Glück haben konnte.
    Er war wirklich gespannt, was man mit ihm vorhatte. Daß er in diesem Spiel einer der Joker war, lag auf der Hand. Denn sonst hätten sie ihn längst umgebracht…
    ***
    »Überlege es dir noch einmal, Mutter. Ich weiß nicht, ob es gut ist, was du tust. Jeder Mensch altert, und den Prozeß sollte man nicht aufhalten. Es ist ein Eingriff in die Schöpfung.«
    Die ältere Frau mit den grauen Locken schüttelte den Kopf. »Nein, Rebbie, ich bleibe bei meinem Entschluß. Du kannst mich nicht davon abbringen. Durch diesen Gewinn bin ich doch in der Lage, etwas für mich zu tun. Ich habe mein ganzes Leben

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