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0013 - Ich bezwang den »Lächler«

0013 - Ich bezwang den »Lächler«

Titel: 0013 - Ich bezwang den »Lächler« Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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Gangster-Anwalt von New York?« fragte Bender. »Bitte, benachrichtigen Sie ihn, daß ich seine Dienste brauche.«
    »Das steht Ihnen zu«, antwortete Mr. High. »Wünschen Sie eine Benachrichtigung Ihrer Familie?«
    Der ›Lächler‹ seufzte. »Das ist das schlimmste an der Sache«, murmelte er. »Halten Sie es, wie Sie wollen.«
    ***
    Die Nachricht von der Verhaftung Joes Benders brachte die Sensation endgültig zum Kochen. Lang und breit wurde in den Zeitungen erwogen, ob Nat Thomas auf Befehl des ›Lächlers‹ oder aus eigener Initiative gehandelt hatte.
    Das FBI gab das Material an die Staatsanwaltschaft ab, aber Benkow Reed, ein Anwalt, der sich zeit seines Lebens darauf spezialisiert hatte, schwere Jungs zu verteidigen, brachte es fertig, den Staatsanwalt zu veranlassen, ein Gutachten über Nat Thomas' Geisteszustand einzuholen. Im Laufe der nächsten vierzehn Tage spitzte sich die Frage über Joe Benders Schuld oder Unschuld an dem Mord darauf zu, ob Nat Thomas erklärte, er habe jenen vermeintlichen Befehl vor fünfzehn Jahren erhalten und nicht erst jetzt.
    Zum Pech für den ›Lächler‹ mußte bei dem Zusammenstoß mit dem Auto irgend etwas mit Nats ohnedies nicht ganz in Ordnung befindlichem Gehirn passiert sein. Thomas warf Gegenwart und Vergangenheit in einen Topf und konnte das eine vom anderen nicht mehr trennen. Am Anfang sah es nicht ungünstig für Bender aus. Der erste Gutachter verneinte Nats Zurechnungsfähigkeit, und der Anwalt Reed nutzte den Augenblick und beantragte beim Gericht, den ›Lächler‹ gegen eine Kaution freizulassen. Das Gericht stimmte zu. Joe zahlte fünfzigtausend Dollar und vertauschte das Polizeigefängnis mit seiner Villa in Eastend. Der Staatsanwalt aber bestellte einen Obergutachter. Dieser, ein berühmter Professor, ernannte eine Ärztekommission, und die Wissenschaftler beschäftigten sich weitere zehn Tage mit Nat Thomas' Geisteszustand.
    Mich interessierte zwar das Schicksal des ›Lächlers‹, aber doch nur am Rande, denn mit der Sache hatte ich bisher nicht mehr zu tun gehabt als ein zufälliger Statist. Ich ahnte nicht, daß ich tief hineingeraten würde, selbst nicht an jenem Abend, an dem Mr. High Phil und mich zu sich bestellte.
    Der Chef zeigte ein ziemlich düsteres Gesicht, als wir in seinem Zimmer eintrudelten.
    »Ich habe den schriftlichen Befehl der Staatsanwaltschaft, Joe Bender wieder zu verhaften«, begann er ohne Umschweife.
    »Dann hat die Kommission Nat also für voll verantwortlich erklärt?« erkundigte sich Phil.
    Mr. High nickte. Er nahm ein Bündel von eng beschriebenem Papier vom Tisch. »Hier ist eine Kopie des Gutachtens. Es wimmelt von Fremdwörtern, aber es läuft darauf hinaus, daß Nat Thomas zwar geistig beschränkt ist, daß seinen Aussagen in bestimmten Punkten jedoch Beweiskraft zuzusprechen ist. Wann die besagte Äußerung Joe Benders, Fondor Armstrong umzulegen, gefallen ist, konnten die Professoren mit Sicherheit nicht feststellen. Sie halten es jedoch für wahrscheinlich, daß der Befehl zumindest in letzter Zeit wiederholt worden ist.«
    Er legte die Akte zurück und nahm eine andere Seite zur Hand. »Der Untersuchungsrichter«, fuhr er fort, »hat an dieses Gutachten den Kommentar geknüpft, daß Joe Bender mit hoher Wahrscheinlichkeit seinen Befehl nach seiner Rückkehr erneuert hat. Sollte das nicht nachweisbar sein — so schreibt er weiter —, so ist dennoch unterstellbar, daß jene vor fünfzehn Jahren gefallene Äußerung nicht den Charakter einer einfachen Bemerkung, sondern eben einer Anordnung getragen hat. Es ist für die Anklage unerheblich, ob der Befehl damals oder fünfzehn Jahre später ausgeführt wurde. Die Eröffnung des Verfahrens gegen Joe Bender wegen Anstiftung zum Mord ist beschlossen. Der Angeklagte ist bis zur Verhandlung in Gewahrsam zu nehmen.« Der Chef ließ das Blatt sinken.
    »Holt ihn ab!« befahl er.
    Verdammt, das war einer der unangenehmsten Aufträge, die Phil und ich je zu erledigen hatten.
    Wir fuhren mit einem Dienstwagen nach Eastend hinaus. Es dunkelte bereits, und als wir vor der Villa eintrafen, war es Nacht geworden.
    Wir läuteten am Tor des Vorgartens. Der elektrische Öffner summte. Wir drückten die Tür auf, gingen über den Kiesweg des Gartens, die Freitreppe hoch zur Eingangstür.
    Ein Mann öffnete, offenbar ein Diener. Ich verlangte Mr. Bender zu sprechen. Der Mann machte eine Handbewegung zur Halle. Dann ging er.
    In der Halle brannte der große Kronleuchter an der

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