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0013 - Ich bezwang den »Lächler«

0013 - Ich bezwang den »Lächler«

Titel: 0013 - Ich bezwang den »Lächler« Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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würden ja auch aus einer Weigerung Ihre Schlüsse ziehen, zumindest Mr. Kelly.«
    »Ich ziehe meine Schlüsse aus Tatsachen, Joe«, knurrte der Lieutenant, »und die sprechen eine verdammt deutliche Sprache gegen Sie.«
    Wir fuhren alle mit zum Krankenhaus. Wir benutzten einen Hintereingang und entgingen so der Reportermeute. Mr. High hatte dafür gesorgt, daß uns auf dem Gang, auf dem Nats Zimmer lag, niemand begegnete. Er führte unsere kleine Gruppe an, und er blieb vor Nummer 131 stehen.
    »Das ist es, Bender«, sagte er. »Wir gehen jetzt in Nummer 132. Betreten Sie bitte erst dann den Raum. Denken Sie daran. Wir können jedes Wort hören, das Sie sprechen.«
    Nummer 132 war ein Krankenzimmer wie jedes andere, aber es war unbelegt. Auf dem Nachttisch neben dem Bett stand ein Lautsprecher.
    Es war eine ausgezeichnete Anlage. Sie mußten mehrere Mikrophone installiert haben, denn wir konnten selbst das leise Geräusch der zufallenden Tür vernehmen, als Joe Bender das Zimmer nebenan betrat.
    Fünf Sekunden war Schweigen, dann sprach er den Verletzten an: »Hallo, Nat!«
    Es dauerte ein paar Sekunden, bis Thomas mit viel Freude in der Stimme antwortete: »Oh, Joe, das… ist… fein, d… dich… zu… seh…hen.«
    Das ›Leichtgewicht‹ stotterte, auch eine Folge der Schläge, die es im Ring kassiert hatte.
    Wir hörten die drei oder vier Schritte, mit denen Bender an das Bett trat.
    »Ich… h…a…be es du… mm ange… fangen, daß… ich mich erwi… schen… ließ«, flüsterte Nat, »aber… sei… oh… ne… Sor… ge, Joe, von… mir bekom… men sie… nichts… heraus.«
    »Was sollen Sie nicht herausbekommen?«
    Nats Stimme sank zu einem Flüstern.
    »Na ja, daß… ich… Armstrong… für dich… um… legte.«
    »Nat«, sagte Bender eindringlich. »Ich habe dir nicht befohlen, Fondor Armstrong umzulegen.«
    Thomas kicherte: »Ich… weiß, ich weiß… Ich… werde… auch… vor… Gericht sagen, daß… ich es ganz… allein… getan habe. Darauf… kannst… du… dich…«
    »Du redest Unsinn, Nat. Ich habe euch immer verboten, von der Waffe Gebrauch zu machen. Sag selbst, Nat, habe ich es euch nicht immer verboten?«
    »Ja, ja… Joe, natürlich… aber… von… Fondor… Armstrong… hast du… selbst gesagt, man… sollte ihn umlegen.«
    Kelly, der mit vorgeschobenem Kopf neben mir lauschte, ließ einen schmatzenden Laut hören. Ich hielt den Atem an. Dieser Satz lieferte Joe Bender ans Messer.
    »Und… da… habe… ich… es… getan«, sagte Thomas.
    Wir warteten darauf, daß Bender antworten würde, aber es blieb still im Lautsprecher.
    Mr. High erhob sich und ging hinaus. Wir folgten ihm. Er öffnete die Tür zu 131. Ich konnte über seine Schulter hinweg den Rücken des ›Lächlers‹ sehen. Bender ließ den Kopf hängen.
    »Bitte, kommen Siel« rief High ihn an.
    Bender drehte sich kurz um, beugte sich dann über Nats Bett und drückte dem ›Leichtgewicht‹ die Hand.
    »Sieh zu, daß du bald wieder gesund wirst, Nat. Und alles Gutei«
    »Vie… len… Dank… für… den… Besuch, Joe. Scha… de, d… daß du schon… gehst.«
    Bender zog hinter sich die Tür zu. Sein Gesicht war sehr blaß. »Ich nehme an, Sie haben alles gehört.«
    Mr. High nickte.
    Bender fuhr sich mit der Hand durch die grauen Haare. Er lachte, aber es klang verzweifelt.
    »Das schlimmste ist, Nat spricht die Wahrheit«, sagte er. »Als er erwähnte, ich hätte Fondor Armstrong gewissermaßen zum Abschuß freigegeben, fiel mir die Szene wieder ein, die mehr als fünfzehn Jahre zurückliegt. Es war in meiner Wohnung. Die meisten meiner Freunde waren versammelt. Dann kam Crushy mit der Nachricht, Jesse Smith sei eben auf dem Wege zu mir von Fondor Armstrong umgelegt worden. Ich fuhr auf und stieß im ersten Zorn hervor: ›Man sollte es dem Kerl mit gleicher Münze heimzahlen !‹ Ja, ungefähr so etwas muß ich damals gesagt haben, und Nat hat es fünfzehn Jahre behalten und den vermeintlichen Befehl nun ausgeführt.«
    Kelly ließ einen verächtlichen Schnaufer hören. Bender wandte sich ihm zu.
    »Sie glauben mir nicht, Mr. Kelly?« Er zuckte mit den Achseln. »Ich würde es auch nicht glauben, wenn ich eine solche Geschichte hörte. Nehmen Sie mich fest!«
    »Ich verhafte Sie wegen Verdachts auf Anstiftung zum Mord, Joe Bender«, sagte Mr. High. »Ich mache Sie darauf aufmerksam, daß von jetzt an jede Äußerung von Ihnen gegen Sie verwandt werden kann.«
    »Gilt Benkow Reed immer noch als bester

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