0013 - Ich bezwang den »Lächler«
Griechenbande. Von den Armstrong-Leuten war niemand dabei.
»Das hier ist der Mann, dem Tantomos angeblich seinen Laden verkauft hat«, erklärte Phil und zeigte auf einen Burschen im orangeroten Pyjama und mit einem Hängeschnauzbart.
»Wo ist Bender?« fragte der Chef.
Der Obstgrossist war störrisch. »Weiß nicht, wovon Sie reden«, knurrte er.
Ich lachte laut. »Mach dich nicht lächerlich, Freund. Ich war selbst bei der großen Prügelei dabei, und ich habe auch dich gesehen. Du kannst nicht leugnen, daß du Joe kennst.«
Erst jetzt sah er mich genauer an, erkannte mich und erschrak. »Na also«, sagte ich friedlich. »Und nun pack schön aus!«
Bevor es dazu kam, trat einer der Cops auf Mr. High zu.
»Anruf für Sie, Sir, vom FBI-Hauptquartier. Mr. Maugh wünscht Sie dringend.«
Wir hatten ein ungutes Gefühl, und wir gingen gleich mit an den Wagen.
Mr. High meldete sich.
»Ich werde eben von den Leuten angerufen, die ich zu Crainewoods Wohnung geschickt habe. Er ist nicht da.«
»Können Sie nicht feststellen, wohin er gegangen ist?«
»Unsere Leute trafen den Diener, einen ziemlich vornehmen englischen Butler. Er erklärte, Mr. Crainewood hätte heute seinen Ausgehtag, an dem er zu tanzen und zu trinken und dem Amüsement zu obliegen pflegt.«
»Wo?«
»Leider keine genauen Angabe, Chef. Laut dem Diener pflegt Mr. Crainewood seinem Vergnügen in unterschiedlichen Lokalen nachzugehen.«
»Augenblick mal, Maugh«, sagte Mr. High und wandte sich an mich.
»Sie haben es gehört, Jerry. Was schlagen Sie vor?«
»Alle Maßnahmen, die nur möglich sind, Chef. Bender weiß so gut wie wir jetzt, daß Crainewood heute einen Bummel durch die Gemeinde übernimmt. Er wird seine Chance nutzen.«
Mr. High nickte und sprach wieder mit Maugh.
»Teilen Sie alle Leute, die verfügbar sind, in Gruppen zu zwei Mann ein. Sorgen Sie dafür, daß Sie sich ein Bild Crainewoods anschauen können! Schicken Sie sie durch die Nachtlokale New Yorks! Wenn eine Gruppe Crainewood sieht, behält einer der Männer ihn im Augen, während der andere das Hauptquartier benachrichtigt. Wir lassen die Burschen dann abholen.«
Er legte das Mikrophon zurück.
»Wollen wir uns noch weiter mit den Griechen beschäftigen?« fragte er.
»Unwichtig, wenigstens für den Augenblick. Sperren Sie den gesamten Verein ein. Phil und ich bilden auch eine Suchgruppe.«
»Wenn's Ihnen Spaß macht«, er lächelte. »Welchen Distrikt?«
»Manhattan.«
»Okay. Ich rufe Maugh noch einmal an und sage ihm Bescheid. Für die Verladung der Obstjungen sorge ich.«
***
»Crainewood ist ein eitler Pinsel«, erklärte ich Phil, als wir meinen Jaguar in der Nähe des Broadway abgestellt hatten. »Ein Speak-Easy oder ein Bums gleicher Klasse kommen für ihn nicht in Frage. Ich schätze, unsere Chancen, ihn zu finden, steigen, wenn wir mit den Läden anfangen, in denen das Laster teuer ist.«
»In teurem Laster fehlt mir die Erfahrung«, antwortete Phil.
»Mir auch. Wir richten uns nach den Portiers. Je mehr Gold an der Uniform, desto teurer.«
»Hoffentlich lassen uns die Portiers in unseren Straßenanzügen überhaupt rein«, seufzte Phil.
Seine Vermutung war richtig. In vier von fünf Fällen traten uns die goldstrotzenden Torhüter in den Weg und bedauerten: »Leider völlig besetzt, Gentlemen.«
Der FBI-Ausweis verschaffte uns dann freie Bahn. Gegen drei Uhr morgens betraten wir die Honolulu-Bar. Es war der fünfzehnte Laden unserer Tournee. In vierzehn hatten wir vergeblich nach Crainewood Ausschau gehalten.
In diesem Laden machten sie auf die Hawaii-Tour. Sie hatten eine Schmachtkapelle von braunen Boys, und 'ne Menge Mädchen, die Hula-Hula tanzten. Die Tanzfläche war aus Glas und wechselte die Beleuchtung. Trotz der späten Stunde war die Bar krachvoll. Offenbar war sie gerade bei den reichen Leuten New Yorks Mode. Abendkleid und Smoking waren die allein herrschende Garderobe, und wir zogen in unseren Straßenanzügen — ich dazu noch mit einem verbundenen Handgelenk — sofort die Blicke auf uns, als wir die wenigen Stufen der teppichbelegten Treppe zum eigentlichen Lokal hinabgingen.
Die Bar war groß, aber verwinkelt. Es blieb uns nichts anderes übrig, als hindurchzugehen und einen Blick in jede Ecke zu werfen. Wir hörten einen Mann laut nach dem Geschäftsführer rufen. Offenbar wollte er sich über die Anwesenheit so schäbiger Individuen beschweren.
Wir ließen uns dadurch nicht stören, sondern sahen uns in aller Ruhe um.
Es
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