0013 - Ich bezwang den »Lächler«
ein Quartier unterhält. Er hat euch geschickt, mit dem Befehl, ihn abzuknallen, sobald ihr ihn erwischt. Bender kam heute abend in das Haus. Ihr habt ihn gesehen, aber aus irgendeinem Grund konntet ihr nicht schießen. Ihr habt gewartet, und als er nicht auftauchte, habt ihr euch entschlossen, hinaufzugehen und die Sache hier oben zu erledigen? Stimmt's?«
»Ja«, knurrte er, und aus eigenem Antrieb setzte er hinzu: »Heute nachmittag wurden wir hergeschickt. Bender erschien kurz vor dem Dunkelwerden, aber er fuhr seinen Wagen gleich in die Toreinfahrt. Er kehrte nicht wieder zurück, und da wir gesehen hatten, daß er allein im Wagen saß, dachten wir, wir könnten es riskieren, und gingen hinauf.«
»Bender ist aber nicht mehr da. Er benutzte irgendeinen zweiten Ausgang, und ich wette, daß er heute nacht noch etwas vorhat, das für einen bestimmten Mann unangenehm werden kann.«
Der Gangster riß den Kopf hoch.
»Dann müßt ihr Crainewood warnen!« sagte er rasch.
Ich lächelte. »Danke, mein Junge.«
Mr. High gab den Cops ein Zeichen. Der Gangster wurde abgeführt.
»Was ist das eigentlich für ein Gebäude, in dem ich mich befinde?« fragte ich.
»'ne alte Textilfabrik an der 24. Straße«, sagte einer der Polizisten. »Schon seit vielen Jahren stillgelegt.«
Er wandte sich an Mr. High. »Wir haben die Durchsuchung beendet, Sir. Der Raum nebenan scheint noch bewohnbar gewesen zu sein, aber es ist niemand mehr im Hause. Vom Innenhof gibt es eine zweite Ausfahrt zur 18. Straße.«
»Glauben Sie, daß der ›Lächler‹ heute nacht schon gegen Crainewood vorgeht?« fragte Mr. High mich.
»Er wird sehr schnell zuschlagen. Das steht fest.«
»Versiegeln Sie vorläufig den Raum«, befahl der Chef, dem Streifenführer der Cops. »Kommen Sie alle mit. Ich brauche jeden Mann.«
Insgesamt sechs Wagen standen jetzt auf der 24. Straße. Mr. High ließ sich über Funksprech mit dem Hauptquartier verbinden. Er ließ sich Maugh geben, der sein Vertreter vom Dienst war.
»Schicken Sie sofort eine Anzahl Leute zur Wohnung von James Crainewood!« befahl er. »Nehmen Sie ihn fest, aber achten Sie darauf, daß er Ihnen nicht zwischen den Fingern erschossen wird. Bender ist hinter ihm her. Schicken Sie eine zweite Gruppe zum Lager von Archipos Tantomos. Ich fahre selbst jetzt mit einer Gruppe von Cops hin. Es kann sein, daß es dort einen Zauber gibt.«
Phil nahm das Steuer meines Jaguars, mit dem er gekommen war. Ich stieg zu Mr. High in den Chefwagen. Mit uns an der Spitze zischten die Fahrzeuge ab.
»Die alte Textilfabrik scheint nicht Benders Hauptquartier zu sein«, erklärte ich dem Chef während der Fahrt. »Nur so eine Art Stützpunkt. Wenn er wirklich heute nacht einen Schlag gegen Crainewood plant, wird er seine Leute irgendwo sammeln.«
»Der Meinung bin ich auch«, bestätigte Mr. High. »Und darum legen wir jetzt den Tantomos-Laden still. Durch Ihre Aussage liegt Material genug gegen die Bande vor, und wenn wir Glück haben, können wir Joes gesamten Verein ausheben, vielleicht sogar ihn selbst.«
Ich rieb mir den Hinterkopf. »Chef, wenn Bender selbst dort ist, dann wird es ein heißer Tanz.«
Noch zehn Minuten Fahrt, und wir erreichten die Straße, in der Tantomos' Obsthandel lag.
Mit Vollgas fuhren wir vor. Ein Zeichen von Mr. High. Der Fahrer stieg in die Bremse. Kreischend stoppten hinter uns die anderen Wagen. Die Türen flogen auf, und Cops, jeder seine Waffe in der Hand, flitzten heraus und verteilten sich im Gelände. Keine Minute dauerte es, bis jeder seinen Platz eingenommen hatte.
Ich hatte mich inzwischen mit einem neuen Revolver versorgt. Alles blieb ruhig. Tantomos' Haus lag ohne Licht da. Kein fremder Wagen stand auf der Straße.
Ich sah Mr. High fragend an.
»Gehen wir«, sagte er leichthin, und er ging selbst als erster auf die Eingangstür zu.
Offenbar war sie schon repariert worden, denn sie war wieder ordentlich verschlossen. Der Chef trat zur Seite. Zwei, drei kräftige Fußtritte von Phil und mir. Krachend sprang die Tür aus dem Schloß.
Phils Taschenlampe fand den Lichtschalter. Es wurde hell. Mr. High pfiff eine Gruppe von Cops herbei. Sie schwärmten aus und durchsuchten das Haus. Nach ein paar Minuten hatten wir fünf Mann zusammen. Zwei waren aus den Betten in der ersten Etage geholt worden und trugen schöne, bunte Schlafanzüge. Die drei anderen stammten aus der Lagerhalle und waren relativ vollständig bekleidet. Alle gehörten sie zu der ehemaligen
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