0014 - Das galaktische Rätsel
Crest! Ich bin von dem guten Willen der Unsterblichen überzeugt. Sie wollen, daß jemand ihre Aufgaben löst. Dürfte ich sie da enttäuschen?"
Crest schwieg. Rhodan lächelte ihm und Bully zu, machte Anne und John ein beruhigendes Zeichen - und drückte den Hebel nieder.
Es geschah etwas sehr Verblüffendes. Rhodan wurde weder unsichtbar noch verschwand er. Er blieb in dem Gitterkäfig stehen, als sei nichts passiert. Der Materietransmitter funktionierte nicht.
*
Der zweite Mond des 12. Planeten hätte sehr gut ein Bruder des ersten sein können. Er unterschied sich in keiner Weise von seinem Vorgänger. Eine leidliche Atmosphäre, ebenfalls wenig Wasser, geringe Vegetation, fast nur Felsen und nackte Gebirge. Lossosher bestand auf einer Landung, und Sergeant Groll tat ihm mürrisch den Gefallen. Die Maschine setzte auf einem steinigen Plateau auf. Die automatisch arbeitenden Prüfgeräte bezeichneten die Atmosphäre als zu dünn, um ein Verlassen der Druckkabine ohne Raumanzug ratsam erscheinen zu lassen. Der Ferrone schlüpfte unter einigen Verwünschungen in eine hauchdünne Kombination, von der Groll wußte, daß sie allen Anforderungen gerecht wurde. Der Plastikhelm vollendete die Ausrüstung.
„Sie warten hier auf mich", sagte Lossosher und verschwand in der Bodenluke. Sie war als behelfsmäßige Luftschleuse eingerichtet. Groll verschloß die Luke hermetisch und ließ den Ausstiegsvorgang anlaufen. Die Luft wurde abgesaugt, ein Vakuum entstand. Dann klappte die Außenluke nach unten auf, und der Ferrone kippte wie ein Paket heraus. Er rollte auf die steinige Oberfläche des Mondes 12B.
Die unsanfte Behandlung konnte seinen Forschereifer nicht dämpfen. Die im Gegensatz zu Ferrol geringe Gravitation verlieh ihm zusätzlich Energie. Mit einem Satz sprang er auf die Füße und entfernte sich mit schnellen Schritten von dem Jäger, ohne dem hinter der Sichtscheibe lauernden Groll auch nur einen Blick zuzuwerfen.
„Unfreundlicher Bursche!" knurrte der Pilot mißvergnügt. Der Wissenschaftler verschwand inzwischen hinter einigen Felsen. Er ging planlos vor und verließ sich auf den Zufall. Sein normaler Verstand mußte ihm sagen, daß seine Chancen, einen Hinweis auf den verschwundenen Planeten zu finden, gleich Null waren.
Groll langweilte sich in der engen Kabine. Natürlich hätte er auch hinausgehen können, aber er fragte sich, was er da tun solle. So blieb er auf seinem Platz und wartete. Nach zwei Stunden kehrte Lossosher zurück. Die Enttäuschung war ihm nicht anzumerken. Umständlich kletterte er durch die Schleuse in das Innere des Raumjägers, nahm den Helm ab und schnaufte: „Nichts! Dies ist auf keinen Fall der verschwundene Planet. Versuchen wir es mit dem nächsten."
Groll seufzte. „Da wird es nicht anders aussehen", vermutete er nicht ganz unbegründet. „Wie viele Monde hat eigentlich der dreizehnte Planet?"
„Nur zwei", gab Lossosher zurück. Auf seiner hohen gewölbten Stirn standen zwei steile Falten. Es sah wahrhaftig so aus, als denke er angestrengt nach.
„Und einer von ihnen ist astronomisch gesehen recht interessant."
„Ach?" machte Groll und startete.
Erst als 12B unter ihnen zurückfiel, fügte er hinzu: „Was ist denn mit ihm?"
„Seine Entfernung vom Mutterplaneten ist so groß, daß er ein halbes Jahr benötigt, um ihn einmal zu umkreisen. Der Mond 13B ist praktisch ein Planet für sich, nur kreist er zufällig um einen anderen Planeten, mit diesem jedoch dann um die Sonne. Warum sollte das nicht der gesuchte dreiundvierzigste Planet sein?"
„Ja, warum nicht?" Groll nickte und grinste dann. „Aber - warum sollte er es eigentlich sein?"
*
Perry Rhodan versuchte es noch einmal, aber genauso vergeblich. Der Transmitter gab kein Lebenszeichen von sich. Ein wenig enttäuscht trat Rhodan aus dem Käfig und sah Crest ratlos an.
„Das verstehe ich nicht", gab er zu. „Nun ist es uns gelungen, einige Hindernisse glatt zu überwinden, aber doch bestimmt nicht mit der Absicht, hier vor einem defekten Transmitter zu landen. Was hat das zu bedeuten?"
„Es hat etwas zu bedeuten!" erwiderte Crest überzeugt. „Denken Sie an die vielen anderen Transmitter. Keiner von ihnen hat in den vergangenen Jahrtausenden Schaden erlitten, und nicht ein einziger mußte je außer Betrieb gesetzt werden. Die Energiequellen sind unerschöpflich. Der Generator ist ja eingebaut, wie wir wissen. Wenn also dieses Gerät hier nicht funktioniert, so geschieht das mit
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