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0014 - Das galaktische Rätsel

Titel: 0014 - Das galaktische Rätsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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etwas Ungewöhnliches geschehen sein mußte. Von hier aus war das nicht zu sehen, denn die Gangbiegung war dazwischen. Er faßte Betty am Arm und zog sie mit sich. Es dauerte einige Sekunden, bis der Geist des Mädchens in die Gegenwart zurückgekehrt war. Dann folgte sie willig. Ihre Aufgabe war vorerst beendet.
    Als Rhodan um die Biegung des Ganges bog, blieb er so ruckartig stehen, daß Betty gegen ihn rannte. Mit einem Blick erkannte er die Ursache für die Verwirrung seiner Leute. Der Materietransmitter, mit dem sie gekommen waren und der ihre einzige Verbindung zur Außenwelt darstellte, war verschwunden.
     
    *
     
    Sergeant Groll stand neben Lossosher vor dem Stolleneingang. Sie hatten in den vergangenen Stunden unterschiedlich gut geschlafen. Immer wieder war der Pilot durch die Bewegungen des ferronischen Gelehrten gestört worden, der keine Ruhe gefunden hatte. Das ewige Gemurmel ging ihm auf die Nerven, und er verfluchte die Stunde, in der Deringhouse und Rhodan ihm befohlen hatten, mit dem Wissenschaftler durch das Wegasystem zu fliegen.
    Doch dann war die ferne Sonne aufgegangen, und es war schnell hell geworden. Der kurze Tag des Mondes 13B war angebrochen. Nach einem hastigen Frühstück und schwer bewaffnet, waren die beiden Männer dann zu jenem Plateau gegangen, das Schauplatz der gestrigen unheimlichen Begegnung gewesen war.
    Die Pyramide stand unverändert. Groll machte einige Filmaufnahmen von der Schrift und ging dann mit Lossosher zu dem dicht daneben liegenden Stollen. Von Schauder gepackt, starrte er hinein in den sich sanft absenkenden Gang. Kein Lichtschimmer zeigte sich. Der Boden des Ganges war fugenlos und bestand aus einem harten Material. Ohne Zweifel war er von intelligenten Wesen angelegt worden.
    „Wir haben sie gefunden!" murmelte Lossosher mit scheuer Begeisterung. „Wir haben jene gefunden, die länger als die Sonne leben. Ihr Versteckspiel hat ihnen nichts geholfen."
    „Wir haben nur einen Stollen entdeckt, der in die Tiefe führt. Das ist alles. Er kann von Wesen angelegt worden sein, die schon seit Jahren, Jahrhunderten oder gar Jahrtausenden tot sind. Ja, und was nun? Gehen Sie vor?"
    Der Ferrone sträubte seine zahlreichen Haare, was ihm mit erstaunlicher Geschicklichkeit auch gelang. Groll wußte, daß diese Geste zwar auch Erschrecken, aber insbesondere Ablehnung bedeutete.
    „Sie sind mein Pilot", murmelte er. „Und mein Beschützer. Ich bin ein friedlicher Forscher und kenne mich im Umgang mit Waffen nicht aus. Gehen Sie vor."
    Groll verwünschte erneut seinen Auftrag, aber dann siegte sein Stolz. Zum Donnerwetter, wenn der Ferrone später schon als Verdienst für sich in Anspruch nehmen sollte, die Unsterblichen entdeckt zu haben, dann wollte wenigstens er berechtigt sein, ein Wörtchen mitzureden. Er schaltete den Handscheinwerfer ein und betrat den Gang. Er mußte sich bücken, was die ersten Rückschlüsse auf die unbekannten Erbauer zuließ. Sie waren kleiner als ein Mensch, etwa so groß wie ein Ferrone. Lossosher würde ohne Schwierigkeiten hier gehen können.
    Im Widerspruch zu dieser Feststellung stand die Tatsache, daß der Fremde von gestern abend größer als ein Mensch gewesen war. Irgend etwas stimmte nicht überein. Im Augenblick verzichtete Groll darauf, weitere Überlegungen anzustellen. Vor ihm erstreckte sich, soweit der Schein der Lampe diese Feststellung zuließ, der Gang bis in unendliche Ferne. Die Neigung nach unten mochte zwanzig Grad betragen. Nur die griffesten Gummisohlen verhinderten, daß Groll nicht den Halt verlor und abrutschte. Auch war der Gang eng genug, um sich mit beiden Händen an den Wänden festhalten zu können.
    Hinter Groll tastete sich Lossosher unbeholfen vorwärts. Man hätte den Weg auch mit geschlossenen Augen finden können, solange es keine Seitengänge gab.
    Allmählich wurde der Ausgang zur Oberwelt ein winziges helles Fleckchen. Auch ein Verirren war somit unmöglich, falls die Handlampe versagte. Diese beiden Tatsachen beruhigten Groll ungemein. Nach fünfzig Metern wurde der Scheinwerfer von einer glatten Querwand reflektiert. Das Material verschluckte das Licht zu fünfzig Prozent. Der Rest war hell genug, um sie zu blenden. Groll reduzierte die Intensität. Seine tastenden Finger berührten die Fläche der Querwand. Sie fühlte sich kühl und ungemein massiv an. Er verwarf seinen impulsiv aufgetauchten Gedanken, das Hindernis mit dem Handstrahler zu beseitigen. In dieser Enge würde die Hitze unerträglich

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