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0014 - Der schwarze Henker

0014 - Der schwarze Henker

Titel: 0014 - Der schwarze Henker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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meines Mantels auf. An der Hüfte spürte ich ein scharfes Brennen.
    Hart fiel ich zu Boden.
    »Du Hund«, brüllte Riley, schwenkte die Waffe und wollte die zweite Ladung auf mich abfeuern.
    Ich schoß.
    Mußte es tun, um mein eigenes Leben zu retten.
    Das Silbergeschoß – für Menschen ebenso gefährlich wie Bleimantelgeschosse – traf Riley in die Brust. Genau in dem Augenblick, als Riley zum zweiten Mal abdrückte. Die Ladung jagte in die Decke. Meine Kugel hatte ihn nach hinten geworfen und ihm dabei die Arme hochgerissen.
    Handgroße Steinbrocken prasselten auf die Holzbohlen. Riley ließ seine mörderische Waffe fallen. Mit dem Rücken berührte er die offenstehende Schranktür und drückte sie ins Schloß. Schwer fiel er auf die Seite.
    Dann lag er still.
    Ich war mit zwei Schritten bei ihm. An meinem Oberschenkel fühlte ich es warm herunterrieseln.
    Blut!
    Doch der Schmerz, ließ sich ertragen. Zuerst einmal mußte ich mich um Riley kümmern.
    Er war nicht tot. Noch nicht. Doch schon lag ein Schleier über seinem Blick. James Riley starrte mich an, als würde er mich nicht erkennen. Dicht über dem Herzen quoll das Blut aus der Schußwunde.
    Ich faßte ihn an der Schulter und drehte ihn auf den Rücken.
    »Riley, hören Sie mich!«
    Er versuchte zu nicken. Seine Lippen bewegten sich.
    Dicht legte ich mein Ohr an seinen Mund. »Riley, sie müssen sterben, es gibt keine Rettung mehr. Aber Sie können sich und mir noch einen Dienst erweisen. Sagen Sie mir, wo der Henker ist und wie ich ihn packen kann.«
    James Riley röchelte. »Das Mädchen… Keller… und Henker…«
    »Welches Mädchen?«
    »Sie… zu Ihnen…«
    Er sprach von Glenda. Meine Befürchtung war zur Gewißheit geworden. Glenda befand sich in den Klauen des Henkers.
    »Lebt sie noch?«
    »… weiß nicht…« Riley atmete röchelnd. Ich sah das Blut auf seinen Lippen und wußte, daß ihm nur noch wenige Sekunden blieben.
    Doch noch hatte ich Fragen. »Wie kann ich den Henker töten? Wie? Riley, reden Sie!«
    Pfeifend holte er Luft. Sein Gesicht verzerrte sich. Dick lag der Schweiß auf seiner Stirn. »Gürtel…«, keuchte er, »Gürtel… Schnalle… So steht es im Buch… Ich muß…«
    »Was müssen Sie?«
    »Ich…« Plötzlich bäumte sich James Riley auf. Sein Körper spannte sich dabei wie eine Feder Riley krümmte die Finger, als wolle er sich irgendwo festhalten. Umsonst. Schwer fiel er zurück. James Riley war tot.
    Ich drückte ihm die Augen zu und stand langsam auf. Seine Worte klangen mir im Ohr nach. Was bedeuteten sie? Riley hatte von einem Keller gesprochen.
    Meinte er damit den Keller dieses Hauses? Eine andere Möglichkeit konnte ich mir nicht vorstellen.
    »Sinclair!«
    Jemand rief meinen Namen. Von draußen. Rasch lief ich zum Fenster, beugte mich vor.
    Konstabler Archer war um das Haus gekrochen. Er kniete im Schnee. Ich sah in sein verzerrtes Gesicht.
    »Alles okay?« fragte er.
    Ich nickte.
    »Habe Hilfe geholt. Ein Kind ist vorbeigekommen. Habe ihm Bescheid gesagt. Sie werden bald hier sein. Was ist mit Riley?«
    »Tot!«
    »Haben Sie ihn erschossen?«
    »Ja, es war Notwehr.«
    »O verdammt, dann werden wir nie erfahren, was mit dem Henker los ist.«
    »Doch, ich weiß Bescheid. Er muß im Keller dieses Hauses sein. Mit Glenda Perkins, meiner Sekretärin. Tun Sie mir einen Gefallen, Archer. Halten Sie die anderen zurück. Ich will nicht, daß jemand dieses Haus betritt. Verstanden?«
    »Ja. Aber…«
    »Kein aber.« Meine Stimme klang hart. Ich zog mich wieder vom Fenster zurück. Wo lag der Eingang zum Keller. Das war im Augenblick die Frage, die mich am meisten beschäftigte. Ich machte erst einmal Licht. Viel heller wurde es auch nicht. Durch die Zimmertür gelangte ich in einen kleinen Flur. Ich ging ihn bis zum Ende durch, blieb vor einer Mauer stehen, doch den Eingang zum Keller hatte ich nicht entdeckt.
    Zwangsläufig mußte ich zurück in das Zimmer. Dabei schritt ich über einen Teppich. Unter meinen Füßen klang es dumpf, als würde sich dort ein Hohlraum befinden.
    Hohlraum? Falltür?
    Die Gedanken kamen blitzschnell.
    Doch es war bereits zu spät. Daß sich unter mir eine Falltür befand, bekam ich in der nächsten Sekunde auf eine verdammt drastische Weise zu spüren.
    Die Falltür wurde hochgestemmt. Mit großer Wucht und blitzschnell. Ich flog zur Seite, konnte das Gleichgewicht nicht halten und prallte zu Boden.
    Aus meiner Froschperspektive sah ich die Gestalt, die aus der Öffnung schnellte. Es war

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