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0018 - Die Hexenmühle

0018 - Die Hexenmühle

Titel: 0018 - Die Hexenmühle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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mich ebenfalls auf einen Stuhl. Bei mir dauerte es allerdings länger, bis mich Morpheus, der Gott des Schlafes, in seine Arme nahm.
    Niemand von uns hörte wenig später die Schritte, die sich unserer Zimmertür näherten.
    Und so nahm das Verhängnis seinen Lauf…
    ***
    Das Weihwasserbecken hatte Horace Hiller nicht entfernt. Er ging zurück bis an die rechte Betthälfte. Im Notfall konnte er so besser an das kleine Tongefäß gelangen und das geweihte Wasser der Untoten ins Gesicht schleudern.
    Elena hob die Hand. »Du brauchst vor mir keine Angst zu haben, Horace Hiller. Ich tue dir nichts.«
    Hiller wartete ab. Er war noch immer mißtrauisch. Gut, daß seine Frau von all dem nichts mitkriegte. Sie schlief den Schlaf der Gerechten.
    »Nachdem die Fronten also klar sind«, sagte Elena, »können wir ja zur Sache kommen.«
    »Bitte.«
    »Ich brauche deine Hilfe, Horace Hiller.«
    Der Wirt glaubte, sich verhört zu haben. Sprachlos starrte er die Blutsaugerin an. Er konnte nicht fassen, was sie ihm hier sagte. Das war unmöglich. Der Vampir nahm die Hilfe eines Menschen in Anspruch? So etwas hatte es noch nie gegeben.
    »Willst du mich auf den Arm nehmen?« fragte Horace Hiller heiser.
    »Nein. Ich benötige wirklich deine Hilfe. Und die der anderen Menschen in Bullstone.«
    Hiller räusperte sich. Seine Angst schwand langsam. Und er stellte fest, daß seine Position gar nicht mal so schlecht war. »Okay«, sagte er, »dann mal heraus mit der Sprache.«
    »Ich will diesen blonden Mann und dessen Begleiter haben. Außerdem das Pärchen.«
    »Sie schlafen im Anbau. Du brauchst nur hinzugehen und sie zu beißen. Dann hast du sie.«
    »Das ist das große Problem«, erwiderte Elena. »Sinclair hat Bella getötet, eine meiner Schwestern. Er weiß, wie man so etwas macht. Er ist ein Profi, das zeigt sich schon daran, daß er eine Waffe besitzt, die mit geweihten Silberkugeln geladen ist. Und dieser Chinese hat eine Druckluftpistole. Sie verschießt höllisch spitze Eichenbolzen. Auch nicht gerade angenehm für uns.«
    »Und vor den beiden habt ihr Angst«, stellte der Wirt fest.
    »Nun, das nicht gerade, aber sie stören uns«, gab die Blutsaugerin zu.
    Die beiden ungleichen Geschöpfe fixierten sich. Horace Hiller roch den Fäulnis- und Modergeruch, der von Elena ausging. Er dachte daran, was diese Blutsauger ihnen schon alles angetan hatten, wie sehr sie das Dorf terrorisierten, und sein Entschluß stand fest.
    »Ich werde dir nicht helfen«, sagte er.
    »Dein letztes Wort, Horace Hiller?«
    »Ja.«
    »Dann muß ich dich dazu zwingen!«
    Hiller zuckte zusammen. Seine rechte Hand näherte sich dem kleinen Tongefäß mit Weihwasser. Er machte sich jetzt schwere Vorwürfe, daß er auf den Vorschlag der Untoten eingegangen war. Er hatte geglaubt, Elena überlisten zu können. Doch sie hatte den Spieß umgedreht.
    »Laß die Finger von dem Wasser!« zischte die Vampirin. »Und hör mir genau zu.«
    Hiller ließ die Hand wieder sinken.
    »Ich habe dir erzählt, daß Bella Stanford getötet worden ist. Sie war nicht die einzige, die mir zur Seite gestanden hat. Noch lebt eine meiner Schwestern. Willst du den Namen wissen?«
    Elena sah Hiller lauernd an. Dem großen knochigen Mann standen die Schweißperlen auf der Stirn. Er konnte sich denken, was folgen würde.
    Und er hatte sich nicht getäuscht.
    »Meine zweite Schwester heißt Marion. Marion Hiller. Sie fühlt sich sehr wohl bei mir in der Mühle. Nachts, wenn der Vollmond scheint, geht sie auf Beutezug. Wir sagen dazu Blutpatrouille. Was glaubst du, wie viele Einwohner aus eurem Dorf sie schon besucht hat? Junge Männer sind ihr am liebsten. Noch hat sie euch, ihre leiblichen Eltern, verschont. Wir haben sogar Rücksicht auf euer Dorf genommen. Wenn es nach mir gegangen wäre, gäbe es keinen normalen Menschen mehr hier. Aber das kann sich leicht ändern, Horace Hiller. Solltest du auf mein Angebot nicht eingehen, fallen wir über euch her. Irgendwann. Morgen oder übermorgen oder in drei Monaten. Ihr habt keine Chance. Da nutzt auch kein Knoblauch oder ein geweihtes Kreuz. Wir kriegen euch doch, denn wir haben Zeit, im Gegensatz zu euch. Das alles würde natürlich nicht passieren, wenn du uns die beiden aus London in die Hände spielst. Und auch dieses junge Pärchen, dem die Flucht gelungen ist. Überleg es dir. Spielst du mit – oder…?«
    Die nächsten Worte ließ Elena unausgesprochen, doch Hiller wußte auch so, was gemeint war. Diese Untote hatte tatsächlich

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