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0018 - Ich und die Bande der Halbstarken

0018 - Ich und die Bande der Halbstarken

Titel: 0018 - Ich und die Bande der Halbstarken
Autoren: Ich und die Bande der Halbstarken
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herausbekommen, weshalb ich hierher in die Sporthallen gekommen war. Endlich hielt er es nicht mehr aus. Er räusperte sich noch einmal und es klang wie das Bellen eines erkälteten Hundes.
    »Benny hat mir gesagt, wer Sie sind«, begann er. »Was wollen Sie eigentlich hier in meinem Laden. Ist irgend etwas nicht in Ordnung. Man macht sich so seine Sorgen, wenn das FBI auftaucht. Schütten Sie Ihr Herz aus, und wenn es irgendeinen Ärger gegeben haben sollte, so werde ich ihn umgehend abstellen.«
    Sollte ich die Katze aus dem Sack lassen oder nicht, das war die Frage. Sollte ich ihm auf den Kopf Zusagen, daß derjenige, der sich draußen als Mörder und »Droßler« betätigte von einem seiner Büros aus angerufen hatte. Ich beschloß, die Frage erst einmal nicht zu ventilieren. Ich grinste nur geheimnisvoll, um ihn auf die Palme zu bringen. Dann wies ich mit dem Kopf auf das Seilviereck und sagte: »Ich habe schon Bessere gesehen.«
    »Das sind Anfänger«, pflichtete mir Free bei. »Aber was will man machen, man muß Hunderte prüfen, damit man einen oder zwei groß herausstellen kann. Früher, als ich noch boxte, da sah die Sache anders aus. Da waren die Burschen hungrig, und sie rissen sich darum, ins Engagement zu kommen.«
    »Früher war vieles anders«, erwiderte ich und nickte. »Früher war tatsächlich alles anders.«
    »Wie meinen Sie das«, schnappte Free sofort zu. »Nun sagen Sie schon, was Sie auf dem Herzen haben, Officer. Ich hab’s nicht gern, wenn Tecks hier in meinem Laden herumschnüffeln. Ich kann Ihnen sagen, daß hier bei mir alles sauber zugeht. Und wenn man Ihnen etwas anderes erzählt haben sollte, so ist das erstunken und erlogen.«
    »Gehört Ihnen auch der Tanzpalast hier über der Sporthalle«, erkundigte ich mich. Free nickte und grinste.
    »Das muß ein ganz netter Laden sein«, redete ich weiter. »Man hat mir gesagt, Rock ’n’ Roll scheint dort oben die große Mode geworden zu sein.«
    »Was soll man machen«, erwiderte Free. »Man muß mit der Zeit gehen. Die Halbstarken toben sich dort oben aus. Immer noch besser, als wenn sie auf der Straße herumrennen würden.«
    »Das ist ja ausgesprochen sozial gedacht«, erwiderte ich ironisch. »Offen gesagt, Free, ich hätte Ihnen das gar nicht zugetraut.«
    »Man wird eben schnell verkannt«, antwortete Free und grinste genauso ironisch zurück. »Übrigens eine Frage am Rande, Officer, haben Sie die Tanzhalle oben auf dem Kieker. Zugegeben, es geht dort manchmal etwas toll her, und es hat auch schon einige Schlägereien gegeben, aber ich kann mir nicht vorstellen, daß das etwas für den FBI ist.«
    »Sie unterstellen mir, daß ich mich beruflich hier habe blicken lassen«, antwortete ich und lächelte. »Nehmen Sie doch an, ich wollte mir nur die Boxkämpfe ansehen. Sie werden lachen, Free, ich habe mir sogar eine ordnungsmäßige Eintrittskarte gekauft.«
    »Dann ist ja alles in bester Ordnung«, antwortete er.
    Er lächelte plötzlich nicht, mehr, sondern beugte sich etwas nach vorn, so daß ich unwillkürlich mit dem Kopf zurückging, damit ich seinen Atem nicht in die Nase bekam. »Dann ist ja alles in Ordnung, Wissen Sie, Officer, ich bin ein Mensch mit viel Humor, aber wenn man sich um Dinge kümmert, die einen nichts angehen, kann ich sehr unangenehm werden. Das soll um Gottes willen keine Drohung sein, verstehen Sie mich da nicht falsch. Solange Sie sich eine Eintrittskarte kaufen und sich die Boxkämpfe ansehen, ist alles in bester Ordnung. Aber wenn Sie«, er dämpfte seine Stimme, und der Rost in ihrem Klang wurde noch stärker, »hier herumschnüffeln wollen, dann dürfte es früher oder später Ärger geben. Mir reicht es schon, daß sich die Revierpolizei hier allzu frech benimmt.«
    »So etwas fasse ich auch überhaupt nicht als Warnung auf«, erwiderte ich lächelnd. »Ich hatte eigentlich nur vor, mir oben die Tanzhalle anzusehen. Soweit ich nämlich informiert worden bin, tanzten Steve Clamdon und Mike Fall dort oben mit Leidenschaft Rock ’n’ Roll. Sie gehören irgendeiner Collegegruppe an, die gern das Tanzbein schwingt.«
    »Die beiden Namen muß ich doch schon einmal gehört haben«, sagt.; Free mehr zu sich selbst. Auch er runzelte die Stirn wie sein Leibwächter, aber ich sah, daß das nichts anderes als Mache war. Der Mann war ein schlechter Schauspieler. Er wußte meiner Meinung nach sehr wohl, was er mit diesen beiden Namen anzufangen hatte.
    »Kaufen Sie sich eine Zeitung und informieren Sie sich«,
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