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0019 - Das Horror-Taxi von New York

0019 - Das Horror-Taxi von New York

Titel: 0019 - Das Horror-Taxi von New York Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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mir gedacht. Aber habt ihr keine Angst, daß ein Wagen vorbeikommt?«
    Er schüttelte den Kopf. »Kaum. Diese Straße ist erstens zu abgelegen, und zweitens haben wir sie gesperrt. Sie führt übrigens zu einem ganz in der Nähe liegenden Steinbruch, und dorthin verliert sich nicht einmal ein Liebespaar. Es ist für alles gesorgt, Sinclair. Du wirst Amerika als Leiche verlassen, wenn überhaupt.«
    Die Befürchtung hatte ich auch. Mein einziger Vorteil bestand darin, daß sie mir die Beine nicht gefesselt hatten. Und damit mir die nicht einschliefen, und unbeweglich wurden, machte ich Gymnastik. Das heißt, ich bewegte meine Zehen, um den Kreislauf wenigstens einigermaßen in Gang zu halten.
    Der Boden unter mir war noch warm. Er hatte die Hitze des Tages gespeichert und gab sie jetzt ab. In Form fühlte ich mich wirklich nicht. Solch ein Wetter schaffte auch mich, obwohl meine Kondition besser war, als die der meisten Menschen.
    Die Minuten verrannen. Kein Laut, kein Geräusch drang aus dem Innern des Sargs. Ich wurde von Sekunde zu Sekunde nervöser. In meiner Phantasie malte ich mir die schrecklichsten Dinge aus, die mit dem Girl geschehen würden.
    Und Jeff Denver stand dabei. Er genoß seinen Sieg. Für ihn war ich schon gestorben.
    Dann klappte der Sargdeckel hoch.
    Ich hielt den Atem an.
    Zuerst geschah nichts. Die Zeit wurde mir noch länger. Himmel, Laurie muß doch einmal hervorkommen.
    Sie tat mir den Gefallen.
    Zoll für Zoll schob sie sich aus dem Sarg. Stand dann aufrecht und schaute auf mich herab. Ihr Gesicht leuchtete in der Dunkelheit als blasses Oval. Ich wußte nicht, ob sie mich ansah, nahm es aber an. Äußerlich hatte sich an ihr nichts verändert, da war sie die alte geblieben, aber wie war ihre Psyche beeinflußt worden? Oder hatte sie der Spuk zu einer lebenden Toten gemacht?
    Sie kletterte plötzlich aus dem Sarg, stieg über die Kühlerhaube und sprang auf die Erde.
    Kein Geräusch war dabei zu vernehmen.
    Alles vollzog sich in einer lautlosen gespenstischen Atmosphäre.
    Laurie Ball kam auf mich zu, und hinter ihr tauchte wie ein Geist aus einer anderen Welt der Spuk auf.
    Beide blieben vor mir stehen.
    Lauries und meine Blicke trafen sich.
    Jetzt konnte ich erkennen, daß Laurie kein normaler Mensch mehr war. Ich sah es ihren Augen an. Sie wirkten kalt und leblos, wie zwei Glasmurmeln.
    Fast körperlich spürte ich die Kälte, die mir von ihr aus entgegenströmte, und mir war klar, daß ich von diesem Mädchen keine Gnade erwarten durfte.
    Das gab mir auch der Spuk laut und deutlich zu verstehen. »Sie wird dich töten«, sagte er. »Sie wird den Wagen fahren, der dich überrollt. Dein Leben ist beendet, John Sinclair! In wenigen Minuten wird sich dein Tod im Reich der Dämonen herumgesprochen haben. Ich allein bin der Mann, dem die Ehre zuteil wird, von deinem Tod als erster berichten zu dürfen.«
    Er drehte sich um, gab Laurie einen Wink, und ging zum Wagen.
    Jeff Denver schloß sich ihm an. Er grinste mir noch einmal ins Gesicht. Sie öffneten die Wagentür. Einen Atemzug später fiel sie ins Schloß.
    Dann brummte der Motor.
    Und mich packte die Angst. Hilflos lag ich vor den breiten Rädern. Hatte keine Chance zu fliehen. Der Wagen würde anfahren und mich langsam überrollen.
    Ein grausamer Tod.
    Schnell und hastig ging mein Atem. Die breite Kühlerfront des Taxis kam mir vor wie ein mordendes Ungeheuer. Verzweifelt zerrte ich an meinen Fesseln. Sie saßen zu stramm.
    Laurie schaltete die Scheinwerfer ein. Sie übergossen mich mit ihrem grellweißen Licht, blendeten mich.
    Ich schloß die Augen, wollte wenigstens nicht mitbekommen, wie ich überrollt wurde.
    Dann fuhr der Wagen an.
    ***
    Jetzt muß es geschehen. Noch eine, höchstens zwei Sekunden Galgenfrist, dann hatte es den Geisterjäger John Sinclair gegeben.
    Mein Körper verkrampfte sich. Brechreiz machte sich breit. Mir wurde übel.
    Die Zeit verrann. Ich hätte schon längst tot sein müssen. Warum lebte ich denn noch?
    Ich riß die Augen auf.
    Das Horror-Taxi fuhr nicht vor, sondern zurück!
    Im ersten Moment fiel mir ein riesiger Stein vom Herzen. Ich hätte aufschreien können vor Freude, doch dann wurde mir das Teuflische des Plans bewußt.
    Dieses Ungeheuer auf vier Rädern rollte bewußt zurück, um mich dann mit Volldampf unter die Räder zu bekommen.
    Ein grausames Spiel.
    Die Scheinwerfer blendeten mich nicht mehr so sehr. Der Wagen war schon zu weit weg. Das Licht hatte vor mir auf die Straße einen hellen

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