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0020 - Der Mord, der mir den Atem nahm

0020 - Der Mord, der mir den Atem nahm

Titel: 0020 - Der Mord, der mir den Atem nahm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: der mir den Atem nahm Der Mord
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ging ich.
    ***
    Ich rief von meinem Office aus in der Villa an.
    O'Marra kam an den Apparat.
    »Wo habt ihr die Frau hingebracht?«
    »Ins Untersuchungsgefängnis natürlich!«
    »In welches Untersuchungsgefängnis?«
    »Na, in unseres, das ist doch klar!«
    »Hören Sie mal, 0‘Marra«, brummte ich böse. »Ich bin auch nicht auf den Kopf gefallen. Daß die Stadtpolizei ihre Häftlinge nicht in die Gefängnisse der Bundespolizei bringt,das ist mir auch klar. Aber soviel ich weiß, hat die Citizen Police zwei Untersuchungsgefängnisse, eins in Bronx und eins in Manhattan. Also wo nun?«
    »In Bronx, das liegt uns doch näher. Warum, G.-man? Wollen Sie die Frau besuchen?«
    »Ihr habt sie hineingebracht, und ich werde sie wieder herausholen! Darauf können Sie Gift nehmen, 0‘Marra, wenn Sie zufällig etwas vorrätig haben. Bye bye!«
    Ich warf den Hörer auf die Gabel und fuhr mit dem Lift hinunter. Unten stieg ich in meinen Jaguar und zischte ab.
    ***
    Der Henker mag wissen, was mir den Gedanken eingab, erst noch einmal an der Villa vorbeizufahren, bevor ich die Frau im Untersuchungsgefängnis aufsuchte. Ich hätte gleich hinfahren sollen, und dann wäre es vielleicht nicht geschehen. Ich bin aber kein Prophet, und deshalb fuhr ich eben erst noch einmal zum Tatort.
    O'Marra empfing mich an der Haustür.
    »Sie waren so seltsam am Telefon, G-man«, knurrte er. »Ist Ihnen eine Laus über die Leber gelaufen?«
    Ich ging an ihm vorbei ins Haus.
    »Eine?« erwiderte ich. »Mir ist eine ganze Mordkommission über die Leber gelaufen. Wo ist Miß Tudor?«
    »Sie ist in der Küche und kocht Kaffee für uns.«
    »Ihr solltet lieber den Mörder suchen statt Kaffee zu trinken«, maulte ich, und ich wußte selbst, daß es ungerecht war. Seit halb zwölf war die Mordkommission am Tatort, jetzt war es nachmittags halb sechs, und kein einziger der Beamten war auch nur dazu gekommen, zu Mittag zu essen.
    Ich kümmerte mich nicht um O'Marras Antwort, sondern ging in die Küche. Miß Tudor verteilte gerade pulverisierten Kaffee aus einer großen Dose in verschiedene Tassen.
    »Hören Sie mal, mein liebes Mädchen«, sagte ich drohend. »Sie haben mich heute nachmittag beschwindelt wie ein orientalischer Märchenerzähler. Dafür haben sie inzwischen die Frau verhaftet, wie Sie ja wahrscheinlich erfahren haben. Wenn Sie mich jetzt wieder anlügen, werden Sie blaue Wunder erleben! Ich kann es auf den Tod nicht ausstehen, daß man Unschuldige einsperrt, nur weil andere das Blaue vom Himmel herunterlügen! Klar?«
    Vielleicht hätte ich nicht so hart mit ihr reden sollen. Jetzt hatte ich die Bescherung. Sie fing an zu weinen. Die Tränen tropften in die geöffnete Kaffeedose und bildeten aus dem Pulver braune Klumpen.
    »Ich wollte ihr doch nur helfen«, schluchzte sie.
    »Feines Helfen«, brummte ich und nahm ihr die Dose weg. »Mit Lügen hilft man in solchen Fällen nie. Warum wollten Sie ihr helfen?«
    Sie ließ sich auf einen Stuhl fallen und stieß hinter ihrem Taschentuch hervor: »Weil ich ihn umgebracht hätte, wenn sie es nicht getan hätte!«
    Mir stockte der Atem.
    »Sie glauben, daß die Frau ihn erschossen hat?« fragte ich tonlos. Und jetzt zitterte die Dose in meinen Händen.
    »Wer soll es denn sonst gewesen sein?« schluchzte sie. »Die Türen waren alle zu, die Fenster waren zu, und durch den Keller konnte auch niemand hereingekommen sein, sonst hätte ich ihn sehen müssen!«
    Ich setzte mich ebenfalls.
    »Nun halten Sie mal die Luft an«, brummte ich. »Sie brauchen mir nicht die Meinung der Mordkommission herunterzubeten. Die kenne ich besser als Sie. Mich interessieren die Tatsachen. Sind Sie tatsächlich den ganzen Vormittag über im Keller gewesen? Jede Sekunde?«
    »Jede Sekunde.«
    »Und Sie hatten dabei dauernd freie Sicht auf den Kellerflur? Es ist absolut unmöglich, daß jemand schnell und unbemerkt hätte vorbeihuschen können?«
    »Ganz ausgeschlossen.«
    »Und an der Haustür hat es auch nicht geschellt? Haters könnte seinen Mörder selbst eingelassen haben!«
    »An der Haustür kann es nicht geschellt haben. Eine zweite Klingel ist im Keller angebracht, damit ich ein Schellen auch unten hören kann, wenn ich im Keller arbeite.«
    »Hm. Denken Sie mal genau nach. Als Sie nach oben kamen und den Toten entdeckten, wo war da die Frau?«
    »Sie saß in dem Sessel neben dem Toten und hielt noch die Pistole in der Hand. Ich war natürlich sehr erschrocken, als ich das viele Blut sah. Als ich mich etwas

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