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0020 - Der Mord, der mir den Atem nahm

0020 - Der Mord, der mir den Atem nahm

Titel: 0020 - Der Mord, der mir den Atem nahm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: der mir den Atem nahm Der Mord
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sagte ich und drückte ihm fest die Hand.
    Er war auf einmal verlegen.
    »Sie — Sie werden vielleicht Auslagen haben«, sagte er zögernd und hielt einen blauen Scheck schüchtern in seiner Hand.
    Ich lachte:
    »Die bezahlen Sie bereits durch Ihre Steuergroschen. Zerbrechen Sie sich darüber nicht den Kopf. Meine Auslagen im Dienst gehen über mein Spesenkonto.«
    Er wurde rot.
    »Denken Sie nicht, daß ich Sie etwa bestechen —« stammelte er.
    Ich klopfte ihm beruhigend auf die Schultern.
    »Aber mein Lieber! Wer denkt denn so etwas.«
    Ich war schon mit ihm an der Tür, da fiel mir plötzlich etwas ein.
    »Moment!« sagte ich. »Für mich selbst nehme ich keinen Cent. Aber wir haben einen Fond zur Unterstützung der Hinterbliebenen von gefallenen FBI-Kameraden.«
    Sein Gesicht erhellte sich. Er drückte mir den Scheck mit einem warmen Impuls in die Hand.
    »Bitte!« sagte er. »Bitte, ich gebe es gern. Ich wußte nicht, daß es diesen Fond gibt, sonst hätte ich gleich diesen Vorschlag gemacht. Es war mir ohnehin peinlich, Ihnen Geld anzubieten.«
    Ich verabschiedete ihn herzlich. Er war mir sympathisch. Aber — ganz ehrlich — ich war auch schon eifersüchtig.
    ***
    Kaum hatte er die Tür hinter sich zugezogen, da lief ich auch schon zurück ins Wohnzimmer. Ich suchte im Telefonbuch und wählte dann die gefundene Nummer.
    »Untersuchungsgefängnis«, meldete sich eine verschlafene Stimme.
    »FBI«, sagte ich und sprach möglichst von oben herab, weil ich mir davon ein schnelleres Ergebnis versprach. »Welcher Untersuchungsrichter ist für Mrs. Haters zuständig?«
    »Das weiß ich nicht. Wir haben dreihundertachtundzwanzig Untersuchungshäftlinge! Wie soll ich von jedem auswendig wissen, wer der zuständige Untersuchungsrichter ist?«
    »Hören Sie mal«, sagte ich mit verhaltener Gemütlichkeit. »Es wird ja sicher irgendwo aufgeschrieben stehen, wer für Mrs. Haters der zuständige Untersuchungsrichter ist, nicht?«
    »Ja, sicher. In den Akten.«
    »Dann sehen Sie gefälligst nach!« bellte ich ins Telefon. »Oder glauben Sie, ich rufe vor lauter Langeweile mitten in der Nacht bei Ihnen an! Ich will den Namen und die Adresse des Untersuchungsrichters haben!«
    »Ja, ich v/eiß nicht, ob ich diese Auskunft…«
    »Mann!« unterbrach ich ihn. »Haben Sie nicht verstanden, mit wem Sie sprechen? Hier ist das Federal Bureau of Investignation! Wenn Sie mir nicht in zwei Minuten meine Frage beantworten können, dann mache ich Ihnen den Himmel auf Erden, verlassen Sie sich drauf!«
    Er wurde eingeschüchtert. Ich kannte diese Typen. Meistens waren es in Ehren ergraute Justizangestellte, bei denen alles immer hübsch langsam gehen muß, damit sie nicht außer Atem kommen. Es ist unglaublich, wie faul selbst die fleißigsten Menschen werden können, wenn sie erst einmal die gesicherte Pension winken sehen.
    Er meldete sich nach einer halben Ewigkeit wieder.
    »Hallo! Hören Sie?«
    »Nein, ich bin inzwischen schlafen gegangen!«
    »Aber —«
    »Nun reden sie schon!«
    »Der Untersuchungsrichter für Mrs. Haters ist Kenneth G. Moryloor. Wohnhaft zweiundsechzigste Straße, Nummer zwei, vier, acht. Sechste Etage.«
    »Okay, vielen Dank.«
    Der Hörer flog auf die Gabel. Entgegen meinem ursprünglichen Vorhaben wollte ich nun doch noch in dieser Nacht aktiv werden. Ich riß mir den Mantel vom Haken, stülpte mir den Hut über und lief zur Tür. Da fiel mir noch etwas ein. Ich machte kehrt und suchte ein paar Dinge zusammen, von denen ich annahm, daß ich sie brauchen würde. Und meine Dienstpistole saß ohnehin im Schulterhalfter.
    Dann fegte ich mit meinem Jaguar durch die Straßen. Ich brauchte siebzehn Minuten, bis ich in der Zweiundsechzigsten war. Mühelos gelangte ich durch die offenstehende Halle des Wolkenkratzers hinauf in den sechsten Stock. An der Tür schellte ich.
    Es dauerte eine Weile, dann öffnete eine Dame von etwa dreißig Jahren. Sie sah sehr vornehm aus. Ich bat, den Richter sprechen zu dürfen. Als ich hinzufügte, daß ich vom FBI käme, wurde ich sofort eingelassen. Sie führte mich in ein kleines, gemütliches Zimmer und bat mich Platz zu nehmen. Ich tat es und wartete. Nach wenigen Minuten erschien ein sehr imposanter Mann von vielleicht vierzig Jahren. Er hatte trotz seines jugendlich wirkenden Gesichtes schon schneeweiße Haare und sah mich mit einem Blick an, der anscheinend für widerspenstige Angeklagte eingeübt worden war.
    »Verzeihen Sie, daß ich Sie störe. Mein Name ist Cotton. Ich

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