0021 - Satans eigene Schrift
Fortreaux werden zwei junge Menschen in der Blüte ihres Lebens bestialisch hingemordet.
Zamorra trifft im Hotel einen alten Studienkollegen, der früher ebenfalls an ziemlich dummen und lächerlichen Satansfeiern teilgenommen hat. Der Mann will ihn, Zamorra, aber nicht erkennen.
Als Zamorra ihn zur Rede stellen will, greift er ihn an und als er sieht, daß es keinen Zweck hat sich zu wehren, stürzt er sich in sein eigenes Messer. Vorher redet er noch davon, daß er mit dem Satan im Bunde ist.
Zamorra ließ all diese Ereignisse noch einmal an seinem geistigen Auge vorüberziehen. Dann stand eines für ihn fest: Gegen Abend würde er erst einmal der alten Kirche einen Besuch abstatten. Außerdem mußten tagsüber die sonderbaren Hotelgäste genau im Auge behalten werden.
Wenn allerdings Nicole Duval eintreffen sollte, dann könnte sie diese Aufgabe übernehmen. Auch durfte er nicht die drei Leute vergessen, für die ebenfalls noch Zimmer reserviert worden waren und die sicher auch bald ankommen mußten.
Entschlossen schwang sich Zamorra aus seinem Bett und zog sich an. Er ging hinunter in die Halle zur Rezeption und blickte dort noch einmal ins Gästebuch.
Es stand kein Neuankömmling darin. Einige Beamte von der Mordkommission in Nantes waren noch bei der Arbeit. Sie verhörten die Leute in den umliegenden Häusern und fragten sie, ob sie etwas Verdächtiges bemerkt hätten.
Am sauren Gesicht von Hauptkommissar Delvaux konnte Zamorra ablesen, daß er auf der ganzen Linie Pech hatte.
Zamorra köpfte soeben sein Frühstücksei, als ihn eine bekannte Stimme aus seinen Grübeleien riß.
»Hallo, Professor. Lassen Sie sich nicht stören. Da haben Sie sich aber die richtige Gegend ausgesucht.«
Zamorra blickte auf. Dann überzog sein Gesicht ein erleichtertes Lächeln. Was da auf ihn zukam, hätte sicher auch Männern in den besten Jahren zu einem Herzinfarkt verhelfen können.
Seine Assistentin sah aber auch zum Anbeißen aus.
»Das ist aber eine Freude, Nicole. Ich hätte nicht gedacht, daß Sie es so schnell schaffen würden. Um so besser. Setzen Sie sich erst einmal hin, damit ich Ihnen alles genau erzählen kann.«
Nicole ließ sich das nicht zweimal sagen. Zamorra gab dem Kellner ein Zeichen und bat ihn, noch eine zweite Kaffeetasse zu bringen.
Als sich der Kellner wieder zurückgezogen hatte, begann Zamorra seinen knappen, aber genauen Bericht.
Nicole hörte zu, ohne ihn zu unterbrechen.
Als er fertig war, atmete sie tief durch.
»Mein Gott, Professor, ist das schrecklich. Wenn wirklich der alte Professor Darien hinter der ganzen Angelegenheit stecken sollte, dann steht uns noch einiges bevor. Denn er kennt sich in okkulten Dingen ähnlich gut aus wie Sie. Was sollen wir jetzt anfangen, Professor?«
Zamorra überlegte kurz.
»Also, erst einmal belegen Sie Ihr Zimmer, Nicole. Dann werde ich mich im Dorf umhören, ob hier in der letzten Zeit etwas Ungewöhnliches vorgekommen ist. Sie werden in der Zwischenzeit hier im Hotel bleiben und die Rezeption im Auge behalten und darauf achten, ob noch weitere Gäste ankommen, die hier ein Zimmer reserviert haben. Den Wirt würde ich nicht unbedingt ansprechen. Der hat jetzt ganz andere Sorgen. Aber vielleicht fühlen Sie mal den Angestellten auf den Zahn. Und heute abend werde ich mal zu der alten Kirche gehen und dort herumstöbern. Sie behalten dann diesen sonderbaren Verein im Auge. Sollte sich etwas Besonderes tun, dann kommen Sie zu der Ruine und benachrichtigen mich sofort. Vielleicht können wir herausbekommen, was diese Leute und auch meinen Bekannten von früher hierhergelockt hat.«
Nicole hörte aufmerksam zu und schlürfte dabei ihren Kaffee in genüßlich kleinen Schlucken.
»Aber nehmen Sie sich in acht«, fuhr der Professor fort, »diese Leute sind gefährlich. Einer ist bereits mit einem Rasiermesser auf mich losgegangen. Wenn ich heute abend losziehe, dann lasse ich Ihnen meinen Zimmerschlüssel hier. Sie halten sich dann dort auf und beobachten, was auf dem Gang geschieht. Außerdem sind Sie in diesem Zimmer sicher – vor allen Dingen, wenn das ganze Hotel mitbekommt, daß ich weggehe. Ich werde jetzt dem Dorfpolizisten einen Besuch abstatten. Und Sie halten die Ohren steif und die Augen offen, Nicole. Aber passen Sie auf, sich auf.«
Nicole lächelte und nickte.
***
Das Haus des Dorfpolizisten lag nicht weit vom Charles Magne entfernt. Zamorra hatte sich den Weg dorthin von einem der Hotelangestellten beschreiben lassen und dann
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