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0021 - Wir machten ihm die Hölle heiß

0021 - Wir machten ihm die Hölle heiß

Titel: 0021 - Wir machten ihm die Hölle heiß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir machten ihm die Hölle heiß
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ausrechnen, weshalb ich erschienen war. Er wusste, dass seine Endstation Zelle hieß, wenn nicht sogar elektrischer Stuhl.
    Seine Lethargie verwandelte sich blitzschnell in Aktivität.
    Er wollte Laura als Schutzschild benutzen, aber dazu ließ ich es erst gar nicht kommen. Ich riss Laura an der Schulter zur Seite und brachte einen Schlag an, der seinen Oberarm traf. Daraufhin wusste er mit seinem Arm nichts mehr anzufangen. Er heulte vor Wut und wollte mit der gesunden Hand zuschlagen. Ich wandte den Schlag noch einmal an.
    Es sah im Grunde sehr komisch aus, als seine beiden Arme kraftlos am Körper herunter hingen. Man sah ihm an, wie er seine Muskeln anspannen wollte, aber er schaffte es einfach nicht.
    »Ich würde an deiner Stelle aufgeben«, sagte ich zu ihm, als ich ihm die Kanone aus dem Schulterhalfter nahm.
    »Ich hab’ nichts getan«, sagte er.
    »Darüber werden wir uns nachher unterhalten«, schlug ich vor. »Ballen, bis zur Vernehmung haben Sie Zeit, sich alles durch den Kopf gehen zu lassen. Aber ich sehe schon, dass Sie sich liebend gern für ihren Boss einspannen lassen.«
    Ich ließ ihn höflich vorausgehen, als wir zurück in die Halle gingen.
    Unten angekommen, sah ich mich erstaunt um.
    ***
    Mein Kollege war nicht mehr zu sehen, aber auch der pickelige Boy war verschwunden. Ich ahnte sofort, dass irgendetwas schiefgegangen sein musste.
    Ballen musste sich mit dem Gesicht zur Wand auf bauen und die Hände über den Kopf nehmen. Ich sah hinter die Theke und erkannte meinen Kollegen, der sich gerade aufrecht setzte und sich stöhnend seinen Hinterkopf rieb.
    »Los, Mann«, sagte ich energisch zu ihm. »Es wird höchste Zeit, dass wir unsere Beute in Sicherheit bringen.«
    »Der Boy hat mich glatt überrumpelt«, ärgerte er sich und stand auf.
    »Jeder hat mal Pech«, sagte ich lächelnd. »Noch lässt sich alles ausbügeln. Passen Sie auf das Mädchen auf, wenn wir jetzt losmarschieren.«
    »Was ist denn? Was ist denn?«, fragte Ballen, als wir darauf verzichteten, ihn durch die Eingangstür auf die Straße zu bringen.
    »Ich betätige mich als Lebensretter«, sagte ich zu Ballen. »Oder legen Sie Wert darauf, dass Sie von Ihren Partnern umgelegt werden?«
    Das war’s nämlich: Der Boy hinter der Theke hatte Alarm schlagen können. Deshalb legte ich keinen Wert darauf, dass wir die Straße betraten. Was nutzte uns ein Mann, der tot war? Und Ballen war bestimmt ein toter Mann, wenn wir die Glastür benutzten.
    Der Gangster begriff übrigens sehr schnell. Er machte keinen Ärger, als wir hinüber in den großen Hof wechselten. Er hatte es sogar sehr eilig, denn er war nicht daran interessiert, dass man ihn abknallte.
    Bis auf eine kleine Mauer in Mannshöhe hatten wir keine echten Hindernisse zu überwinden. Zuerst kletterte ich auf die Mauerkrone, dann durfte Ballen folgen, der als Erster wieder absteigen musste. So hatte ich ihn immer unter Kontrolle.
    Nach einigen Umwegen erreichten wir durch ein fremdes Treppenhaus eine Querstraße. Ich war ehrlich froh, dass bisher nichts geschehen war. Ballen war mir nämlich ungemein wichtig. Er durfte mir nicht abgeschossen werden.
    Ich fühlte, dass irgendetwas in dieser Gegend nicht stimmte. Weiter unten, in der Dunkelheit eines Lagerschuppens, waren hastende Schritte zu hören. Ein gellender Pfiff ertönte.
    Ballen wandte mir sein Gesicht zu und ich sah, dass die nackte Angst sich darin spiegelte.
    »Sie kesseln uns ein«, sagte ich zu ihm.
    »Die Hunde«, stöhnte er. »Diese Hunde.«
    Er wusste nur zu gut, was ihm blühen sollte. Er rechnete überhaupt nicht mehr damit, dass er sich auf die Seite der Brandstifter schlagen konnte. Er wusste, dass sein Todesurteil gesprochen worden war.
    »Machen Sie doch was!«, schrie er mich an. »Die knallen uns doch wie die Hasen ab, wenn wir hier stehen bleiben.«
    Nicht weit von uns fiel eine Haustür krachend ins Schloss.
    Laura Everett schluchzte hinter mir. Sie hörte überhaupt nicht die tröstenden Worte meines Kollegen.
    »Kennen Sie sich hier aus?«, fragte ich Ballen.
    »Wir können nur zur Wasserseite runter«, sagte er mit bebender Stimme. »Aber die Gasse haben sie bestimmt auch abgeriegelt.«
    »Dann werden wir eben in Rundumverteidigung machen«, sagte ich zu ihm. »Zeigen Sie mal Ihre Hände, ob die…«
    Automatisch hob er sie mühsam an, im gleichen Moment schnappten meine Handschellen um seine Gelenke. Sicher war sicher.
    Ballen trat vpr Wut nach mir, aber ich wich geschickt aus.
    Dann fiel der

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