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0021 - Wir machten ihm die Hölle heiß

0021 - Wir machten ihm die Hölle heiß

Titel: 0021 - Wir machten ihm die Hölle heiß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir machten ihm die Hölle heiß
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erste Schuss. Wir merkten es daran, dass plötzlich dicht neben uns Funken von der Hauswand stoben und ein Querschläger zurück auf die Straße sirrte.
    Sie verwendeten Schalldämpfer.
    ***
    »Schnell, zurück in den Hausflur!«
    Mehr brauchte ich nicht zu sagen. Ballen war der Erste, der sich in Sicherheit brachte. Er hüpfte wie ein aufgeschreckter Hase in Deckung und biss sich auf die Unterlippe, als er mich ansah.
    »Wir müssen hier ’raus«, wandte sich mein Kollege an mich. »Sie werden uns gleich auch vom Hof her angreifen.«
    »Rauf oder runter?«, fragte ich ihn. Er hatte selbstverständlich recht. Wir mussten uns so einigeln, dass sie nicht an uns herankommen konnten.
    »Rauf«, sagte der Kollege und wir warteten nicht lange. Wir stiegen über die ausgetretene Treppe schnell nach oben und hörten dann wieder gellende Pfiffe, die wohl Verständigungssignale waren. Ballen war übrigens wieder der erste.
    »Ich möchte bloß wissen, welche Chancen sie sich gegen uns ausrechnen«, wandte ich mich an meinen Kollegen. »Sie wissen doch, dass wir bewaffnet sind.«
    »Sie müssen wegen Ballen mächtig im Druck sein«, erwiderte er.
    »Sieht tatsächlich so aus«, sagte ich und nickte. »Wie steht’s denn mit uns, Ballen? Wir haben doch jetzt Zeit, uns zu unterhalten, oder?«
    »Bringen Sie mich heil ’raus und ich werde reden«, sagte er.
    »Werden Sie auch zugeben, Kempel überfallen zu haben?«
    »Bringen Sie mich ’raus, dann werde ich reden.«
    »Unten im Treppenhaus knistert es«, mischte sich Laura Everett plötzlich ein. »Da… wieder Schritte… Ich glaube, sie kommen nach oben.«
    Ich hatte meine schwere Dienstwaffe längst in der Hand und lauerte auf eine günstige Gelegenheit. Ich war ehrlich überrascht, dass die Gangster so hartnäckig am Mann blieben. Ballen musste ihnen sehr viel bedeuten. Er war vielleicht in der Lage, uns Aufschluss über die Brandstifter zu geben.
    Mein Kollege schoss zuerst. Der Schuss dröhnte durch das Treppenhaus, der Abpraller zirpte von der Wand weg und landete irgendwo unten in einer Scheibe. Wir hörten deutlich, wie geflucht wurde.
    »Keine Angst, ich halte dicht!«, brüllte Ballen da nach unten. »Ich werde den Mund halten!«
    Er war restlos durcheinander und er brüllte seine Beteuerungen immer wieder nach unten. Ich hinderte ihn nicht daran, denn je mehr er brüllte und bettelte, desto sicherer war ich, dass seine Nerven restlos am Boden lagen.
    Schüsse dröhnten auf, diesmal ohne Schalldämpfer.
    Unter uns - wir hockten auf einem Treppenabsatz - klatschten die Geschosse in die Deckenfüllung, aber ihre Kraft reichte nicht aus, bis zu uns durchzudringen.
    »Ein sinnloses Unternehmen«, sagte ich, stand auf und zerschlug mit dem Kolben meiner Waffe eine Glasscheibe. Dann schoss ich dreimal, kurz hintereinander in die Nacht hinaus. Weit hallten die Detonationen wider und es war klar, dass jetzt jeder Streifenpolizist alarmiert war.
    »Sie hauen ab, sie hauen ab!«, schrie Ballen.
    Er hätte es uns nicht zu sagen brauchen, denn wir hörten hastende Schritte auf den Treppenstufen. Die Gangster hatten nach diesem öffentlichen Krach empfindlich kalte Füße bekommen und empfahlen sich.
    Ich zündete mir eine Zigarette an, dachte aber nicht daran, den Schlupfwinkel zu verlassen. Gangster arbeiten nun mal gern mit Tricks.
    »Da, Polizeisirenen«, sagte mein Kollege. Der auf- und abschwellende Ton der Sirene kam schnell näher. Bremsen quietschten und kurz darauf hasteten Schritte nach oben.
    »Mann«, flüsterte ich meinem Kollegen zu. »Bleiben Sie um Himmels willen hocken, oder wollen Sie abgeputzt werden?«
    »Aber wieso denn?«, fragte er und sah mich fassungslos an.
    »Stopp, Kollegen!«, brüllte ich nach unten.
    »Hier spricht Sergeant Murray«, bellte eine Stimme zurück. »Was ist hier los? Hier wurde geschossen. Werfen Sie die Waffen weg, wir kommen nach oben.«
    »Hier spricht Cotton vom FBI«, gab ich zurück. »Ihr könnt kommen, Kollegen, aber ihr müsst eure Kanonen erst mal dort auf dem Treppenabsatz werfen. Ich bin von Natur aus misstrauisch.«
    »Das ist doch verrückt«, bellte der Sergeant wieder nach oben. Ich hörte seine Schritte, dann tauchte sein Oberkörper auf. Ich sah tatsächlich die sattsam bekannte Uniform der Stadtpolizei, aber ich knallte los.
    Der Mann duckte sich ab und begann zu drohen.
    »Vereinfachen Sie das Verfahren und werfen Sie Ihre Waffen weg«, gab ich zurück. »Ihr könnt doch einen alten Fuhrmann nicht auf den Arm

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