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0022 - Der Tod saß uns im Nacken

0022 - Der Tod saß uns im Nacken

Titel: 0022 - Der Tod saß uns im Nacken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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töteten.«
    Land selbst untersuchte die Taschen. Er fand nichts darin, nicht einmal ein Päckchen Zigaretten oder eine Schachtel Streichhölzer.
    »Sein Mörder hat ihn restlos ausgeräumt«, sagte er, als er sich aufrichtete, »vorausgesetzt, er hat überhaupt etwas bei sich getragen.«
    »Irgendetwas trägt auch ein Tramp bei sich, und wenn es nur ein Taschenmesser ist«, sagte ich mit Bestimmtheit. »Dem Mann sind die Taschen geleert worden, damit wir seine Identität nicht feststellen können.«
    »Warum trägt er keine Schuhe?«, fragte Phil mehr sich selbst als uns.
    »Wahrscheinlich ist er im Schlaf getötet worden. Die Schuhe werden wir irgendwo hier finden«, vermutete Land.
    »Der Mann ist nicht hier ermordet worden«, sagte ich.
    »Woher wissen Sie das?«
    »Wir haben im Hell Ground die Schüsse gehört, die ihn umbrachten. Ich glaube nicht, dass man dort Schüsse hören kann, die hier und noch dazu in der Hütte abgefeuert werden. Wir können das ausprobieren, aber ich nehme an, dass ich Recht behalten werde.«
    »Und warum hat er dann keine Schuhe an? Er wird nicht in Strümpfen durch die Gegend gelaufen sein.«
    »Nein, ich vermute sogar, dass er ungewöhnlich große Schuhe getragen hat. Erinnern Sie sich an die Fußabdrücke. Nach der Größe nahmen wir an, dass der heimliche Eindringling ein Riese sein musste. Wir haben uns geirrt. Der Mann hat die Schuhe wahrscheinlich von einem ungewöhnlich großen Mann geschenkt bekommen.«
    »Okay, Mr. Cotton, aber ich sehe überhaupt keine Schuhe an seinen Füßen. Glauben Sie, dass die Schuhe irgendein Beweisstück sein könnten, dass der Mörder sie entfernte?«
    Phil nahm mir die Antwort ab.
    »Der Mann versuchte, irgendwo einzudringen. Er zog die Schuhe aus, um leise zu sein, wurde dennoch überrascht, niedergeschlagen, in der Prärie erschossen und dann hierher gebracht.« Er wandte sich an den Arzt.
    »Doc, können Sie etwas dazu sagen?«
    Der Doktor kniete noch einmal bei dem Toten nieder und untersuchte ihn. Als er aufstand, schüttelte er den Kopf.
    »Nichts mit Sicherheit. Es sind keine Schleifspuren oder dergleichen festzustellen.«
    Land rief seine Leute zusammen und gab ihnen einige Befehle. Sie verteilten sich in der Umgebung, um nach Zeichen für die Anwesenheit anderer Personen zu suchen.
    Wir selbst gingen ins Freie.
    »Sie kennen den Mann, Inspektor, nicht wahr?«, sagte ich.
    Er nickte. »Ja, es ist der Betrunkene aus der Kneipe, in der wir gestern unseren Whisky nahmen.«
    »Wir sind ihm am Abend noch einmal begegnet. Wir stießen mit ihm zusammen. Er gab 'ne Menge Drohungen gegen Charrington und seine Bürger von sich. Er sagte, er würde den Leuten hier noch die Augen öffnen. So ähnlich drückte er sich aus. Wir hielten es für die Prahlereien eines Betrunkenen, aber es scheint einen Mann gegeben zu haben, der diese Prahlerei ernst nahm.«
    Land hatte sich gegen einen Baumstamm gelehnt und trommelte mit den Fingern gegen die Rinde.
    »Es wird nur immer dunkler«, sagte er.
    »Für John Stenberry wird es langsam heller«, antwortete ich.
    »Ja, ja«, sagte er zerstreut, »ich habe auch schon daran gedacht. Der Bursche dort in der Hütte könnte der Landstreicher sein, der Stenberry die Botschaft seines Onkels überbracht haben soll.«
    »Und wer, glauben Sie, hat diesen Mann erschossen?«
    »Natürlich weiß ich das nicht, aber ich werde dennoch nicht zögern, einen Mann deswegen zu verhaften, und er muss schon ein hundertprozentiges Alibi nachweisen können, wenn er meinen Verdacht zerstreuen will.«
    »Adail Fourback, nicht wahr?«
    »Ja, genau den. Sind Sie anderer Ansicht?«
    Ich überlegte laut. »Wir trafen Fourback in der Nähe der Hütte, als sie Besuch bekommen hatte. Er trug eine Menge Whisky bei sich, obwohl er angeblich keinen Whisky mag. Der Tote dort aber war zu seinen Lebzeiten ein großer Anhänger von Alkohol in jeder Form. Das haben wir selbst gesehen. Ohne Zweifel steckt Fourback irgendwie in dieser Affäre. Nur müssen Sie es ihm nachweisen können, Inspektor.«
    »Sobald wir hier fertig sind, fahre ich nach Charrington und suche ihn dort. Wenn er sich dort nicht aufhält, alarmiere ich die Polizei in Santa Fe.«
    Es dauerte noch ungefähr zwei Stunden, bis Lands Leute sicher waren, nichts übersehen zu haben. Allerdings hatten sie auch nichts von Bedeutung gefunden.
    Gemeinsam mit dem Inspektor fuhren wir nach Charrington. Land wusste, dass Adail Fourback in einem bestimmten Hotel wohnte, wenn er sich in der kleinen

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