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0022 - Der Tod saß uns im Nacken

0022 - Der Tod saß uns im Nacken

Titel: 0022 - Der Tod saß uns im Nacken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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aufzubrennen, und das geht mir denn doch über die Hutschnur.«
    »Man hat auf Sie geschossen?«
    »Ja, ich kam aus dem Haus heraus, als es praktisch noch dunkel war. Gleich knallte es zwei Mal. Einer der Schüsse riss mir den Hut vom Kopf. Ich… Warum soll ich es zwei Mal erzählen«, unterbrach er sich. »Kommen Sie mit zum Sheriff und hören Sie es sich an!«
    Wir stiegen zu ihm in den Wagen. Kaum fünf Minuten später saßen wir Sheriff Mandow gegenüber.
    Der Sheriff traute seinen Ohren nicht.
    »Auf Sie ist geschossen worden, Less? Das ist doch nicht möglich.«
    »Tut mir Leid, wenn ich Ihnen noch mehr Ärger mache, Sheriff, aber es ist so. Schreiben Sie es ruhig auf.«
    »Ich werde mir noch eine Stenotypistin halten müssen, wenn das so weitergeht«, seufzte Mandow. »Wer um alles in der Welt soll auf Sie geschossen haben, Less?«
    »Einer hat es mir schon einmal angedroht«, antwortete er. »Waren Sie nicht zufällig Zeuge?«, wandte er sich an uns.
    »Vom Schießen war, glaube ich, nicht die Rede«, antwortete Phil. »Eher von Faustschlägen.«
    »Dass er damit nichts erreicht, haben Sie ja gesehen«, gab Harding zurück.
    »Von wem reden Sie, um alles in der Welt?«, fragte Mandow dazwischen.
    Harding senkte den Kopf. »Möchte ich nicht sagen, Sheriff«, sagte er knapp. »Ich habe den Schützen nicht erkannt, und ich möchte niemanden ungerechterweise verdächtigen.«
    »Nennen Sie den Namen ruhig, Mr. Harding«, mischte ich mich ein und wandte mich dann an den Sheriff. »Er spricht von Glen Meunier. Die beiden Herren hatten eine kleine Differenz wegen Miss Sullighan.«
    »Aber deswegen schießt man doch nicht gleich«, sagte der Sheriff erschrocken.
    »Hat ja auch niemand behauptet!«, fuhr Harding dazwischen. »Wenigstens ich nicht.«
    »Kommen wir also zur Sache«, beruhigte ich die Gemüter. »Erzählen Sie dem Sheriff den Ablauf der Geschichte.«
    Es war eine einfache Story. Wie alle Rancher war Harding heute Morgen sehr früh aus dem Haus gekommen, um nach dem Rechten zu sehen. Es muss um ungefähr fünf Uhr gewesen sein, zu einer Stunde also, in der es eben hell zu werden anfängt. Die Schüsse waren gefallen, sobald er einen Fuß ins Freie gesetzt hatte. Harding hielt sie für Gewehrschüsse. Ganz instinktiv hatte er sich in den Hausflur zurückfallen lassen und war dann aufgestanden, um sein Gewehr zu holen, aber schon in diesem Augenblick hatte er sich rasch entfernende Hufschläge gehört. Er war dann doch zum Stall hinübergelaufen, aus dem inzwischen die drei Cowboys aufgetaucht waren, die sich zu dieser Zeit auf dem Hof befanden, während die anderen Männer mit der Herde unterwegs waren. Sie hatten sich auf die Pferde geschwungen, aber der Vorsprung des Schützen war viel zu groß gewesen, um ihn zu erreichen, zumal niemand wusste, in welcher Richtung er sich entfernt hatte.
    »Ich kann mir nicht vorstellen, dass Meunier solche Sachen macht«, bemerkte Sheriff Mandow kopfschüttelnd, als Hardings Geschichte zu Papier gebracht war. »Manchmal ist er ja ein wenig hitzköpfig.«
    »Ich sagte schon, Sheriff, dass ich Meunier nicht verdächtigen, will«, erklärte Harding mit Nachdruck. »Aber ich weiß auch niemanden, der einen Grund hätte, mich umbringen zu wollen.«
    Sheriff Mandow stand auf und griff nach seinem Hut.
    »Fahren wir hinaus, Less, und sehen wir uns die Sache mal an. Ich möchte Inspektor Land erst benachrichtigen, wenn ich der Überzeugung bin, dass es sich tatsächlich um einen Mordversuch handelt. Er hat Ärger genug mit dem Erschossenen in Stenberrys Hütte.«
    »Immer noch mit Graves?«
    »Nein, nein. Es wurde ein anderer Mann dort erschossen. Ein Landstreicher. Für Ihren Freund John ist das günstig. Er behauptete ja immer, er sei durch einen Zettel seines Onkels zum Hell Ground geholt worden, und er sagte ja auch, dass ein unbekannter Landstreicher ihm diesen Zettel überbracht habe. Diese Behauptung erhält jetzt mehr Gewicht.«
    »Das ist fein«, freute sich Harding. »Ich wünschte, ich könnte Johns Gesicht sehen, wenn er die Nachricht erhält.«
    Wir fuhren mit zwei Jeeps hinaus, Phil mit dem Sheriff, ich mit Harding.
    »Stellen Sie sich eigentlich nicht die Frage, wer es gewesen ist, wenn es Ihr Freund John nicht war?«, erkundigte ich mich.
    Er zeigte seine Zähne und antwortete, ohne den Blick zu wenden. »Ich interessiere mich für Rinderzucht, Mr. Cotton. Sich für die Aufklärung von Morden zu interessieren, das ist Ihre Sache.«
    Ich lachte. »Trotzdem

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