0025 - Das Geheimnis des Spiegels
Sie sich einschließen können?« fragte John.
»Ja. Oben.«
»Dann gehen Sie hinauf. Sperren Sie sich ein und rühren Sie sich so lange nicht aus dem Zimmer, bis Sie von mir oder Ballard das Okay dafür bekommen, verstanden?«
»Ja, Oberinspektor.«
Baxter erreichte John. Der Geisterjäger rechnete damit, daß der Schriftsteller nun an ihm vorbeigehen würde.
Aber es kam anders. Mit einem tierhaften Fauchlaut warf sich Earl Baxter auf John. Die Hände des Schriftstellers zuckten vor. Seine schlanken Finger griffen nach der Spiegelbrille und fegten sie von Johns Augen.
Und dann drehte Baxter blitzschnell den Kopf um hundertachtzig Grad!
***
Es war eine magische Falle. Ihre Sperre mußte doch eigentlich mit magischer Kraft zu durchbrechen sein, überlegte Tony Ballard unten im Keller. Er zeichnete einige kabbalistische Symbole in die Luft und sprach eine Formel der Weißen Magie.
Die Tür knirschte. Tony setzte mit seinem magischen Ring sofort nach, indem er den widerstandsfähigen Stein hart gegen das Holz rammte. Krachend zersplitterte das Kraftfeld, das Janus errichtet hatte.
Die Tür flog auf.
Tony hatte seine Freiheit wieder. Er stürmte die Kellertreppe hoch, um sich um John Sinclair zu kümmern.
Kampflärm im Arbeitszimmer des Schriftstellers. Tony erreichte die offenstehende Tür. Es gab ihm einen Stich mitten ins Herz, als er sah, was hier über die Bühne ging.
Ein Kerl mit glühenden Augen, grauem Gesicht und Schlangenhaupt stand vor John Sinclair. Der Mann trug Earl Baxters Kleider. Er wollte John offensichtlich zwingen, ihn anzusehen.
John trug seine Spiegelbrille nicht mehr.
Wenn der Geisterjäger den Dämon angesehen hätte, hätte das verheerende Folgen für ihn gehabt. Es fiel John unwahrscheinlich schwer, sich der hypnotischen Kraft des Gegners zu entziehen.
Baxter gewann dieses geistige Duell schließlich.
John drehte langsam den Kopf.
Tonys Nackenhaare stellten sich quer. »Nicht hinsehen, John!« schrie er, so laut er konnte. »Sehen Sie ihn nicht an!«
Sinclair? Geist wurde durch Tony Ballards Zuruf wieder wachgerüttelt. Tony sprintete los. Er erreichte den fauchenden Dämon und knallte diesem die Faust mit dem magischen Ring ans Kinn.
Earl Baxter nahm daraufhin heulend Reißaus.
Tony suchte Johns Brille. Er gab sie dem Geisterjäger.
»Danke«, sagte John. Schweiß perlte auf seiner Stirn.
»Der arme Baxter. Wie konnte das passieren?«
»Ich weiß es nicht«, sagte John. »Er kam zur Terrassentür herein und sprach von Männern, die draußen auf ihn Jagd gemacht hatten. Ich hatte keine Ahnung, daß er bereits den Keim des Bösen in sich trug. Er tat so furchtsam. So ratlos. Ich sagte ihm, er solle nach oben gehen und sich einschließen. Aber er ging nicht an mir vorbei, sondern sprang mich an, riß mir die Brille vom Gesicht und drehte mir den Januskopf zu.«
»Janus hat ihn also zu seinem Diener gemacht«, knirschte Tony Ballard.
»Ich fürchte, Janus hat mehr als diesen einen Diener«, gab John Sinclair hart zurück.
Da flog mit einem donnernden Knall die Haustür auf.
»Verdammt!« knurrte Ballard.
John lächelte schief. »Als ich hier ankam, äußerten Sie den Wunsch, mal gemeinsam mit mir ein Abenteuer zu bestreiten. Nun, Tony, dieser Wunsch ist in Erfüllung gegangen!«
Sie eilten in die Halle.
Schallendes Gelächter verhöhnte Sinclair und Ballard. »Wie gefällt euch das?« schrie der Dämon, der sich ihnen immer noch nicht zeigte.
Durch die aufgebrochene Tür kamen fünf Gestalten herein.
Haidar, Yahan, die beiden Bettelmönche und Earl Baxter. Sie alle wandten ihren Gegnern das Janusgesicht zu. Tony Ballard strich mit dem magischen Stein seines Ringes über die Klinge des Samurai-Schwertes, damit sich die Waffe gegen die Kraft des Bösen durchsetzen konnte.
John Sinclair hielt sein Schwert Tony hin. Er brauchte kein Wort zu sagen. Ballard verfuhr mit dem Schwert des Geisterjägers genauso. Dann warteten sie Seite an Seite auf den Angriff der Dämonen-Abbilder.
Die Attacke kam sofort.
Schreiend stürzten sich die Janusköpfe auf Sinclair und Ballard. John und Tony parierten die erste und die zweite Angriffswelle geschickt. Yahan war danach leicht verletzt.
Beim dritten Mal schaffte Baxter es, unter Ballards wirbelndes Samurai-Schwert hindurchzutauchen. Sein Faustschlag warf Ballard zu Boden.
Kreischend vor Freude setzte Baxter nach. Tony verlor sein Schwert.
Baxter versuchte, ihm mit einem zweiten Faustschlag die Brille kaputtzuschlagen.
Tony
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