0025 - Das Geheimnis des Spiegels
führen.
John und Tony erreichten eine Schwelle, die sie nicht überschreiten konnten. Aber sie wußten sich zu helfen. Hinter Tonys Rücken zog John seine Beretta und pumpte den Dämon mit Silberkugeln voll. Sie wußten, daß sie ihn damit nicht töten konnten, aber sie schafften es, den Janus zu schwachen.
Die Schlangen schossen keine Blitze mehr auf sie ab. Geschwächt hingen die Reptilienleiber an Janus’ Schädel herab. Sie regten sich kaum noch, baumelten kraftlos hin und her.
John wollte daraufhin sofort mit seinem Samurai-Schwert zum Angriff übergehen, doch da wirbelte der Janus herum und jagte mit langen Sätzen die Stufen hinauf.
John und Tony folgten ihm.
Der Dämon zog sich in einen der Räume zurück und schloß sich darin ein. Die beiden Männer standen mit harten Gesichtern vor der Tür.
»Was jetzt?« fragte Ballard.
»Bleib du hier und versuche, die Tür aufzukriegen«, sagte John.
»Und was machst du?« wollte Tony wissen. Der Kampf gegen diesen heimtückischen Dämon hatte sie zusammengeschmiedet. Sie waren einander nicht mehr fremd. Waren nicht mehr bloß Bekannte, die in derselben Stadt lebten. Sie waren Kameraden geworden.
»Ich seh mal, ob ich einen anderen Weg in dieses Zimmer finden kann«, sagte John Sinclair und eilte davon.
***
Ballard rannte ungestüm gegen die Tür an. Er rammte mehrmals den Fuß in Schloßhöhe gegen das Holz, doch ohne Erfolg. Ihm war klar, daß jede Sekunde wertvoll war.
Der Dämon war angeschlagen. Doch Janus würde sich bald wieder erholen und seinen Kampf fortsetzen. Ein weiteres Mal würden John und Tony ihn wohl kaum schwächen können.
Sie mußten an ihn herankommen, denn jetzt war er schwach. Jetzt war der günstigste Augenblick, ihm den Todesstoß zu geben.
Aber dazu hätte Tony die Tür aufkriegen müssen. Wieder stürmte er gegen sie an. Er hörte den Dämon knurren und murmeln. Möglicherweise versuchte sich Janus nun mit dem Schattenreich in Verbindung zu setzen, um schneller wieder zu Kräften zu kommen.
Jede Sekunde war kostbar.
Tony versuchte alles, um die Tür zu überlisten. Er setzte seine ganze Kraft ein, und er versuchte, das Schloß mit seinem magischen Ring zu überlisten. Es half nichts.
Die Tür stellte ein Bollwerk dar, das Tony nicht überwinden konnte. Er schaute sich hastig um. Mit einem Brecheisen hätte er es vielleicht geschafft. Aber woher sollte er eines nehmen?
Der Hobbyraum fiel Tony ein. Einen Augenblick rang er mit sich. Sollte er hinuntereilen und sich Werkzeug holen?
Wenn ja, dann mußte er die Tür für kurze Zeit unbewacht lassen. Wenn der Dämon das spitzkriegte, konnte er auf diesem Wege das Weite suchen.
Blieb Tony aber auf seinem Posten, würde er die Tür niemals aufkriegen.
Deshalb entschied er sich für den Weg zum Hobbyraum.
Er jagte die Treppe hinunter, wandte sich in der Halle nach rechts. Wieder kam eine Treppe.
Im Hobbyraum durchstöberte er den Werkzeugkasten. Er fand einen Hammer und einen Meißel. Das mußte reichen. Tony machte gleich wieder kehrt und eilte zum Obergeschoß zurück.
***
Der Janus starrte mit blutunterlaufenen Augen auf den Boden. Er hatte arge Schmerzen. Die geweihten Silberkugeln, die in seinem Körper steckten, schwächten ihn. Blutroter Schweiß brach ihm aus den Poren und lief ihm über das graue Steingesicht.
Wut rumorte in seinem Inneren, weil es den beiden Dämonenjägern gelungen war, ihm so hart zuzusetzen.
Er rief den Schwarzen Tod an. Asmodis’ rechte Hand. Den Stellvertreter des Höllenfürsten.
»Kraft!« knurrte der Dämon, als er merkte, daß der Schwarze Tod seinen Ruf vernommen hatte. »Ich brauche mehr Kraft, um mit Sinclair und Ballard fertigzuwerden. Dies ist eine einmalige Chance. Die kommt vielleicht nie wieder, Herr. Ich habe sie beide hier in diesem Haus beisammen. Wenn du mir genügend Kraft verleihst, kann ich die gefährlichsten Gegner des Schattenreiches zur Strecke bringen!«
Der Schwarze Tod fand, daß man diese Chance tatsächlich nützen sollte. Er mobilisierte Kräfte, die Janus unterstützen sollten.
»Hör zu!« sagte der Schwarze Tod zu Janus. »Wenn du Sinclair und Ballard erledigst, kommst du mit ihren Köpfen unverzüglich in die Hölle, damit ich sie Asmodis präsentieren kann.«
»Das will ich gern tun«, erwiderte Janus.
»Und mache ihnen das Sterben nicht zu leicht.«
»Bestimmt nicht.«
»Wir haben durch diese Männer viele Freunde verloren. Es ist Zeit, daß du ihnen dafür die Rechnung präsentierst«, sagte der
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