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0025 - Wir störten das große Geschäft

0025 - Wir störten das große Geschäft

Titel: 0025 - Wir störten das große Geschäft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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jetzt macht. Bei den Leuten, die unter unserer Überwachung stehen, muß er doch damit rechnen, daß wir von seiner neuen Aktion erfahren.«
    Ich nahm mir eine Zigarette.
    »Für ihn sieht die Sache so aus: Er hat eine Schlacht Verloren und ist ins Hintertreffen geraten. Er muß die nächste Runde gewinnen, wenn er seinen Kahn wieder flottbekommen will. Das bedeutet, daß er uns überspielen muß. Wie dieses Spiel praktisch aussehen wird, weiß ich nicht. Er ist im Vorteil, denn er kann sich einen der sechs oder sieben Leute aussuchen, die wir überwachen, während wir sie alle gleichmäßig schützen müssen.«
    »Hast du keine Vorstellung, was er unternehmen wird?«
    »Irgend etwas in der Richtung wie beim Hause der Mrs. Thompson. Aber wir dürfen nicht damit rechnen, daß es so gut ausgeht und daß es ihm nur auf eine Schauaktion ankommt. Er kann es jetzt auch ernster meinen. Wir verstärken die Wachen bei allen, die benachrichtigt worden sind.«
    Wir leiteten sofort die entsprechenden Schritte ein, obwohl ich nicht glaubte, daß sich die Leute in unmittelbarer Gefahr befanden. Der früheste der genannten Termine lag noch ein paar Tage weiter, und nach alter Erpresserart mußte er eigentlich mindestens diesen Tag abwarten. Ich war nicht so sicher, und es packte mich Unruhe.
    Der nächste und der übernächste Tag vergingen ohne irgendwelche besonderen Ereignisse, außer daß Mrs. Sullivan noch zweimal anrief und nach einer Kompanie Polizisten zu ihrem Schutz verlangte.
    Erst als ich ihr sanfte Vorwürfe machte, daß sie Machby mit ihren Forderungen beleidigte und daß er eine ganze Kompanie Polizisten aufwöge, schämte sie sich und versprach, zufrieden zu sein.
    Es war alles vorbereitet, und ich konnte mich einigermaßen beruhigt ins Bett legen.
    Ich weiß noch, daß ich kurz vor dem Einschlafen an jene Buchstabenreihe in Rundsons Notizbuch dachte und daß die Washingtoner sich eigentlich ein bißchen mit der Lösung — falls es überhaupt eine gab — beeilen könnten Ich fuhr aus einem traumlosen Schlummer hoch, als das Telefon schrillte, und ich wußte aus dem Instinkt heraus sofort, daß jetzt etwas Unangenehmes passiert war.
    Ich hob ab. Der Nachtdienst war am Apparat.
    »Mensch, Jerry«, schrie der Kollege, »mach dich sofort auf die Socken. Beim Hotel ›Vermeer‹ ist eine böse Sache passiert.«
    »Was?« schrie ich, den Hörer zwischen Kopf und Schulter geklemmt, während ich bereits in die Hosen stieg.
    »Noch keine Ahnung. Das zuständige Revier rief an. Denkey und Koops scheint es böse erwischt zu haben.«
    Ich warf den Hörer in die Gabel, fuhr wie ein Wirbelwind in meine Sachen, brauste die Treppe hinunter und mit dem gleichen Schwung hinter das Steuer des Jaguar.
    Schon als ich in die Straße einbog, in der das Hotel »Vermeer« lag, wußte ich, daß ich eine Schlappe erlitten hatte, die nicht mehr gutzumachen war. Ein Menschenschwarm wimmelte um das Hotel herum, und immer wieder sah ich das Aufzucken von Blitzlichtern. Die Nachtreporter der Zeitungen waren also schon da.
    Sie glauben vielleicht, ich hätte grundsätzlich etwas gegen Reporter. Das ist nicht so. Sie sind meist tüchtige Kerle. Aber in diesem Fall mußte ich etwas gegen sie haben. Jede Zeile, die sie über die Erpresseraffäre in ihren Blättern brachten, erschwerte uns die Arbeit und erleichterte sie dem Verbrecher.
    Ich stoppte den Jaguar und bahnte mir mit Gewalt eine Gasse durch die Menschenmauer. Eine Reihe von Cops hatte es schwer genug, die Leute daran zu hindern, das Hotel zu betreten.
    Außer den Revierpolizisten und einem Arzt war ich frühzeitig am Tatort. Kurz nach mir kam Phil und fast gleichzeitig Mr. High.
    Koops, der Mann, den ich zur Unterstützung von Denkey ins »Vermeer« geschickt hatte, saß in einem Sessel der Empfangshalle und hatte bereits einen Eisbeutel auf dem Kopf.
    »Denkey?« fragte ich.
    Einer der uniformierten Polizisten zeigte mit dem Daumen nach oben. »Liegt auf seinem Zimmer. Der Arzt ist bei ihm. Schwere Schußverletzung, wie es scheint.«
    Ich sprang mit ein paar Sätzen die Treppe hoch. Die Tür zu Zimmer Nummer 8, dem Zimmer von Lee Bedge, stand auf. Das Licht brannte. Das Bett war verwühlt.
    Zimmer Nummer 7 hatte Denkey bezogen. Ich klopfte an. Fast gleichzeitig mit dem Klopfen öffnete der Arzt die Tür.
    »Wie sieht’s aus, Doc?«
    Er machte eine zweifelnde Miene. »Schwerer Brustschuß. Viel Blut verloren. Kugel steckt noch. Muß sofort heraus. Ist der Krankenwagen schon da?« Er ging

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