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0027 - Das Leuchtturm-Monster

0027 - Das Leuchtturm-Monster

Titel: 0027 - Das Leuchtturm-Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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mich.
    »Urlaub machen.«
    »Na, das läßt sich hören. Fliegen Sie in den Süden oder auf das Festland?«
    »Nein, ich bleibe hier. Ich mache Camping-Ferien. An der Küste von Norfolk. Dort gibt es einen reizenden Campingplatz, der von unseren Freunden oft besucht wird.«
    Ich öffnete ihr die Tür. Auf dem Gang redeten wir weiter. »Ihre Freunde?« hakte ich ein. »Vorhin haben Sie erzählt, Sie hätten keine Freunde. Verstehen Sie mich nicht falsch, Miß Keaton, ich will nicht indiskret sein, aber…«
    »Sie brauchen sich doch nicht zu entschuldigen, Sir.« Plötzlich klang ihre Stimme völlig anders. Härter, lauernd und verdammt, die hatte ich doch schon mal gehört? Das war doch…
    Ja, das war die Stimme der Oberhexe! Maxine sprach aus dem Mädchen. Ihr Geist war in Diane Keaton gefahren. Im nächsten Moment klang die Stimme wieder normal.
    »Auf Wiedersehen, Sir«, sagte sie und schritt in Richtung Ausgang.
    »Ein Wiedersehen gibt es bestimmt«, murmelte ich, »und wenn ich unter die Camper gehe…«
    ***
    Unter die Camper ging ich zwar noch nicht, ließ mir aber die Adresse von Ginny Gibson heraussuchen.
    Sie wohnte in der Nähe von Marble Arch. Ich fuhr hin.
    Suko sagte ich Bescheid, wo er mich im Notfall finden konnte. Die Überwachung der übrigen Mitglieder des Hexenzirkels hatten wir erst gar nicht angefangen. Schließlich gab mir Diane Keaton den Tip, wo ich sie und die anderen finden konnte.
    Auf dem Campingplatz an der Küste von Norfolk.
    Die Fragen stellten sich automatisch. Wieso hatte Diane Keaton das unschuldige Mädchen gespielt und mir weismachen wollen, sie hätte keine Freunde? Dann kam der Umschwung. Urplötzlich sprach Maxine aus ihr.
    Der Geist der Hexe war weiterhin existent. Und ich dachte an den Fluch.
    Maxine hatte die Fäden verdammt raffiniert gezogen. Sie wußte, wie man die alte Frau Sinclair aus der Reserve locken konnte. Aber ich war gewarnt. Daß auch ich kein heuriger Hase war, hatte ich in der Vergangenheit mehr als einmal bewiesen. Maxine sollte sich noch wundern. Aber erst einmal mußte ich mit ihrer Sekretärin oder Vertrauten sprechen.
    Einen Parkplatz zu finden, war gar nicht einfach. Nur mit großer Mühe rangierte ich den Bentley in eine Lücke.
    Danach mußte ich drei Minuten zu Fuß gehen, um die Adresse zu erreichen.
    Die Häuser stammten aus den fünfziger Jahren. Ihre Fassaden waren gepflegt, und die Fensterscheiben blitzten vor Sauberkeit. Ginny Gibson wohnte in einer netten Gegend. Nicht weit entfernt befand sich die Oxford Street, auf der es von Touristen nur so wimmelte. In diesem Jahr war es besonders schlimm. Manchmal mußte man suchen, um einen Einheimischen zu treffen.
    Aber das gab es wohl nicht nur in London.
    Ein Klingelbrett neben der Tür verriet mir, daß Ginny Gibson in der vierten Etage wohnte.
    Ich schellte, und es wurde aufgedrückt.
    Im Hausflur roch es nach Putzmitteln. Nicht übermäßig schnell stieg ich die Treppe hoch. Die Hitze machte auch mir zu schaffen, und ich wollte mich nicht mehr bewegen, als nötig war.
    Dann stand ich vor Ginny Gibsons Wohnungstür. Sie war verschlossen, obwohl die Frau aufgedrückt hatte.
    Die Tür war schwarz gestrichen. Ich schlug den altmodischen Klopfer gegen die Tür.
    Zweimal hallte es dumpf nach.
    Dann öffnete Ginny.
    Und ich hielt die Luft an.
    Sie trug ein grün schillerndes, bis zum Boden reichendes Gewand, das wie ein übergroßes Dreieck wirkte. Ihr Haar hatte sie grün gefärbt und in Locken gelegt.
    An ihren Ohrläppchen baumelten schwarze Ringe. Ihr Gesicht war stark geschminkt und die Bögen der Augenbrauen dunkel nachgezogen. Die Wohnung lag im Halbdunkel. Ein seltsam süßlicher Geruch strömte in meine Nase. Ein Geruch, der mir im Hexenclub bereits aufgefallen war.
    Ich beschloß, auf der Hut zu sein.
    »Kommen Sie herein, Mr. Sinclair«, sagte Ginny Gibson. Ihre Stimme klang tonlos.
    »Sie kennen mich?«
    »Wer kennt Sie nicht?« antwortete sie mit einer Gegenfrage. Ginny gab die Tür frei. Ich betrat die Wohnung. Ginny schloß die Tür und ging an mir vorbei. Sie schritt durch den schmalen Korridor. Wenn sie sich bewegte, raschelte die Seide des Gewands.
    Am Ende des Flurs stand eine Tür offen. In dem dahinter liegenden Raum brannte nur ein schwacher Lichtschein.
    Grünes Licht passend zu ihrem Haar. In Ginny schien Maxine eine würdige Nachfolgerin gefunden zu haben.
    Ich betrat den Raum. Im nächsten Augenblick glaubte ich mich in eine andere Welt versetzt. Das Licht ließ auch die

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