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0028 - Invasion der Monster

0028 - Invasion der Monster

Titel: 0028 - Invasion der Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Wiemer
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Informationen überflüssig. »Jedenfalls bin ich ziemlich sicher, daß das seltsame Buch und der Keller tatsächlich der Ausgangspunkt der Gefahr sind.«
    »Könnten Sie ihn orten?«
    »Ich glaube nicht. Es käme auf ein entsprechendes Experiment an. Aber zunächst einmal sollten wir versuchen, Miß Conde aus der Trance zurückzuholen.«
    »Es ist unmöglich. Ich habe alles versucht, ich…«
    »Vielleicht gibt es noch ein Mittel.« Zamorra zögerte. »Aber es ist gefährlich, Gordon«, sagte er ernst. »Das Mädchen steht unter einem Bann, dessen Kraft und Beschaffenheit wir nicht kennen. Und es ist immer gefährlich, einen sehr starken Bann mit Gewalt zu brechen.«
    Gordon Hallinger senkte den Kopf.
    »Ja, ich weiß«, sagte er tonlos. »Aber ich weiß auch, was geschieht, wenn wir nichts tun. Dann würde Philippas Geschick unlösbar mit dem dieses teuflischen Unbekannten verknüpft sein, und das wäre noch gefährlicher.«
    »Allerdings, Gordon. Sie sind also damit einverstanden, daß ich es versuche?«
    »Sicher. Kann ich dabeisein?«
    Zamorra nickte.
    Er hatte seinen Stuhl zurückgeschoben. Prüfend sah er sich im Zimmer um, suchte nach möglichen Störquellen – aber auch Dr. Hallinger verstand etwas von seinem Fach, und die Bedingungen waren ideal für einen Versuch, wie ihn der Professor vorhatte.
    Als er sich vorsichtig auf den Rand des Ledersofas niederließ und in Philippa Condes schönes, bleiches Gesicht sah, spürte er etwas wie eine düstere Ahnung in sich hochsteigen.
    Das Mädchen war dem Tod geweiht.
    Er wußte es plötzlich, spürte es mit jeder Faser, mit allen Sinnen – aber er dachte an Hallinger, der Philippa liebte, und eine verbissene Entschlossenheit fegte die Zweifel hinweg.
    Vielleicht irrte er sich.
    Vielleicht gab es doch eine Chance. Er mußte es versuchen, mußte es einfach – denn wenn er nichts tat, war das Medium mit Sicherheit verloren.
    Er atmete tief durch, suchte die Erregung zu betäuben, da er für das bevorstehende Experiment vor allem Ruhe und Sicherheit brauchte. Seine Lippen preßten sich zusammen. Langsam öffnete er den obersten Knopf seines Hemdes, nahm das Amulett von seinem Hals und schlang sich die dünne silberne Kette um die Hand.
    Wie die Berührung winziger, sanfter Finger glitten die silbernen Lichtreflexe über Philippas Gesicht. Langsam und gleichmäßig ließ Zamorra den Talisman von dem Gesicht des Mediums hin und her pendeln. Hell strahlte das Metall auf. Eben noch hatte es das sanfte Licht der Lampe zurückgeworfen, jetzt entwickelte es seine eigene Helligkeit, schien von innen heraus zu leuchten und den ganzen Raum mit seiner eigentümlichen Kraft zu füllen.
    Nicole sah weder das Amulett noch seine geheimnisvolle Strahlung zum erstenmal. Dr. Hallinger dagegen, sensibel in solchen Dingen, war fasziniert und bis ins Innerste aufgewühlt. Er schluckte hart, er wollte etwas wagen, eine Frage stellen – doch dann verstummte er, weil Philippa Conde in der gleichen Sekunde eine Bewegung machte.
    Sie wurde unruhig.
    Ihre Lider zuckten, die Lippen bewegten sich lautlos. Tiefer und heftiger atmete sie, und ein langgezogener Seufzer kam aus ihrer Kehle.
    »Philippa?« fragte der Professor leise.
    Ihre Augen öffneten sich.
    Der Blick ging ins Leere, sie schien zu lauschen, Immer noch bewegten sich die zitternden, blutleeren Lippen.
    »Das Buch«, flüsterte sie. »Das Namenlose Buch… Das Buch der…«
    Sie verstummte abrupt.
    Das bleiche Gesicht verzerrte sich wie unter Qualen. Ihr Blick schien sich immer noch in unvorstellbare Fernen zu verlieren, sie folgte dem pendelnden Amulett nicht mit den Augen, und Zamorra spürte, daß ihr Geist zu weit fort war, um ihn zu erreichen.
    Schweiß stand auf seiner Stirn.
    Er konzentrierte sich, spannte alle seine Kräfte. Er wußte, daß es vergeblich war, er spürte, daß das schöne Medium unaufhaltsam der Katastrophe zutrieb, aber irgend etwas in ihm wollte es einfach nicht wahrhaben.
    »Philippa!« rief er beschwörend. »Schau das Amulett an! Das Amulett! Es zieht dich zurück! Spürst du es nicht? Du mußt es ansehen! Es wird dich zurückholen!«
    »Das Buch«, stöhnte sie. »Das Buch…«
    »Nein, nicht das Buch, Philippa! Sieh das Amulett an! Folge ihm mit den Augen! Du kannst es! Du brauchst es nur zu versuchen, Philippa, dann bist du gerettet. Schau es an! Komm zurück, Philippa! – Komm zurück!«
    Wie ein Krampf lief es über ihre Schultern.
    Ihre Augen flackerten. Für den Bruchteil einer Sekunde schien

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