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0028 - Invasion der Monster

0028 - Invasion der Monster

Titel: 0028 - Invasion der Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Wiemer
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fest, zog die Fackel zurück und wartete, bis das Schreien verebbte.
    »Sprich!« befahl er. »Sprich, oder du wirst es bereuen!«
    Das Mädchen flog an allen Gliedern. Sie war unfähig, einen klaren Gedanken zu fassen – aber der Bann, unter dem sie stand, hatte bewirkt, daß sich die Worte tief in ihr Gedächtnis gruben.
    »Ihr Herren der Finsternis«, begann sie erstickt. »Ich bin euer… Als Opfer komme ich zu euch – mein Blut soll euch den Weg in diese Welt öffnen. – Nehmt mein Blut – das ich vergieße, auf daß aus dem Chaos eine neue Gottheit erstehe …«
    Karz lächelte triumphierend.
    Rasch schob er die Fackel zurück in ihre Halterung. Erneut packte er das Mädchen, warf sie mit einem brutalen Ruck auf den Altar und fesselte ihren Körper mit dünnen Nylonschnüren an den dunklen Stein.
    Keines Menschen Hirn hatte die scheußlichen Riten ersonnen, die er sich zu vollziehen anschickte. Hilflos war das unglückliche Opfer der Hölle preisgegeben, und die Schreie, die durch das Gewölbe hallten, wurden immer lauter, immer entsetzlicher, und wollten kein Ende nehmen.
    Aber die menschliche Bestie, die den Anweisungen des Namenlosen Buches folgte, konnte sicher sein, daß kein Laut nach draußen dringen würde…
    ***
    Zamorra und seine Sekretärin landeten am späten Abend auf dem John F. Kennedy International Airport.
    Der Professor hatte seinem Kollegen telegrafiert, daß er kommen werde, aber er wunderte sich nicht darüber, daß Dr. Hallinger sie nicht abholte. Nur kurz fuhr er mit Nicole in die Wohnung, die er auch nach der Übersiedlung ins Château Montagne behalten hatte, da ihn seine wissenschaftliche Arbeit oft nach New York führte.
    Dann ließen sie sich von einem Yellow Cab zur Fifth Avenue fahren, wo Gordon Hallinger ein Apartment mit Blick auf den Central Park bewohnte.
    Der Arzt und Parapsychologe hatte offenbar auf sie gewartet, denn er öffnete, noch ehe Zamorra klingeln konnte. Gordon Hallingers markantes, sonst so energisches Gesicht wirkte bleich und eingefallen. Tiefe Ringe lagen unter seinen Augen, die Lider zuckten nervös. Er begrüßte Nicole, schüttelte dem Professor die Hand und ließ mit einem tiefen Atemzug die Schultern sinken.
    »Ich bin froh, daß Sie gekommen sind«, sagte er tonlos. »Ich weiß nicht mehr, was ich tun soll. Ich sehe die Gefahr, aber…«
    Er stockte abrupt. Sein Blick glitt von Nicole zu Zamorra. Der Professor verstand die unausgesprochene Frage und lächelte leicht.
    »Sie können vollkommen offen sprechen, Gordon. Miß Duval ist nicht nur meine Sekretärin, sondern auch meine Assistentin und als solche stets eingeweiht. Ich wüßte längst nicht mehr, was ich ohne sie anfangen sollte.«
    Nicole warf ihrem Chef einen sphinxhaften Blick zu. Dr. Hallinger nickte nur. Ein schmerzlicher Ausdruck kerbte sich um seine Lippen – aber Zamorra begriff den Grund erst, als er hinter dem Hausherrn den großen, abgedunkelten Wohnraum betrat.
    Lediglich eine gedämpfte Tischlampe brannte und warf ihren warmen Schein über kostbare alte Möbel in spanischem Stil, Teppiche und schwere Vorhänge. An der rechten Seite des Zimmers stand ein flaches Ledersofa. Die junge Frau, die sich dort ausgestreckt hatte, regte sich nicht. Ihre Hände hatten sich ineinander verkrampft, das Gesicht, von einer Flut pechschwarzer Haare wie von einem Vlies umgeben, war bleich und still, und sie schien in tiefer Bewußtlosigkeit zu liegen. Lediglich ihre Brust hob und senkte sich langsam, und ab und zu bewegten sich unruhig die Augäpfel unter den geschlossenen Lidern.
    »Philippa Conde«, sagte Dr. Hallinger leise. »Sie ist nicht nur mein Medium, sondern auch die Frau, die ich heiraten will. Ich weiß nicht, was mit ihr los ist. Als Arzt kann ich mir ihren Zustand einfach nicht erklären.« Seine Zähne preßten sich aufeinander, und seine Stimme bekam einen verzweifelten Unterton. »Ich weiß nur, daß ich daran schuld bin, daß ich…«
    »Erzählen Sie von Anfang an, Gordon«, bat Zamorra ruhig.
    Dr. Hallinger nickte.
    Er bot den Gästen Plätze an, holte eine Cognacflasche und drei Schwenker aus dem Schrank und schenkt unaufgefordert ein. Nicole und Zamorra nahmen einen Schluck, um ein wenig die Hektik des überstürzten, anstrengenden Fluges abzuschütteln. Gordon Hallinger leerte das Glas in einem einzigen Zug.
    Zuerst stockend, dann immer flüssiger begann er von dem Verlauf jener Seance zu erzählen, die ihn zu dem Telegramm an Professor Zamorra veranlaßt hatte. Seine

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