Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0028 - Invasion der Monster

0028 - Invasion der Monster

Titel: 0028 - Invasion der Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Wiemer
Vom Netzwerk:
gellenden Schrei ausstieß. Ein paar Sekunden lang, hallte der Wagen von dem gräßlichen Geheul wider – dann hatte Zamorra auch bei dem jungen Holländer den Bann gebrochen. Breukelen sah sich um, und der Ausdruck seines Gesichtes verriet deutlich, daß er nicht die geringste Ahnung hatte, was geschehen war.
    Auch Mark Rickett sah es. Hart preßte er die Lippen zusammen.
    Er wollte ebenfalls in den Wagen klettern, wollte Fragen stellen – aber er kam nicht dazu, weil ihm im gleichen Augenblick jemand etwas zurief, das Zamorra nicht verstehen konnte.
    Der G-man zuckte wie unter einem Hieb zusammen.
    »Kommen Sie, Professor!« stieß er hervor. »Dieses geheimnisvolle rote Zeug scheint tatsächlich zu existieren.«
    Zamorra wandte sich rasch ab und sprang von der Ladefläche.
    Hallinger folgte ihm – um die beiden jungen Männer konnten sie sich später kümmern. Sie sahen sich um, entdeckten Mark Rickett der einem uniformierten Cop auf der anderen Straßenseite zustrebte, und überquerten ebenfalls die Fahrbahn.
    Der Polizist stand an der Bordsteinkante.
    Etwas Rotes, Schleimiges lag vor ihm im Rinnstein – eine Art Gallertkugel, die leicht vibrierte. Zamorra preßte die Lippen zusammen, spürte das leichte Brennen des Amuletts in seiner Hand. Er sah, wie der Uniformierte den Kopf hob – und gleichzeitig sah er, wie sich die ekelhafte Schleimkugel bewegte.
    Etwas wie Tentakel eines Polypen bildete sich.
    Blitzschnell zuckte es vor – und noch ehe Zamorra einen Warnruf aus stoßen konnte, hatte sich der rötliche Fangarm um den Knöchel des Polizisten geschlungen.
    Der Beamte fuhr zusammen.
    Trotzdem schien er die Berührung an seinem Bein nicht zu spüren, denn er blickte nicht nach unten. Sekundenlang blieb er starr stehen, als lausche er auf etwas – und dann, von einem Moment zum anderen, verzerrte sich sein gutmütiges rotes Gesicht zu einer gräßlichen Fratze.
    Ein Wutschrei brach über seine Lippen.
    Nackter Mord funkelte in seinen Augen, und seine Züge hatten nichts Menschliches mehr, als er blitzartig die Lasche seiner Koppelhalfter hoch riß und den schweren langläufigen Smith and Wesson herauszerrte…
    ***
    Daniel Karz wich einen Schritt zu rück.
    Bisher hatte ein unheimliches Leuchten den Raum erhellt, obwohl die Kerzen längst erloschen waren, jetzt schien sich inmitten des ungewissen Lichts eine Wolke tiefer Schwärze zu bilden. Ein Gestank, der entfernt an verbranntes Gummi erinnerte, breitete sich aus. Zwei glühende Punkte erschienen – Augen, die grünlich glommen, sich vergrößerten, mit einem funkelnden, lauernden Blick umhersahen.
    Die schwarze Wolke verdichtete sich, nahm Konturen an, und allmählich schälten sich aus der Finsternis die Umrisse einer gigantischen Gestalt.
    Mehr als zwei Meter maß das Monster, das aus dem Nichts aufgetaucht war. Schwarzes Fell wuchs auf dem mächtigen Gorillaleib.
    Die langen, baumelnden Arme endeten in Pranken mit mörderischen Krallen, und auf den breiten Schultern saß der Kopf eines überdimensionalen schwarzen Panthers, dessen Reißzähne gelblich schimmerten. Ein paar Sekunden lang stand das Untier reglos da, leicht nach vorn geneigt, mit unruhig witternden Nüstern. Die grünen Raubtierlichter glitten umher, dann wandte sich die Bestie mit einer geschmeidigen Bewegung um, trottete zur Tür und verschwand über die steile Steintreppe wie von einer unsichtbaren Schnur gezogen.
    Daniel Karz atmete rasch und heftig.
    Seine Augen funkelten, die Erregung verzerrte seine Züge. Fasziniert beobachtete er, wie sich die Beleuchtung erneut änderte, wie die dunkle Wolke und der kalte Messingglanz an ihren Rändern verschwanden und sich statt dessen eine Unzahl winziger, glühender Punkte bildeten.
    Flammen begannen zu tanzen.
    Sie wuchsen, wurden zu lodernden Feuersäulen, von denen eine Art eisiger Kälte ausströmte. Zuckend und hüpfend wie Kobolde bewegten sie sich ein paar Inch über dem Boden, formierten sich zu einem grotesken Reigen und schwebten ebenfalls zur Tür. Nur Sekunden dauerte es, dann waren sie verschwunden, waren unterwegs, um Angst und Schrecken unter den Menschen der Stadt zu verbreiten, und in dem Kellerraum mit dem Altarstein blieb dichte, undurchdringliche Finsternis zurück.
    Daniel Karz hielt den Atem an.
    Er spürte eine Ausstrahlung von so unheimlicher, intensiver Drohung, daß nackte Furcht sein Inneres zusammenkrampfte. Aus der Hölle selbst schien ihn der Pesthauch des Bösen anzuwehen. Ein dumpfes Grollen hing

Weitere Kostenlose Bücher