Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0028 - Invasion der Monster

0028 - Invasion der Monster

Titel: 0028 - Invasion der Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Wiemer
Vom Netzwerk:
ein Würgen in der Kehle. Schweiß brach ihm aus. Verzweifelt warf er den Kopf herum – und erkannte Kristersen, der in einem gleichmäßigen, nicht einmal sonderlich schnellen und gerade deshalb umso unheimlicheren Wolfstrab hinter ihm herkam.
    Der junge Deutsche lief um sein Leben.
    Er wußte es. Niemand hatte es ihm gesagt, er wußte es nicht einmal verstandesmäßig – aber tief in ihm schien sich die Todesangst wie ein glühender Klumpen zusammenzuballen. Vor ihm dehnte sich die Brücke, schien kein Ende zu nehmen. Er rannte, rannte mit der Kraft der Verzweiflung, und hinter sich hörte er näher und immer näher die Schritte des Mannes, der vor Minuten noch sein Freund gewesen war.
    Schon glaubte er, den Atem des Verfolgers im Nacken zu spüren.
    Ein tierhaftes Fauchen schlug an sein Ohr. Wie ein Peitschenhieb traf ihn das Entsetzen, er stolperte, verlor das Gleichgewicht und warf sich mit einem wilden Angstschrei nach vorn.
    Hart landete er auf Ellenbogen und Knien und rollte über das Pflaster. Auf dem Rücken blieb er liegen, hob in einer Geste hilfloser Abwehr die Arme vor das Gesicht. Sein Körper krampfte sich, er erwartete jeden Moment, daß das Grauen über ihn kommen werde – und er brauchte ein paar Sekunden, um zu begreifen, daß überhaupt nichts geschah.
    Mühsam hob er den Kopf, starrte aus brennenden Augen dorthin, wo er den Verfolger wußte.
    Ove Kristersen war da.
    Nur zwei, drei Yard entfernt…
    Aber er stand starr, von einem unsichtbaren Bann zurückgehalten, seine Hände zuckten und bewegten sich, als tasteten sie eine gläserne Wand ab, und sein Gesicht verzerrte sich zu einer geifernden, unmenschlichen Fratze der Wut.
    Michael Obermaier, der Student aus Germany, war in Sicherheit, obwohl er das zu diesem Zeitpunkt überhaupt noch nicht begriffen hatte.
    ***
    Der amerikanische FBI hatte – genau wie Scotland Yard in England und die französische Sûreté – ein paar Spezialisten, die sich mit der Aufklärung von Fällen befaßten, denen die Polizei mit normalen Mitteln nicht beikommen konnte.
    Mark Rickett aus New York war einer von ihnen.
    Dr. Hallinger kannte ihn. Er hatte dem G-man einmal dabei geholfen, einen Mörder zu fangen, der telepathische Fähigkeiten besaß und den er zufällig bei einer Seance orten konnte. Mark Rickett wußte also, daß der grauhaarige Arzt und Parapsychologe ein durchaus ernstzunehmender Wissenschaftler war, der nicht leichtfertig irgendwelche Behauptungen aufstellte – aber was er jetzt mit leiser, seltsam brüchiger Stimme berichtete, das lag für den FBI-Beamten einfach jenseits allen Denk- und Vorstellbarem.
    Rickett schüttelte den Kopf. Fassungslos.
    »Das ist Wahnsinn, Dr. Hallinger! Ich kann nicht glauben, daß Sie im Ernst sprechen. Gut, es mag Menschen mit gewissen übernatürlichen Kräften geben, mit Fähigkeiten, deren Ursprung die Wissenschaft noch nicht erforscht hat. Aber ein Dämonenreich? Und dann noch fein säuberlich unterteilt in Dimensionen, eine immer scheußlicher als die andere?« Rickett schüttelte den Kopf und ließ die flache Hand auf seinen Schreibtisch fallen. »Nein, Dr. Hallinger. Da hört die Phantasie auf! Sie als Forscher mögen es sich leisten können, sich in solche Spekulationen zu verlieren. Aber ich bin Polizeibeamter, ich…«
    »Und als solcher sind Sie für die Bürger dieser Stadt verantwortlich«, schaltete sich Zamorra ein. »Mr. Rikkett, ich begreife, daß Sie uns zum jetzigen Zeitpunkt weder glauben können noch wollen. Aber Sie sollten sich zumindest bereit finden, die Maßnahmen zu diskutieren, die zu ergreifen wären, falls sich die Bedrohung als real herausstellt. Ich bin davon überzeugt, daß Sie Ihre Meinung sehr schnell ändern werden, aber dann könnte es zu spät sein.«
    Mark Rickett preßte die Lippen zusammen.
    Er sah Zamorra an. Für Sekunden kreuzten sich ihre Blicke, verkeilten sich ineinander – und der junge G-man konnte sich der Überzeugungskraft in den Augen des anderen nicht entziehen.
    »Nehmen wir an, Sie haben recht«, sagte er. »Nehmen wir an, diese wahnwitzige Geschichte enthält auch nur ein Körnchen Wahrheit! Können wir dann überhaupt noch etwas tun?«
    »Wenig genug«, sagte Zamorra ruhig. »Wir haben bereits alles versucht, um zu verhindern, daß das Unheil sich über die Grenzen von Manhattan ausbreitet. Ob unsere Maßnahmen wirksam sind, muß die Zukunft zeigen. Darüber hinaus gibt es aber eine Reihe von Waffen, die sich in dem einen oder anderen Fall bereits im

Weitere Kostenlose Bücher