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0028 - Invasion der Monster

0028 - Invasion der Monster

Titel: 0028 - Invasion der Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Wiemer
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Burschen müssen plötzlich verrückt geworden sein. Zwei konnten wir überwältigen. Den dritten mußten wir erschießen – er ging mit einem Messer auf das Mädchen los.«
    Bei den letzten Worten wies er zum Gehsteig hinüber. Ein bärtiger junger Mann stand an der Hauswand und hatte den Arm um die Schultern eines schokoladenbraunen Girls gelegt, das hemmungslos schluchzte. Der Polizist nannte ihre Namen: Patty Linden, wohnhaft in Harlem, und Michael Obermaier, Student aus Germany.
    Der junge Deutsche machte einen völlig verstörten Eindruck. Seine Finger zitterten, als er die Zigarette nahm, die Rickett ihm anbot. Er inhalierte tief und schüttelte den Kopf.
    »Ich begreife das nicht«, brachte er heraus. »Ich begreife es einfach nicht! Es… es muß dieses rote Zeug gewesen sein, es …«
    »Rotes Zeug?« Rickett runzelte die Stirn. »Rauschgift?«
    »Nein. Keiner von uns hat Drogen genommen, wir haben nicht mal Alkohol getrunken. Aber in der Gosse lag so ein rotes Zeug herum. Eine Art… Schleim!« Michael Obermaier biß sich auf die Lippen und schauerte. »Rinus ist hingegangen und wollte es sich ansehen. Dann drehte er plötzlich durch und stürzte sich auf Maryke. Ove und ich wollten ihn zurückreißen, aber wir schafften es nicht. Rinus schlug uns beide nieder. Ove – fiel dabei mit dem Arm in das rote Zeug. Und plötzlich drehte er auch durch. Er wollte mich umbringen! Ich bin weggelaufen, über die Brücke …!«
    »Und weiter?« fragte Zamorra gespannt.
    Der Junge zuckte die Schultern. »Ich weiß nicht. Ove blieb plötzlich zurück. Er schien nicht weiter zu können – als sei er gegen eine unsichtbare Mauer gelaufen.«
    Der Professor atmete tief durch.
    Die Sperre funktionierte – zumindest das hatten sie erreicht. Was immer in den nächsten Stunden oder Tagen an Schrecklichem geschah, es würde auf Manhattan beschränkt bleiben und sich nicht wie eine Seuche über die ganze Welt verbreiten können.
    »Und wo haben Sie dieses merkwürdige rote Ding gesehen?« fragte er.
    Michael Obermaier preßte die Lippen zusammen. Widerstrebend zeigte er auf eine bestimmte Stelle am Bordstein. »Da war es. Aber es ist verschwunden.«
    Für einen Moment blieb es still.
    »Roter Schleim«, wiederholte Mark Rickett gedehnt. »Das ist doch kompletter Blödsinn! Vermutlich waren die Burschen bis zum Kragen mit Rauschgift vollgepumpt und…«
    »Ich bin Arzt«, unterbrach ihn Hallinger. »Wenn die jungen Leute unter Rauschgift stehen, kann ich das feststellen.«
    »Okay, dann versuchen Sie es! Kommen Sie!«
    Rickett ging voran zu einem vergitterten Kastenwagen. Hallinger und Zamorra folgten ihm. Rinus van Gemert, der die junge Holländerin umgebracht hatte, war erschossen worden. Ove Kristersen und Henk Breukelen kauerten schwer gefesselt auf einer der Bänke, und die Handschellen an ihren Gelenken waren mit der entsprechenden Vorrichtung an der Wagenwand verbunden.
    Ihre keuchenden Atemzüge, die verzerrten Gesichter und das haßerfüllte Funkeln in den Augen verrieten auf den ersten Blick, daß etwas mit ihnen nicht stimmte. Kristersen versuchte, mit den Zähnen nach Hallingers Hand zu schnappen, als der Arzt ihn untersuchen wollte. Der grauhaarige Mediziner wich zurück und warf Zamorra einen ratlosen Blick zu.
    »Ich glaube nicht, daß es Rauschgift ist«, sagte er langsam.
    »Und was dann, zum Teufel?« stieß Mark Rickett durch die Zähne.
    Zamorra schwang sich schweigend auf die Ladefläche des Wagens.
    Er trug das Amulett in der Jackentasche bei sich. Jetzt holte er es heraus, verbarg es so in der Hand, daß die anderen es nicht sehen konnten, und näherte seine Rechte langsam Ove Kristersens Stirn.
    Der Norweger brüllte auf.
    Seine Augen quollen aus den Höhlen, das Gesicht verzerrte sich, in panischer Angst warf er den Kopf hin und her. Ganz kurz drückte ihm Zamorra die Hand auf die Stirn, so daß das Metall des Amuletts seine Haut berührte – und in der gleichen Sekunde ging mit Ove Kristersen eine Verwandlung vor.
    Sein Körper zuckte zusammen wie unter einem Stromstoß.
    Noch einmal brüllte er auf, dann sank ihm der Kopf auf die Brust, und seine Muskeln entspannten sich. Für einen Moment sah es so aus, als sei er in tiefe Bewußtlosigkeit versunken, doch es dauerte nur eine halbe Sekunde, bis er wieder den Kopf hob.
    Er blinzelte.
    Verwirrt blickte er umher und schluckte krampfhaft.
    »Wo bin ich?« flüsterte er. »Was ist passiert, was…«
    Er fuhr zusammen, weil Henk Breukelen neben ihm einen

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