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003 - Die schwarze Rose

003 - Die schwarze Rose

Titel: 003 - Die schwarze Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dara Joy
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oder einfach nur „Möhre". Weil er wusste, dass sie sich darüber ärgerte, benutzte er diese Spitznamen am häufigsten.
    An ihrem dreizehnten Geburtstag hatte sie die goldene Möhre bekommen. Einige Stunden später kletterte sie auf einen Baum, um John und Lady Mirot nachzuspionieren. Die beiden saßen auf einer Bank in einem abgeschiedenen Teil des Gartens. Schon beim Lunch hatten sie einander seltsame Blicke zugeworfen, und nun wollte Chloe feststellen, was das bedeutete. Bald fand sie es heraus. Lord Sexton und die Lady umarmten sich leidenschaftlich, und seine Hand berührte ihr Dekollete.
    In Chloes Brust brannte ein grässlicher Schmerz, und sie konnte kaum atmen. Bisher hatte sie geglaubt, John würde ihr allein gehören. Von seinen Affären wusste sie nichts.
    Zum ersten Mal in ihrem jungen Leben fühlte sie sich betrogen. Viel zu jung, um Johns Verhalten zu begreifen, stieg sie vom Baum hinunter, um ihm bittere Vorwürfe zu machen. Sie hatte noch nie ein Blatt vor den Mund genommen.
    Als er aus den Augenwinkeln beobachtete, wie sie an einem Ast hing und hinabspringen wollte, ärgerte er sich einerseits über ihre Einmischung in sein Privatleben - andererseits fürchtete er die Gefahr, die ihr drohte. Sofort ließ er die Frau los und rief wütend Chloes Namen. Da landete sie bereits im Gras. Er rannte zu ihr, voller Angst, sie hätte sich verletzt. Angewidert wich sie vor ihm zurück, was ihn zutiefst bestürzte. Noch nie hatte sie sich von ihm abgewandt.
    Um seine Unsicherheit zu überspielen, schrie er sie an: „Ich bin ein Mann! Was hast du erwartet?" Aber er konnte ihr nicht in die Augen schauen.
    Über ihre erhitzten Wangen rollten Tränen. „Ich hasse dich."
    Flehend streckte er ihr eine Hand entgegen. „Mit uns beiden hat das nichts zu tun, Möhre."
    Damit war das Maß endgültig voll. Sie riss den Anhänger von ihrem Armband, warf ihn John vor die Füße und ergriff die Flucht. Obwohl er mehrmals nach ihr rief, antwortete sie nicht. Es dauerte Monate, bis sie wieder mit ihm sprach. Inzwischen wusste sie über seinen lockeren Lebenswandel Bescheid, und ihre Beziehung zu ihm hatte sich verändert. Sie standen sich immer noch nahe, in gewisser Weise sogar noch näher als zuvor, aber auf einer neuen Ebene.
    Seit jenem Tag hatte er sie nie mehr „Möhre" genannt. Und nun trug er das Amulett.
    Ihre Finger umschlossen den kleinen goldenen Anhänger. Diesmal stiegen ihr aus anderen Gründen Tränen in die Augen. John hatte die Möhre behalten. Offenbar hing sie Tag und Nacht an seinem Hals. Was das bedeutete, erriet sie mühelos.
    Statt ihre Hand wegzuschieben - wie die Hände aller Frauen, die den Talisman berührt hatten - umfasste er Chloes Finger und hielt sie mitsamt der goldenen Möhre fest. Diese schlichte, zärtliche Geste rührte ihr Herz. Überwältigt schlang sie ihren freien Arm um seinen Hals, schloss die Augen und küsste ihn liebevoll. An ihren Lippen spürte sie seine heftigen Atemzüge. Da erkannte sie, dass er ziemlich lange die Luft angehalten und abgewartet hatte, wie sie den Anblick des Amuletts aufnehmen würde. Verwundert fragte sie sich: Trotz all seiner Erfahrung - wie viel weiß er wirklich über die weibliche Seele?
    Voller Hingabe schmiegte sie sich an ihn, und er begann langsam in sie einzudringen.
    Sie spürte sein Zittern. Zögernd unterbrach er die Bewegung. „Meine Süße, ich will dir nicht wehtun."
    „Das musst du nicht befürchten, John. Nie mehr."
    Und sie verspürte tatsächlich nur geringe Schmerzen. Jetzt wusste sie endgültig, dass es gut und richtig gewesen war, John in den Hafen der Ehe zu locken. Für sie beide. Vor lauter
    Glück vergaß sie ihre Angst. Offenbar spürte er die Veränderung, die in ihr vorging, denn er hauchte einen Kuss auf ihren Busenansatz. Als sein Mund einen so intimen Körperteil liebkoste, stieß sie einen leisen Schrei aus.
    Er hob den Kopf, sah ihre Verblüffung und lächelte über ihr unschuldiges Entzücken.
    „Hat dich noch niemand an dieser Stelle geküsst, Chloe?" Sein Mund wanderte über die seidige Haut einer ihrer Brüste.
    „Nein . . .", wisperte sie.
    „Oder hier?" Seine Zunge spielte aufreizend mit der rosigen Spitze, die sich sofort verhärtete.
    „Nein", hauchte sie und staunte über die seltsamen Gefühle, die in ihrem Körper erwachten. Wie eine Blume, die nur für John erblühte, schien sich ihre Brust zu seinen Lippen emporzuheben.
    „Dann wirst du auch das noch nie gespürt haben." Er nahm die zarte Knospe in

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