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003 - Im Kabinett des Grauens

003 - Im Kabinett des Grauens

Titel: 003 - Im Kabinett des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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heilenden und nährenden Flüssigkeit aus der
Vene.
    Colin
Perkins atmete unregelmäßig und schwach. Seine Brust hob und senkte sich kaum.
    Die
überdimensionalen Schatten von Cromfields Fingern legten sich über das bleiche
Gesicht des Schwerverletzten.
    Für
eine Sekunde stockte Cromfield. Aus den Augenwinkeln heraus nahm er die
aufgezogene Spritze in der Plastikschachtel wahr.
    Die
Lippen des mehrfachen Mörders verzogen sich zu einem bösartigen Grinsen. Er
drehte sich herum, warf den Deckel von der Schachtel und griff mit ruhiger Hand
nach der Spritze. Mit dem Daumen drückte er den Kolben hinab, und die
aufgefüllte Flüssigkeit spritzte dem ahnungslosen Colin Perkins über das
Gesicht.

Dann
zog Cromfield die Spritze abermals auf.
    Luftbläschen
bildeten sich an den Stellen, wo ein Rest der Flüssigkeit im Glaszylinder
verblieben war. Cromfield stach die Kanüle in die Vene des Piloten und drückte
den Kolben herab. Injizierte Luft in die Vene!
    Colin
Perkins bewegte sich auch jetzt nicht. Er spürte nicht, wie aus seiner tiefen
Bewusstlosigkeit die Ewigkeit des Todes wurde. Nur ein kleiner Schritt trennte
ihn noch von dieser Grenze.
    Sein
schwach schlagendes Herz blieb stehen, sein Atem wurde still.
    Da
wurde leise und mit Bedacht die Tür zum Krankenzimmer geöffnet.
    Auf
der Schwelle stand eine Schwester, die erstaunt innehielt und ungläubig auf die
Szene sah, die sich ihren Blicken bot.
    »Sind
Sie denn des Teufels, Mann?« kam es erschrocken über die Lippen der Frau. »Was
machen Sie denn hier? Wer hat Sie denn ...?« Weiter kam sie nicht.
    Derry
Cromfield wirbelte herum. Er hatte die Injektionsnadel noch nicht richtig aus
der Vene seines Opfers gezogen, so dass durch die heftige Bewegung die Ader
über eine Länge von drei Zentimetern aufgerissen wurde.
    Die
Krankenschwester schrie gellend auf, dass es durch den riesigen Korridor
hallte.
    Cromfield
riss bei seiner übereilten Bewegung das Infusionsgestell um. Klirrend
zerschellte der Glasbehälter am Boden. Der riesige Körper des in Wachs
gegossenen Verbrechers stürmte auf die Krankenschwester zu, während auf der
Station schon vereinzelt Türen aufgerissen wurden und Patienten neugierig
herankamen, um zu sehen, was passiert war.
    Die
Schwester taumelte zurück, als Cromfield wie ein Panzer auf sie einstürmte. Sie
fühlte den harten, kalten Körper und glaubte, mit der Faust eines Titanen
kollidiert zu sein.
    »Haltet
ihn auf!« schrie sie, noch ehe Derry Cromfield erneut nach ihr packen und sie
gegen die Wand schleudern konnte.
    Vier,
fünf Patienten, die sich ihm in den Weg stellten, wurden wie Kegel umgeworfen,
als Cromfield zwischen sie fuhr.
    Auch
Iwan Kunaritschew war durch die Schreie der Krankenschwester und durch die
allgemeine Unruhe und die Geräusche angelockt worden. Er erschien zwischen dem
Türpfosten seines Krankenzimmers. Was er sah, raubte ihm fast den Atem. Er sah
den Mann vor sich, dessen Gesicht ihm noch genau in Erinnerung war. Die
pockennarbige, brutale Visage, die Narbe unterhalb des linken Auges – Derry
Cromfield!
    Iwan
Kunaritschew, noch etwas wackelig auf den Beinen, hörte die Alarmglocke in sich
aufläuten. Der Unheimliche war gekommen, um seinen furchtbaren Plan
auszuführen. War es ihm gelungen? Jetzt war nicht die Zeit, um Fragen zu
stellen. Der bärenstarke Russe handelte.
    Trotz
seiner Behinderung warf er sich dem Unheimlichen entgegen und wollte ihm den
Weg zur Treppe abschneiden.
    Iwan
Kunaritschew war der beste Aikido- und Taekwondo-Kämpfer in den Reihen der
PSA-Agenten. Ehe Cromfield reagieren konnte, fühlte er sich schon gepackt und
über die Schultern des Russen geschleudert.
    Dumpf
schlug der schwere Körper zu Boden.
    Iwan
Kunaritschew bückte sich ein bisschen langsamer, als es sonst seine Art war, um
dem Gegner mit einem weiteren gezielten Hieb endgültig die Luft aus den Rippen
zu boxen. Doch ein Gegner, der nicht aus Fleisch und Blut bestand, ließ sich
nur schwer unter Kontrolle bringen ...
    Der
Russe merkte es spätestens in dem Augenblick, als ihm Cromfields Stiefelspitze
genau aufs Kinn knallte. Iwans Kopf flog nach hinten. Im Schädel des
PSA-Agenten dröhnte es, als habe jemand einen Gong geschlagen.
    X-RAY-7
war sofort wieder da. Er schüttelte sich wie ein Hund, der von einem Regenguss
nass geworden war, und stellte sich seinem Gegner. Die Rechte des Russen war
berüchtigt. Cromfield bekam die Wirkung zu spüren. Zwei, drei gezielte Schläge
trieben ihn zurück an die Fensterfront. Iwan

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