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003 - Im Kabinett des Grauens

003 - Im Kabinett des Grauens

Titel: 003 - Im Kabinett des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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herankam und auf dem
Parkplatz abgestellt wurde. Ein Mann stieg aus. Er war Henry Lloyd, ein junger
Assistenzarzt, der seinen Nachtdienst antreten wollte.
    Lloyd
war Mitte zwanzig. Er war von kräftiger Statur. Sein wuchtiger Kopf saß auf
einem Stiernacken, der wie ein Wulst über dem Kragenrand hervorquoll. Obwohl
der Arzt seit geraumer Zeit intensiv Sport trieb, gelang es ihm kaum, die
Fettwülste abzubauen. Dafür verdrückte er die auf der Insel beliebten
Lammsteaks in zu reichlichem Maß, dass die abtrainierten Pfunde durch die
Speisen schnell wieder ersetzt wurden.
    Lloyd
klemmte die schwarze Aktentasche unter den Arm, schlug geräuschvoll die Türen
zu und schloss ab.
    Vom
Rasen, der an den asphaltierten Parkplatz anschloss, wehte ihm der graue
Bodennebel zwischen die Beine und bewegte sich unter seinen Schritten wie eine
Rauchfahne.
    Henry
Lloyd lief raschen Schrittes auf die schmale, graue Eisentür zu, die nur wenige
Schritte vom Kellereingang entfernt lag. Er war ausnahmsweise etwas später
dran.
    Durch
den einsetzenden Nebel war er unterwegs aufgehalten worden.
    Der
Schlüsselbund rasselte in Lloyds rechter Hand. Neben der Tür befand sich eine
Klingel, unter der ein kleines Schild mit der Aufschrift Personal angebracht
war. Aber Lloyd wollte jetzt keine Schwester an die Tür rufen. Das
Pflegepersonal war ständig auf den Beinen; wenn es sich einrichten ließ, sollte
man ihm jeden unnötigen Schritt ersparen.
    Der
Schlüssel drehte sich im Schloss.
    Lloyd
drückte die Klinke herab. Da geschah es!
    Wie
aus dem Boden gewachsen tauchte der riesige Schatten hinter dem Assistenzarzt
auf. Es ging alles so schnell, dass Lloyd seinen etwas schwerfälligen,
kugeligen Körper nicht mehr rasch genug aus dem Gefahrenbereich bringen konnte.
    Der
Schlag in sein speckiges Genick wurde durch die körpereigene Fettschicht
beinahe abgefangen. Benommen wandte Lloyd den Kopf, starrte die einsneunzig
große Gestalt wie einen Geist an, ließ seine Aktentasche fallen und wollte den
mysteriösen Gegner anspringen. Doch dazu kam es nicht.
    Cromfields
Rechte krachte in seine Magengrube. Lloyd schnappte nach Luft. Sein Gesicht
wurde purpurrot. Dann schlossen sich auch schon die Hände des Fremden um seine
Gurgel und drückten so lange zu, bis der schwere, schwammige Körper schlaff und
regungslos wurde. Wie ein lästiges Anhängsel schleuderte Cromfield den jungen
Arzt die Kellertreppe hinab, ohne dem Unglücklichen noch einen Blick zu gönnen.
    Cromfield
war eine Bestie. Mitleid kannte er nicht.
    Er
handelte wie ein Roboter, obwohl ihn menschlicher Geist erfüllte.
    Der
unheimliche Mörder war bis zu diesem Moment auf dem stillen, düsteren
Klinikgelände noch nicht bemerkt worden.
    Zielstrebig
setzte er seinen Weg fort. Ein Zufall kürzte sein Eindringen in das Krankenhaus
ab.
    Cromfield
betrat den schmalen Flur hinter der Tür, drückte sie leise ins Schloss und
huschte dann durch den menschenleeren, mit gedämpften Lichtern erleuchteten
Korridor.
     
    ●
     
    Er
ahnte nichts, weil er nichts hörte und nichts sah. Colin Perkins lag in tiefer
Bewusstlosigkeit. Sein Gesicht hob sich kaum merklich von dem schneeweißen
Bettzeug ab. Still wie eine Puppe lag der schwerverletzte Pilot in den Kissen.
Er atmete unhörbar.
    Neben
seinem Bett war ein Gestell befestigt. Ein dünner, blauer Schlauch, der an
einem oben am Galgen befestigten Tropfbehälter angebracht war, führte zu einer
Vene. Der Behälter war mit einer gelblichen Flüssigkeit gefüllt. Durch die
Kanüle floss alle drei Sekunden ein Tropfen der Infusion in Perkins' Körper.
    Totenstille
herrschte in dem Einbettzimmer ...
    Auf
einem kleinen Tisch, ebenfalls neben dem Bett, standen auf einem gläsernen
Tablett Medikamente, lag unter der glasklaren Haube einer schmalen Schachtel
eine bereits aufgezogene Spritze.
    Nur
ein kleines, schwaches Licht brannte und tauchte das Innere des Krankenzimmers
trotz seiner nüchternen Einrichtung in eine freundliche Atmosphäre.
    Lautlos
wie unter einem Windhauch wurde die Tür nach innen geschoben. Ein großer,
dunkler Schatten fiel quer in den Raum, berührte das Bett, das Gesicht von
Colin Perkins ...
    Derry
Cromfield war am Ziel!
    Der
unheimliche Eindringling kam um das Fußende des Krankenbetts herum. Ohne eine
einzige Sekunde zu zögern, zog er die Decke über dem Kranken nach unten. Der
nackte Arm von Colin Perkins, in dem die Kanüle steckte, lag vor den Augen des
Unheimlichen.
    Cromfields
Finger rissen den Schlauch mit der

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