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0030 - Der Höllenlord

0030 - Der Höllenlord

Titel: 0030 - Der Höllenlord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franc Helgath
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gekommen war. In dem Raum, in den die Treppe nach oben mündete, bog er links in einen weiteren Gang ab. Er führte nach unten.
    Der Grund war glitschig, doch Bonzo machte das nichts aus. Er ging ihn jeden Tag.
    Immer dann, wenn er die »anderen« fütterte.
    Die Opfer des Herrn von Dunvegan Castle…
    Die Opfer, die einer obskuren und mörderischen Wissenschaft geweiht worden waren…
    Der Gang wurde immer steiler, erreichte dann seine tiefste Stelle.
    Bonzo setzte den Korb mit dem bestialisch stinkenden Inhalt ab.
    Seine klobigen Füße stießen gegen das Holz einer Falltür. Seine Hände tasteten nach dem schweren gußeisernen Riegel, der ein Entkommen von Lord Cordows Opfern verhinderte.
    Ein normaler Mann hätte den Riegel kaum bewegen können.
    Selbst Bonzo mußte sich anstrengen, um ihn zurückzuschieben.
    Im selben Moment ertönte von unten ein infernalisches Gekreische. Dissonant und überlaut schrillte es herauf. Bonzo lachte ein dröhnendes Lachen.
    Dann stemmte er die schwere Falltür hoch.
    Eine fahl schimmernde Hand tauchte aus der Öffnung.
    Bonzo versetzte ihr mit seinen klobigen Füßen einen derben Stoß, und die Hand zuckte zurück.
    Zufriedenheit malte sich auf dem Gesicht des Monsters. Zuerst packte er den Hund und warf ihn hinab.
    Tierisches Grunzen schallte herauf. Danach waren nur noch Freßgeräusche zu hören.
    Keine Hand tauchte mehr auf, und Bonzo schnaubte wie erleichtert. Es war nicht einfach, die Kreaturen dort unten zufriedenzustellen. Schon ein paarmal hatten sie versucht, auch ihn zu packen und ihn zu fressen. Bonzo hatte damals ein paar Hände und Köpfe zerschlagen müssen. Der Lord hatte geschimpft. Er hatte gemeint, daß man seinen »Studienobjekten« nichts antun dürfe.
    Doch heute waren sie friedlich; schmatzende Laute drangen herauf in den schmalen Gang.
    Und Bonzo verteilte seine Gaben. Heute waren sie überreichlich.
    Die »anderen« würden glücklich sein.
    Dann leerte er den Rest des Korbes in die Grube, stellte den Korb neben sich, schlug die schwere Falltür wieder zu und schob den Riegel in die geschmiedete Halterung.
    ***
    Es war Mittag geworden, ehe Mariot Lughton endgültig über dem Berg war. Bill war im Krankenhaus geblieben, bis er diese Nachricht hatte, während Professor Zamorra sich bei Gordon’s mit Nicole getroffen hatte.
    Nicole hatte einen kleinen Austin ausgeliehen. Der Wagen war zwar nicht komfortabel aber sehr wendig. Auf den kurvenreichen Straßen durch die Highlands konnte das von Nutzen sein. Außerdem befand sich auch in Malleig, an der Westküste Schottlands, eine Avis-Station, auf der sie den Leihwagen wieder abgeben konnten.
    Auf Skye zu fahren, lohnte nicht. Die bergige Insel hatte nur wenige Straßen. Und Glencoe, das Ziel ihrer Reise war ohnehin nur auf dem Seeweg oder mit einem Hubschrauber zu erreichen. Wenn sie erst einmal in Portree, der größten Ansiedlung der Insel, waren, würden sie sich von einem Kutter nach Glencoe bringen lassen. Auf diesem Wege waren auch die vier jungen Leute dorthin gelangt.
    Die Französin steuerte den rostroten Wagen zum Privatsanatorium, in das Mariot Lughton in den späten Vormittagsstunden überführt worden war. Professor Zamorra hatte einen Stadtplan auf seinen Knien ausgebreitet und schleuste Nicole sicher durch das Straßengewirr.
    Professor Zamorra hatte im Sanatorium angerufen und Bill auch erreichen können. Der Freund sollte sie schon an der Pforte erwarten, damit sie nicht noch länger aufgehalten wurden. Sie wollten spätestens noch in derselben Nacht in Glencoe ankommen. Auch Bills Gepäck hatten sie schon aus dem Hotel geholt. Bill hatte gepackt, als er Professor Zamorras Telegramm bekam.
    Bill stand schon auf dem Bürgersteig und setzte sich in den Fond des Wagens. Nicole sollte das erste Stück fahren.
    Die Stadt lag bald hinter ihnen. Eng wand sich die Straße die Berge hinauf, und Edinburg verschwand im Dunst. Bill und Zamorra vertrieben sich die Zeit, indem sie weitere Vermutungen über den Verbleib der Vermißten anstellten. Sie kamen zu dem Ergebnis, daß sie vorerst noch gar nichts unternehmen konnten. Sie mußten an Ort und Stelle recherchieren.
    In Margthoug, einem kleinen Bergnest, übernahm Professor Zamorra das Steuer. Der Austin bewährte sich vorzüglich. Am späten Nachmittag hatten sie die 265 Kilometer hinter sich.
    Von Malleig aus verkehrten die Kursschiffe alle halbe Stunde. Die drei hatten Glück. Sie hatten den Leihwagen wieder abgeliefert und erreichten das Schiff noch

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