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0032 - Der Turm der 1000 Schrecken

0032 - Der Turm der 1000 Schrecken

Titel: 0032 - Der Turm der 1000 Schrecken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Tenkrat
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Oberinspektor.«
    »Welches Gift haben Sie darin gefunden?« fragte ich schnell.
    »Keines.«
    Ich glaubte, mich verhört zu haben. »Wie war das?«
    »Es war kein Gift im Tee.«
    »Aber mein Freund fiel doch wie vom Blitz getroffen um und rührte sich nicht mehr. Und die Fliege, die vom Tee getrunken hatte, sie war auf der Stelle tot.«
    Der junge Arzt hob die Schultern. »Ich kann es nur wiederholen, der Tee war ungiftig, Oberinspektor.«
    Natürlich. Jetzt begriff ich, wer an der ganzen Geschichte gedreht hatte: das Biest mit den glühenden Augen. Es hatte den Tee auf magische Weise vergiftet. Kein Wunder, daß die Analyse nichts ergeben hatte.
    Die Kräfte des Bösen können auf chemischem Wege nicht festgestellt werden. Ich bat den Doc um Besuchserlaubnis. Zwei Minuten später stand ich vor Sukos Tür.
    Ich öffnete sie vorsichtig und traute meinen Augen nicht. Ich erwartete, einen halbtoten Suko bleich in seinem Bett liegen zu sehen, doch das Gegenteil war der Fall.
    Der Chinese hatte das Bett verlassen. Er wirkte kräftig wie eh und je, und seine Gesichtsfarbe war wieder ganz die alte.
    Man hatte ihn in ein weißes Anstaltshemd gesteckt. Er sah darin urkomisch aus. Ich war froh, darüber lachen zu können.
    »Wo sind meine Kleider?« fragte Suko mich mürrisch.
    »Was hast du vor?«
    »Ich möchte das Krankenhaus verlassen.«
    »Bist du denn soweit in Ordnung…?«
    »Ich fühle mich ausgezeichnet«, behauptete Suko.
    »Es ist noch nicht lange her, da hast du ganz anders ausgesehen.«
    »Hör mal, wie lange soll ich noch hierbleiben?« brummte Suko. »Du weißt, daß mich Krankenhäuser krank machen. Hol meine Kleider, sonst mache ich mich in diesem Geistergewand aus dem Staub.«
    Ich erzählte ihm, wie sehr ich mich um ihn gesorgt hatte. Er berichtete mir daraufhin von jenem Besuch, den er vor wenigen Augenblicken gehabt hatte. Der magische Schatten war also für die zahlreichen mysteriösen Vorfälle in der Stadt verantwortlich.
    Mit seinem Anschlag auf Suko hatte er uns zu verstehen gegeben, daß man ihn ernst nehmen mußte.
    Wir nahmen ihn ernst. Aber wir waren nicht gewillt, die Stadt zu verlassen, damit er leichtes Spiel hatte. Wir nahmen uns vor, mehr als bisher auf der Hut zu sein und ihn bei seiner nächsten Attacke zu stellen.
    Ich holte Sukos Kleider und verließ mit meinem chinesischen Freund nach Rücksprache mit dem Arzt das Hospital.
    Das Zwei-Mann-Team war wieder vollzählig.
    ***
    »Wo ist Carla Berg?« fragte Angela Scott.
    Herb Scatwell, der Verwalter, blieb stehen. »Fehlt jemand?«
    »Ja. Carla Berg fehlt«, stellte Roy Walker fest.
    »Sie mußte zur Toilette«, sagte Odetta Harrison. »Ich dachte, sie würde schon wieder zu uns stoßen… Vielleicht hat sie die Orientierung verloren. Diese Burg ist ja das reinste Labyrinth.«
    Arthur Broom begab sich zu einem der Fenster. Er öffnete es, beugte sich hinaus und rief: »Carla! Carla Berg, wo sind Sie?«
    Seine Stimme hallte durch den Burghof. Doch niemand antwortete.
    »Wir müssen umkehren und sie suchen«, meinte Jerry McCann.
    »Bist du ihr nicht nachgegangen?« fragte Odetta Dave Donovan.
    Jerry erschrak. Er warf Laureen McDonald, von deren Seite er nicht mehr wich, einen unsteten Blick zu und lachte nervös. »Ich? Weshalb hätte ich Carla nachgehen sollen?«
    »Du warst kurze Zeit weg«, behauptete Odetta.
    »Mein Schnürsenkel war abgerissen. Ich mußte ihn neu knüpfen. Ihr seid inzwischen weitergegangen. Ich habe euch aber schon nach einer Minute wieder eingeholt.«
    Odetta nahm die Antwort mit einem gleichmütigen Schulterzucken zur Kenntnis. Dave würde ohnehin nicht von seiner Behauptung abweichen.
    Odetta streifte kurz Herb Scatwells Gesicht. Sie erschrak und glaubte, daß über das Antlitz des Verwalters ein zufriedenes Grinsen gehuscht war.
    Freute er sich über Carlas Verschwinden? Wußte er, wo sich das Mädchen befand? Odetta konnte sich das nicht vorstellen. Scatwell war die ganze Zeit bei ihnen gewesen.
    Auch Sylvia Stipplefield sagte, man müsse Carla Berg suchen.
    »Warum unternehmen Sie nichts, Mr. Scatwell?« wollte Roy Walker ärgerlich wissen.
    »Tja, möchten Sie, daß wir den Rundgang in der entgegengesetzten Richtung fortsetzen?« fragte der Verwalter.
    »Haben Sie einen besseren Vorschlag?« erkundigte sich Arthur Broom.
    »Wir könnten uns in den Burghof begeben und da auf das Mädchen warten«, sagte Herb Scatwell. »Früher oder später muß sie dann zu Ihnen stoßen. Es gibt unzählige Möglichkeiten, in

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