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0033 - Der Pfähler

0033 - Der Pfähler

Titel: 0033 - Der Pfähler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wurde empfindlich auf der Schnauze getroffen und fiel ebenfalls ins Wasser. Er drehte sich ein paarmal und wurde von der Strömung abgetrieben.
    Das eisige Wasser reichte mir bis zu den Oberschenkeln. Ich watete vor, um ans Ufer zu gelangen, als der Blutsauger den nächsten Befehl ausstieß.
    Der zweite Wolf hechtete auf mich zu.
    Da peitschte ein Schuß.
    Der Knall wurde vom Nebel verschluckt. Ich sah, wie die graue Bestie mitten im Sprung zusammenzuckte und in das Wasser flog. Hoch spritzte es auf.
    Der Vampir brüllte.
    Wieder fiel ein Schuß. Der Vampir zog den Kopf ein. Neben ihm wurde ein Zweig vom Gebüsch gefetzt, und dann verschwand der Blutsauger im Wald.
    Rasch hatte ihn der Nebel verschluckt.
    Links von mir tauchte Suko aus der grauen Brühe auf. In der Hand hielt er eine Pistole. Sie war mit geweihten Silberkugeln geladen, wie meine Beretta.
    Suko wollte noch einmal schießen, doch da war der erste Wolf schon an Land geklettert und zwischen den Bäumen verschwunden.
    Ich watete ans Ufer, frierend wie ein Schneider.
    Suko grinste. »Hast du zu Hause keine Badewanne?« fragte er mich.
    »Ja«, erwiderte ich bissig. »Aber da gibt es keine Strömung!«
    Suko lachte und reichte mir die Hand. Ich griff fest zu und ließ mich an Land ziehen.
    »Komm in den Wagen. Vielleicht hat der Fahrer eine Decke. Du holst dir sonst den Tod.« Ich machte Freiübungen, schlug die Arme gegen meinen Körper und versuchte, mich aufzuwärmen.
    Suko starrte in den Nebel. »Der Vampir ist weg, verdammt!« fluchte er.
    »Hast du etwas anderes erwartet? Aber eine gute Seite hat mein Bad doch gehabt. Wir wissen, wo wir dran sind. Die Untoten haben sich hier schon breit gemacht.«
    Suko nickte. Er starrte auf das Wasser. »Fließend«, sagte er, »schade, daß der Blutsauger da nicht reingefallen ist. Dann wäre es aus mit ihm gewesen.«
    »Man kann nicht immer Glück haben.« Ich ging an Suko vorbei und stieg den Abhang hoch.
    Dabei beeilte ich mich. Arme und Beine waren immer in Bewegung, und schon bald begann meine Kleidung zu dampfen.
    Natürlich hielten wir auch Ausschau nach dem Vampir. Aber ihn in diesem Nebel zu entdecken, war so gut wie unmöglich.
    Ich war mir aber sicher, daß sich der Blutsauger irgendwann einmal zeigen würde. Das war nicht unsere einzige Begegnung. Weiterhin glaubte ich auch daran, daß noch mehr Vampire hier herumgeisterten. Es war ein Gefühl, das mir das sagte. Und getäuscht hat mich dieses Gefühl selten.
    Der Anstieg gestaltete sich ziemlich mühsam, aber schließlich hatten wir es geschafft.
    Geisterhaft sahen wir das Band der kurvigen Straße. Ich machte mir Sorgen um den Fahrer. Hoffentlich war er nicht dem Vampir in die Hände gefallen.
    Wir waren ungefähr dort aus dem Wald getreten, wo wir auch hineingegangen waren.
    Ich sah den Fahrer nicht, hörte ihn jedoch fluchen. Ein paar Schritte gingen wir zur Seite.
    Der Fahrer stand im Graben. Verzweifelt versuchte er, seinen Fiat hochzuwuchten. Er strengte sich dabei an, schimpfte, gab sich selbst Kommandos und schaffte es trotzdem nicht.
    Suko drängte ihn zur Seite. »Komm her, mein Freund, laß da mal richtige Männer ran!«
    Unser Fahrer ging zur Seite, und Suko sprang in den Graben. Dann packte er zu.
    Suko bewegte den Fiat zwar, aber herausheben konnte er ihn auch nicht.
    Der Rumäne lamentierte. »Ich habe es ja gleich gesagt. Viel Muskeln, aber wenig…«
    »Wirst du wohl ruhig sein!« fauchte Suko den guten Mann an.
    Der Fahrer schwieg erschrocken.
    Anschließend versuchten wir es zu dritt und schafften es tatsächlich, den Fiat wieder auf die Straße zu heben.
    Der Fahrer tanzte vor Freude und schlug abwechselnd mir und dann wieder Suko auf die Schultern.
    Freundlich erinnerte ich ihn daran, daß wir es eilig hatten. Er klemmte sich hinter das Steuer und fuhr ab, kaum daß wir eingestiegen waren.
    Bis Petrila hielt uns nichts mehr auf.
    ***
    »Wir sind da«, meldete sich der Rumäne wenig später mit stolzer Stimme. »Heil und ohne Unfall.«
    Vom Ort sahen wir nicht viel. Er lag verpackt in einer dicken Nebelsuppe. Häuser erkannten wir nur schemenhaft. Unser Fahrer betätigte jetzt dauernd die Hupe. Immer wenn sein Dreiklanghorn dröhnte, sprangen die Menschen fluchtartig zur Seite.
    »Ich fahre bis in die City«, meldete er. Bei dem letzten Wort wurde er rot vor Stolz. Er mußte es irgendwo mal aufgeschnappt haben.
    Mit dem Wort City bezeichnete er wohl den Marktplatz. Er wurde von alten Häusern eingerahmt und besaß in der Mitte einen

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