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0033 - Wir zogen ihm den Schafspelz aus

0033 - Wir zogen ihm den Schafspelz aus

Titel: 0033 - Wir zogen ihm den Schafspelz aus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir zogen ihm den Schafspelz aus
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gemerkt haben, dass sich die gute Ginger Punding überhaupt nicht festlegte. Sie antwortete zwar brav und prompt, aber sie sagte nichts. Sie hielt sich aus allem raus, belastete keinen Menschen und bot das Bild eines netten Mädchens, das kein Wässerchen trüben kann. Und gerade deshalb traute ich ihr nicht über den Weg. Ich ahnte, dass sie mir eine Menge verschwieg, aber noch fand ich keine Handhabe, sie in die Zange zu nehmen. Aber ich konnte ja schließlich warten.
    Wir trennten uns äußerlich als beste Freunde.
    Sie brachte mich bis zum Lift und wiederholte noch einmal ihre Versicherung, sie würde mir helfen, so gut sie könne. Ich nahm das dankend zur Kenntnis, glaubte ihr aber kein Wort. Sie wollte nicht mitspielen, schon im Hinblick darauf, dass das Magazin im alten Stil weitergeführt werden sollte.
    ***
    Den Rest des Nachmittags verbrachte ich in meiner Dienststelle. Ich legte die Gespräche und die Antworten nieder, verglich sie miteinander und legte mir so etwas wie eine Liste der verdächtigen Personen an. Sie konnte sich sehen lassen.
    Kim Poltac und ihr Freund, der Regisseur Asach Nebcome, waren die ersten Namen, die auf dieser Liste standen. Beide hatten handfeste Motive, Welton zu ermorden. Sie verfügten beide über kein Alibi und sollten von Weston erpresst und bloßgestellt werden.
    Hinter dem Namen des Butlers Morland malte ich vorerst mal ein Fragezeichen. Was daraus später wurde, konnte ich jetzt noch nicht sagen.
    Mir fiel allerdings auf, dass er seine Diskretion etwas übertrieb. Matt Winston, der Gauner mit der großen und dunklen Vergangenheit, interessierte mich kaum. Seine Zeit war vorüber. Die vier festgenommenen Gangster, die pausenlos verhört wurden, blieben bei ihrer Behauptung, sie seien von einem Unbekannten per-Telefon engagiert worden, um den Wandtresor leer zu räumen. Ich glaubte nicht, dass ihr Auftraggeber Matt Winston hieß.
    Stan Ryan, der Bauunternehmer, war da schon erheblich interessanter. Er kannte den Gangster Standei und dessen Freundin Lily de Haven. Standei traute ich alles zu, auch einen Doppelmord. Er verfügte über die notwendigen Geschäftsverbindungen, um auch Climax in Los Angeles erwischen zu lassen. Hatte Standei möglicherweise auf Bestellung gearbeitet, oder aber in eigener Sache? Hatte Ryan ihn sich gekauft?
    Blieben der Schauspieler Vernon Vetra, den ich noch nicht kannte, und schließlich Ginger Punding.
    Laut Aussage des Butlers Morland war Vetra ein heißblütiger Bursche, der Welton gedroht hatte, er werde ihn noch umbringen. Waren das leere Worte gewesen?
    Ginger Punding wirkte im Hinblick auf den Fall am farblosesten, aber das besagte gar nichts. Im Gegenteil, oft hatten wir vom FBI es schon erlebt, dass eine nette Randfigur in Wirklichkeit ein brutaler und raffinierter Mörder war. Nun, ich würde ja sehen. Wir hatten unsere Weichen gestellt, brauchten uns also nicht verrückt machen zu lassen. Mit meinem Chef, Mister High, hatte ich dann eine längere Aussprache. Wir gingen den Fall noch einmal in aller Ruhe durch und kamen zu keinem Resultat, als wir eine Beziehung zwischen den Morden an Welton und Climax suchten.
    Hatte sich der Mord an Climax aus dem an Welton ergeben, oder aber handelte es sich um zwei völlig verschiedene Fälle? Diese Frage wagten wir nicht mit Sicherheit zu beantworten. Kam einer der Titelträger der drei gefundenen Schnellhefter als Mörder oder Auftraggeber in Betracht? Hatte Climax mit diesen drei Schnellheftern wirklich eine eigene Suppe kochen wollen?
    Das ganze Grübeln hatte wenig Sinn.
    Wir mussten alle Einzelpersonen nervös machen und versuchen, sie aus ihrer Reserve herauszulocken. Dann gaben sie sich eventuell die entscheidende Blöße und uns die Handhabe, etwas gegen sie zu unternehmen. Wir kamen zu dem Entschluss, dass ich zuerst einmal Standei vomahm.
    High riet mir zur Vorsicht, ja, er wollte mir sogar einen Kollegen mitgeben, aber ich war dagegen. Ich wollte zwanglos auftauchen. Wir einigten uns schließlich dahin gehend, dass ein Kollege in der Gegend warten sollte. Bei Gefahr konnte er sich dann einschalten.
    ***
    Als es dunkel geworden war, machte ich mich auf den Weg. Vorher hatte ich mir noch einmal sehr genau meine Automatic angesehen. Sie war schon oft meine beste Antwort gewesen, und ich musste mich auf sie verlassen können.
    Als ich den Wagen bestieg, fiel bei mir so etwas wie ein Groschen. Zum Henker, dass ich daran noch nicht früher gedacht hatte. Wie war das doch gewesen, als ich die

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